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Finanzkolumne

Der Bitcoin steigt maximal auf… ...von Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH
Die letzten Wochen im Jahr 2017 wurden vor allem von einem Thema dominiert. Kryptowährungen,
allen voran die Kursentwicklung der Bitcoin, stand im Mittelpunkt der Finanzberichterstattung. Fast
täglich war von neuen Bitcoin-Millionären zu lesen und der Kurs kannte nur eine Richtung. Ende
Dezember wurde erstmalig die Marke von 20.000 US-Dollar durchbrochen. In 12 Monaten hatte der
Kurs um mehr als 2000 Prozent zugelegt und es schien kein Ende in Sicht. Entsprechend überboten
sich vermeintliche Fachleute mit neuen Kurzielen, 60.000 Dollar oder 100.000 Dollar, alles schien
möglich. Die erste Ernüchterung folgte dann jedoch recht schnell, ein Kurseinbruch von fast 50
Prozent bremste die Euphorie dann jedoch merklich ein. Die Kritiker fühlten sich bestätigt, für die
Kryptojünger dagegen eine notwendige Konsolidierung auf dem unvermeidlichen Weg nach oben.
Wo auch immer der Kurs für einen Bitcoin in der Zukunft stehen wird, der maximale mögliche Kurs
lässt sich eigentlich relativ einfach bestimmen. Schließlich ist die Zahl der möglichen Bitcoins auf 21
Millionen Stücke begrenzt. Das hat der oder die Entwickler der Bitcoin, die sich hinter dem
Pseudonym Satochi Nakamoto verbergen, in dem zugrundeliegenden Algorithmus so festgelegt.
Laut dem Anlegermagazin ,,der Aktionär“ beträgt der Gesamtwert des momentan weltweit
verfügbaren Geldes 90,4 Billionen US-Dollar. Hierzu zählen laut Definition Geldmünzen, Banknoten,
Spar- und Giroeinlagen, sowie Geldmarktkonten (Termin- und Festgeld). Geht man jetzt davon aus,
dass sich der Bitcoin als Währung weltweit durchsetzt und jeder einen Bitcoin haben will, dann teilt
man einfach das verfügbare Geldvermögen durch die maximal vorhandenen Bitcoins und erhält im
besten Fall einen Preis von ca. 4.304.761 Dollar für einen Bitcoin.

So einfach, so theoretisch. Auf jeden Fall ist dieser Preis weit entfernt von dem derzeitigen
Kusniveau. Leider wird es auch noch etwas dauern, bis der letzte Bitcoin „geschürft“ und im Umlauf
ist. Der komplizierte Algorithmus sorgt nämlich dafür, dass der letzte Bitcoin erst etwa im Jahr 2130
geschürft werden kann. Derzeit erzeugt das Netzwerk in etwa alle zehn Minuten 12,5 neue Bitcoins.
Der Algorithmus legt aber fest, dass sich dieser Zuwachs alle vier Jahre halbiert. Anleger sollten
ihren Anlagehorizont also entsprechend anpassen. Abgesehen davon ist derzeit noch gar nicht klar,
welche Kryptowährung sich letztlich durchsetzen wird. Mittlerweile existieren bereits mehr als 1300
unterschiedliche Konzepte.

Allen Kryptowährungen gemein ist jedoch die zugrundeliegende Technik, der Blockchain. Dies ist
ein Netzwerk innerhalb des Internets. Die Informationen werden allerdings nicht irgendwo zentral
auf einem Server gespeichert, sondern jeweils lokal, auf allen Rechnern im Netzwerk. Aus diesem
Grund wird die Technologie als besonders sicher angesehen. Um Informationen zu verfälschen,
müsste nicht ein Server gehackt werden, sondern eben jeder einzelne Rechner in der Blockchain.
Daher muss das Netzwerk auch eine „kritische Masse“ an Usern erreichen, um tatsächlich sicher zu
sein. 50 Rechner könnten schließlich noch einzeln gehackt werden. Bei 50.000 Rechnern scheint
der Versuch dagegen aussichtslos. Sehr vereinfacht kann man sich einen Block als Excel-Tabelle
vorstellen. Im Fall von Kryptowährungen wie Bitcoin hat diese Tabelle drei essenzielle Spalten: „User
A“, „User B“ und „überwiesener Betrag X“. Überweisungen werden direkt, von Rechner zu Rechner,
abgewickelt. In der Tabelle wird die Transaktion nun anonymisiert eingetragen. Die Tabelle liegt auf
sämtlichen Rechnern im Netzwerk. Das bedeutet, alle anderen User führen automatisch über die
Transaktion Buch. Damit ist bestätigt, dass sie tatsächlich stattgefunden hat. Jede Überweisung, die
innerhalb des Netzwerks getätigt wird, wird in der Tabelle eingetragen und diese füllt sich Zeile für
Zeile. Mit zunehmender Größe der Tabelle verlängert sich die Ladezeit. Sie kann also nicht
unendlich fortgeführt werden. Deswegen wird sie bei einer bestimmten Größe abgeschlossen,
versiegelt und abgelegt. Ein fertiger Block ist geschaffen. Nachdem ein Block abgeschlossen und
versiegelt ist, wird der nächste gestartet. Es entsteht eine Kette von Blöcken – die Blockchain.

Während das gesamte Netzwerk über die Transaktionen Buch führt, ist der Gesamtbetrag, den man
selber besitzt, lokal gespeichert. Das geschieht mittels einer sogenannten “Wallet”, also einer
virtuellen Geldbörse. Diese ist ein Programm am eigenen Computer, oder im Falle von “Online-
Wallets”, am Server eines Anbieters. Hier liegt auch ein wesentlicher Schwachpunkt der Technik.
Während die Transaktionen durch die Masse an Usern in der Blockchain nicht verfälscht werden
können, ist die Sicherheit der Coins am Home-Computer oder Server des Anbieters selbst zu
gewährleisten. Für den Zugriff gibt es einen sogenannten „Private Key” – ein Code, den es zu
schützen gilt. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 3,8 Millionen (etwa 23 Prozent) aller
Bitcoin gar nicht mehr existieren, weil sie verloren gegangen sind, oder man inzwischen keinen
Zugriff mehr darauf hat.

Das Prinzip der Blockchain lässt sich für viele Anwendungsgebiete nutzen. Einen anderen
Schwerpunkt setzt beispielweise Ethereum, die derzeit zweitgrößte Kryptowährung. Im Unterschied
zu Bitcoin ist Ethereum jedoch keine reine Kryptowährung, sondern eine Plattform die die Nutzung
von Smart Contracts ermöglicht. Das sind Programme, die automatisch ausgeführt werden, sobald
eine im Smart Contract festgelegte Summe Ether (Währung des Ethereum Netzwerks) überwiesen
wurde. Damit ist keine manuelle Überprüfung eines Zahlungseingangs mehr erforderlich. Die
Überweisung selbst startet die im Vertrag festgelegte Gegenleistung automatisch. Einen ebenfalls
interessanten Ansatz verfolgt IOTA. Die Abkürzung steht hierbei für Internet of Things Altcoin, also
eine Alternativwährung für das Internet der Dinge. Damit sollen hauptsächlich Transaktionen
zwischen Maschinen erleichtert werden. Angenommen sie fahren mit ihrem autonomen Fahrzeug in
ein Parkhaus. Anstatt auszusteigen und ein Parkticket zu ziehen, überweist ihr Auto mittels IOTA
die Kosten für die Parkgebühren direkt an den Automaten. Mittlerweile konnten bereits einige
größere Unternehmen, wie Microsoft, Fujitsu oder Bosch, gewonnen werden, die größere Summen
in das Berliner Start-up investiert haben.

Der Markt für Kryptowährungen beziehungsweise die Entwicklung der zugrundeliegenden
Blockchain Technik stehen also gerade erst am Anfang. Das Umfeld ist extrem dynamisch und es
ist noch lange nicht ausgemacht, welche Kryptowährung sich letztlich durchsetzen wird. Anleger
sollten das im Hinterkopf halten und entsprechend zurückhaltend im Markt agieren. Ob ein Bitcoin
jemals den möglichen Wert von 4 Millionen Dollar erreichen wird, ist eher unwahrscheinlich. Sehr
wahrscheinlich ist jedoch, dass unsere Generation im Jahr 2130, wenn vermutlich der letzte Bitcoin
das Licht der Welt erblickt, nicht dabei sein wird. Wer sein Kapital im hier und jetzt anlegen will, sollte
demnach auf reale Werte zurückgreifen. In den USA erreicht diese Woche die Berichtsaison ihren
Höhepunkt. Rund 400 US-Unternehmen werden ihre Ergebnisse vorlegen. Gut ein Viertel der 500
Unternehmen des S&P 500 hat seine Q4-Zahlen bereits veröffentlicht und im Durchschnitt stiegen
die Gewinne um satte 12,3 Prozent. 81 Prozent der Firmen hat die Gewinnschätzungen der
Analysten übertroffen, knapp 79 Prozent die Umsatzschätzungen. Es gab schon schlechtere
Rahmenbedingungen für ein Investment in Aktien.

Impressum: Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH Max-Pechstein-Str. 23, 50858 Köln Tel: +49 221 94 86 11 0, Fax: +49 221 94 86 11 40 Internet: www.portfolio-concept.de HRB 14366 AG Köln Geschäftsführender Gesellschafter: Günter T. Schlösser Geschäftsführer: Alexander H. Stütz, Titus C. Schlösser Redakteur (V.i.S.d.P.): Dipl. Kfm. Markus Richert, cfp®

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