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Volkswirtschaft aktuell

Eurozone: Stimmung ist nicht mehr ganz so schlecht Ist eine weitere Verbesserung in Sicht?
Im letzten Monat konnten sich die Stimmungsindikatoren in der Eurozone leicht aufhellen. Dies gilt besonders für Deutschland, das gerade in der Industrie sehr kräftig zulegen konnte. Auch wenn sich die Einkaufsmanagerindizes für Frankreich weiter verbesserten, so signalisiert das aktuelle Niveau immer noch eine anhaltende Rezession. Die Aussichten für diesen Monat sind in der Eurozone ebenfalls verhalten. Allgemein wird mit einer sehr moderaten Verbesserung der Stimmungsindikatoren gerechnet. Dies sollte sich auch in den ZEW-Konjunkturerwartungen widerspiegeln. Zwar haben sich die Indikatoren an den Finanzmärkten verbessert, doch sind die Impulse aus der weltweiten Realwirtschaft zu gering, als dass mit einer kräftigen Belebung in der Eurozone gerechnet werden könnte. Wir gehen nach wie vor von einem BIP-Rückgang um 0,7% im Jahr 2013 aus.

WAS SAGT DIE FED? WIR ERWARTEN (NOCH) KEINE ÄNDERUNGEN IM GELDPOLITISCHEN AUSBLICK

In den USA stehen in dieser Woche einige „prominente“ Konjunkturindikatoren zur Veröffentlichung an. Diese dürften aber durch die mit großer Spannung erwartete Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) der US Notenbank überstrahlt werden. Wir rechnen mit einer leichten sequentiellen Verbesserung der Stimmungsindikatoren aus dem Industriebereich (Empire State und Philly Fed Indikatoren für den Monat Juni) und positiven monatlichen Veränderungsraten bei den Daten aus dem Wohnimmobilienbereich (NAHB Indikator im Juni und Baubeginne/Baugenehmigungen im Mai). Interessant ist zudem – nicht zuletzt mit Hinblick auf den geldpolitischen Ausblick – die Entwicklung der Inflation. Die Mai-Daten dürften für die „Headline“- und Kerninflation weiterhin sichtbar unterhalb der Zielvorstellung der Fed liegen (2%). Gemessen an dem Deflator für den Privaten Verbrauch lag die Kerninflation bei fallender Tendenz sogar nur bei ca. 1%.

In letzter Zeit haben einige Notenbanker verstärkt auf diese aus Sicht der Notenbank nicht erwünschte Entwicklung hingewiesen. Sie ist ein wichtiger Grund für uns, von der FOMC-Sitzung keine wesentlichen Änderungen im geldpolitischen Ausblick zu erwarten. Zudem sind die jüngsten Aktivitätsindikatoren u. E. nicht kompatibel mit einer substantiellen Verbesserung am US-Arbeitsmarkt. Zu erwarten ist eine leichte Abwärtsrevision der Wachstums- und Inflationsprognosen der FOMC-Mitglieder für 2013. Wir rechnen daher (noch) nicht damit, dass das Volumen der Wertpapierankäufe oder die Schwellenwerte für die Zinspolitik geändert werden. Von besonderem Interesse dürfte die Pressekonferenz sein. Wir erwarten, dass Ben Bernanke die Datenabhängigkeit einer möglichen Verlangsamung der Wertpapierkäufe (QE3 tapering) erneut unterstreichen wird, rechnen aber nicht mit einem konkreten zeitlichen Hinweis. Zudem dürfte er betonen, dass eine solche Maßnahme nur eine Verringerung des Expansionsgrades und keinesfalls ein geldpolitisches Bremsmanöver wäre.

THEMEN DER WOCHE
  • In der vergangenen Woche schlossen die meisten Aktienmärkte im Minus. Der Dax verlor 1,5% und der Euro Stoxx 50 rund 2%. Der seit einigen Wochen zu beobachtende Trend, dass die Aktienindizes der Emerging Markets stärker unter Druck gerieten als die Indizes der Industrieländer, hielt auch in der letzten Woche an. Der MSCI Lateinamerika rutschte beispielsweise mit rund 3,5% ins Minus.
  • Der Fokus der Marktteilnehmer richtet sich diese Woche auf die Sitzung des Offenmarktausschuss der US-Notenbank. Mit Spannung wird die Pressekonferenz am Mittwoch insbesondere hinsichtlich Äußerungen zur Fortführung oder auch Drosselung des Anleihekaufprogramms erwartet.
  • Von volkswirtschaftlicher Seite stehen neue Zahlen für die Einkaufsmanagerindizes im Euroraum und der chinesische HSBC-Einkaufsmanagerindex für die Industrie zur Veröffentlichung an. Aus den USA werden u.a. einige Daten zum Immobilienmarkt und der Philadelphia-Fed-Index veröffentlicht.
  • Der Ölpreis konnte sich in der vergangenen Woche deutlich verteuern. Die Meldung über ein mögliches Eingreifen der USA in den Syrienkonflikt, Wahlen im Iran und die Hurrikane-Saison stützten den Ölpreis. Seit gut 12 Monaten notiert der Preis für ein Barrel Öl der Sorte WTI innerhalb eines Preiskorridors von 90 bis 100 US-Dollar. Der jüngste Preisanstieg bietet ein attraktives Verkaufsniveau.


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