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Volkswirtschaft aktuell

Inflation in der Eurozone bleibt deutlich unter der 2%-Marke
Die Inflationsraten in der Eurozone gehen weiter zurück. Im April lag der Anstieg nur noch bei 1,2%. Auch die Kernrate ohne die volatile Entwicklung der Nahrungsmittel und Energiepreise befindet sich auf dem Rückzug. Im Mai sollte der Anstieg der Lebenshaltungskosten 1,4% betragen. In den kommenden Monaten dürfte der Preisauftrieb allerdings niedrig bleiben. Indirekte Steuererhöhungen laufen aus, und angesichts der anhaltenden Rezession, gerade in den Peripherieländern, bleibt der Preisdruck sehr moderat. In ihren Projektionen geht die Notenbank 2013 nur von einer Inflationsrate von 1,6% aus, 2014 soll sie sogar nur bei 1,3% liegen. Deflationsgefahren schließt die EZB zwar weiter aus, insgesamt sprechen die immer noch schwache konjunkturelle Entwicklung und die niedrigen Inflationsraten für eine weitere Reduktion des Leitzinses.

GELDMENGE M3 MIT WEITEREM ANSTIEG, KREDITVERGABE BLEIBT SCHWACH

Während in der Eurozone der Anstieg der Geldmenge M3 weiter leicht zulegen sollte, erwarten wir keine signifikanten Veränderungen in der Entwicklung der Kredite. Im März schrumpften die Unternehmenskredite um 2,4% gegenüber dem Vorjahr, eine leichte Belebung zeichnet sich dagegen bei Immobilienkrediten ab. Insgesamt bleibt die Entwicklung in der Eurozone sehr heterogen. In Spanien gehen die Transaktionen für Unternehmenskredite nicht mehr ganz so stark zurück wie noch Ende des letzten Jahres, aber eine schnelle Besserung zeichnet sich angesichts des weiter anhaltenden Entschul-dungsprozesses der Banken auch nicht ab. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen in den Peripheriestaaten klagen über einen mangelnden Zugang zum Kreditmarkt. Derzeit prüft die EZB, wie dies behoben werden kann, und sie ist für al-le Optionen offen. Nach unserer Ansicht wäre ein Programm der Europäischen Investitionsbank geeigneter als ein direkter Ankauf von Krediten durch die EZB.

Im Zuge der Vorgabe stabiler Einzelhandelsumsätze ist in den USA auch bei den privaten Konsumausgaben im April preisbereinigt mit stabilen Werten gegenüber dem Vormonat zu rechnen. Die Realeinkommen dürften etwas stärker als der Private Verbrauch gestiegen sein. Als Konsequenz ist die Sparquote der privaten Haushalte leicht angestiegen. Das unter-liegende Tempo des Privaten Verbrauchs schwächt sich mit gegenwärtig knapp 2% gegenüber der Dynamik in Q1 (3,2%) ab. Das Konsumklima der University of Michigan dürfte in seiner finalen Mai-Version keine große Veränderung zum vor-läufigen Wert aufweisen. Auf diesem Niveau ist es kompatibel mit einem Plus der privaten Konsumausgaben von 2,5%. Die weichen Konsumindikatoren sind daher momentan etwas besser als die harten Daten. Ein Faktor für die Verbesserung des Konsumklimas in den letzten Monaten ist die aufwärts gerichtete Entwicklung der Hauspreise, die sich auch im April fortgesetzt haben dürfte. Preissteigerungen von über 10% ggü. dem Vorjahr sorgen u.a. für positive Vermögenseffekte.


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