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Finanzkolumne

„Ich habe unter 14 von 15 Präsidenten Aktien gekauft“ ...von Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH

Die Rente mit 70 ist für den US-Investor Warren Buffet schon lange kein Thema mehr. Am letzten Mittwoch wurde er 87 Jahre alt und geht noch täglich in sein Büro. Dabei müsste er aus finanziellen Gründen schon lange nicht mehr arbeiten. Er ist Multi-Milliardär. Gemäß der Forbes-Liste 2017der reichsten Menschen der Welt beträgt sein Vermögen ca. 60,8 Milliarden US-Dollar. Damit belegt er Platz 3. Sein Vermögen steckt größtenteils in der von ihm 1955 gegründeten Berkshire Hathaway Inc. Dabei handelt es sich um eine Holdinggesellschaft, zu deren Konglomerat über 80 Firmen gehören, deren Aktivitäten sich über eine Vielzahl von Geschäftsfeldern erstrecken, darunter Erst- und Rückversicherungen. Die A-Aktie von Berkshire Hathaway wurde nie gesplittet und ist mit einem Kurs von 228.798,60 Euro (Stand: 1. September 2017) die teuerste Aktie der Welt. Warren Buffet war die Aktie quasi in die Wiege gelegt worden. Sein Vater war bereits ein erfolgreicher Aktienbroker. Bereits früh sammelte er selbst Erfahrungen mit Aktien. An seinem Geburtstag in der letzten Woche stellte er fest: „Es gab 45 Präsidenten der Vereinigten Staaten und ich lebte unter einem Drittel davon. Ich kaufte Aktien unter 14 von 15. Der erste war Hoover. Ich war erst zwei als er ging, deswegen war ich da noch nicht aktiv geworden. Aber Roosevelt war der nächste. Und ich kaufte Aktien unter ihm, obwohl mein Vater dachte, dass das Ende der Welt bevorstand, als er gewählt wurde.“ 

Warren Buffet erwarb 1951 an der Columbia University in New York den Master in Economics. Dort war einer seiner Lehrer der „Vater“ der Fundamentalanalyse, Benjamin Graham. Diese Zeit war prägend für seinen Erfolg als Value Investor. Er hat sich als sorgfältiger und langfristiger Anleger einen Namen gemacht. Sein Ziel ist es, unterbewertete Aktien zu kaufen und langfristig zu halten. Er glaubt nicht an die Markteffizienzhypothese von Eugene Fama und ist ein Gegner der modernen Portfoliotheorie. Seinen Investmentansatz fasst er in 4 Punkten zusammen: „Wir investieren nur in ein Unternehmen, wenn wir (1) die Geschäfte verstehen, (2) die langfristigen Aussichten des Unternehmens gut sind (bewiesene Ertragskraft, gute Erträge auf das investierte Kapital, keine oder nur geringe Verschuldung, attraktives Geschäft), (3) das Unternehmen von kompetenten und ehrlichen Managern geleitet wird und (4) sehr attraktiv bewertet ist.“ Ein Blick auf sein Vermögen zeigt, so falsch kann er mit seiner Methode nicht liegen. 

Sein Ansatz zeigt, dass ein erfolgreiches Investment an der Börse eigentlich recht einfach ist. Entscheidend sind ein ausreichend langer Anlagehorizont und Investitionen in Unternehmen mit einem nachhaltig erfolgreichen Geschäftsmodell. Gerade Privatkunden sollten sich diese Grundsätze immer wieder vor Augen führen. Leider fehlt es vielen privaten Anlegern oft an der nötigen Disziplin und Ausdauer. Sie erliegen immer wieder der Versuchung einem Trend im Markt hinterherzulaufen. Oft sind die Geschäftsmodelle der Unternehmen den Anlegern gar nicht bekannt. Gekauft wird gerne das, was kurzfristig gut am Markt gelaufen ist und durch mediale Berichterstattung entsprechend befeuert wurde. Solche Investitionen sind oft von vornherein zum Scheitern verurteilt. Dabei wird der Druck, sich dem Aktienmarkt zuzuwenden, für deutsche Anleger immer stärker. Die Kaufkraft von Geldersparnissen nimmt durch die Kombination von Nullzins, hoher Vermögenspreisinflation und schleichender Konsumentenpreisinflation immer mehr ab. Eine Änderung der derzeitigen Rahmenbedingungen ist nicht in Sicht. Wer sein Vermögen in der Kaufkraft erhalten will, kommt an einem Investment in Aktien nicht mehr vorbei. 

Wer zu lange mit dem Einstieg gewartet hat, steht derzeit natürlich vor einem Problem. Der globale Konjunkturaufschwung ist mittlerweile schon recht alt. Folgt man der Einteilung des US Bureau of National Research, dann ist der Aufschwung der amerikanischen Wirtschaft mit mehr als acht Jahren Dauer der zweitlängste seit Ende der 1950er Jahre. Viele Anleger sind nervös und fragen sich zu Recht, ob ein Einstieg in den Markt jetzt noch Sinn macht. Außerdem sind Aktien nicht mehr billig. Zumindest nicht mehr so preiswert wie noch vor wenigen Jahren. Aber den Einstieg noch weiter 

hinauszuschieben, darin sind sich die meisten Beobachter einig, ist auch keine Lösung. Die globale Konjunktur ist nach wie vor sehr stabil und der Ausblick immer noch vielversprechend. Die Weltwirtschaft befindet sich Mitte des Jahres 2017 im Aufschwung. Vor allem in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften ist die wirtschaftliche Stimmung gut, aber auch in den Schwellenländern hat sich die konjunkturelle Lage spürbar verbessert. Führende Wirtschaftsinstitute sagen auch für das Jahr 2018 ein stabiles Wachstum voraus und passen ihre Vorhersagen entsprechend an. Die geopolitischen Krisen sind zwar bekannt, wirken sich aber derzeit nicht negativ auf das globale Wachstum aus. 

Viele Anleger erliegen immer wieder der Versuchung und versuchen den Markt zu „timen“. Man wartet auf den nächsten Abschwung und will dann einsteigen bzw. seine Positionen ausbauen. Statistisch ein fragwürdiges Unterfangen. Vor allem in der Charttechnik finden sich viele Anhänger dieser Strategie.Aus Kursverläufen in der Vergangenheit auf die Zukunft schließen, ist allerdings eine reine Glaubenssache. Wenn man meint, dass man Aktien besitzen muss, dann ist es egal, wann man einsteigt. Den besten Zeitpunkt, also bei Tiefständen kaufen und zu Höchstkursen verkaufen, erwischt sowieso niemand. „Market Timing“ ist, das zeigen diverse Untersuchungen, reine Glückssache. Außerdem ist es unmöglich, die nächste Rezession punktgenau vorherzusagen und den Einstieg in den Aktienmarkt danach zu planen. Möglicherweise hält der Konjunkturaufschwung noch einige Jahre an. Und wenn die Rezession kommt, weiß niemand, wie lange sie dauert und welche Verwerfungen sie an den Finanzmärkten bringen wird. 

Hinzu kommt ein derzeit einmalig niedriges Zinsniveau. Seit Beginn der Zinsaufzeichnungen vor 5000 Jahren waren die Zinsen noch nie so niedrig wie heute. Die Notenbanken haben durch Marktmanipulation die globalen Zinsen auf ein historisch niedriges Niveau gedrückt. Nur durch diese Niedrigzinspolitik konnten die hohen Schuldenberge angehäuft und finanziert werden. Ob die Notenbanken es schaffen, sich irgendwann aus dieser Situation zu befreien, steht derzeit noch in den Sternen. Möglicherweise sind die Zentralbanken zu Gefangenen ihrer eigenen Politik geworden und können die Zinsen nicht erhöhen, selbst wenn die Inflationsraten wieder steigen sollten. Derzeit gehen die meisten Beobachter davon aus, dass uns die Niedrigzinsphase noch sehr lange erhalten bleibt. Unter diesen Rahmenbedingungen dürften aber die Bewertungen der Aktien hoch bleiben, selbst wenn das reale Wachstum der Wirtschaft nachlassen sollte. 

Jedem Sparer sollte mittlerweile klar sein, dass es bei der Geldpolitik der EZB heute nicht mehr primär um den Erhalt der künftigen Kaufkraft von Geldersparnissen, sondern um den Erhalt des Euros geht. Anleger, die die Kaufkraft Ihres Vermögens langfristig erhalten wollen, kommen dabei an der Aktie nicht vorbei. Dabei sollte man immer einen Ratschlag von Warren Buffet berücksichtigen: „Erfolgreiches Investieren benötigt Zeit, Disziplin und Geduld. Unabhängig davon, wie groß Dein Talent oder Deine Anstrengungen sind, einige Dinge brauchen einfach Zeit: Man kann kein Kind in einem Monat bekommen, indem man 9 Frauen schwängert.”



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