ARNOLD & PARTNER - Finanz- und Versicherungsmakler

Wochenausblick 15. April - 19. April 2013

USA: Einfluss des Wetters auf konjunkturelle Daten; leichte Korrektur beim ZEW-Index
Die in dieser Woche zur Veröffentlichung anstehenden Daten für die Industrieproduktion und die Aktivität im Wohnungs-bau (Hausbaubeginne und Baugenehmigungen) dürfte zu keinen wesentlich neuen Erkenntnissen über die unterliegende Wachstumsdynamik der amerikanischen Wirtschaft führen. Die Stimmungsindikatoren und der Arbeitsmarktbericht deuten auf einen Rückgang der Industrieproduktion im Vormonat hin. Dabei dürfte das relativ kalte Wetter die Aktivität im Versorgungsbereich unterstützt haben, aber nicht genug um den Rückgang im Verarbeitenden Gewerbe vollständig zu kompensieren. Das Wetter dürfte bremsend auf die Wohnungsbaubeginne gewirkt und damit keinen großen Anstieg zum Februar zugelassen haben. Der Trend am Wohnimmobilienmarkt ist u.E. aber weiterhin aufwärts gerichtet, und wir rechnen daher mit einem leichten Plus beim Aprilwert des Aktivitätsindexes der Vereinigung der amerikanischen Wohnungsbauge-sellschaften (NAHB). Interessanter als die Daten des Vormonats dürften die ersten Stimmungsindikatoren aus dem Unternehmenssektor für den April sein. Wir erwarten allerdings weder beim Empire State noch beim Philly-Fed Stimmungsbarometer eine deutliche Verbesserung.

Auch wenn die Aufwärtsbewegung an den Kapitalmärkten weiter geht, dürfte die Umfrage des ZEW über die weiteren konjunkturellen Erwartungen in Deutschland etwas an Optimismus verlieren. Vor allem die Zweifel der EZB hinsichtlich einer graduellen konjunkturellen Erholung im zweiten Halbjahr 2013 dürften zu dem von uns erwarteten leichten Rückgang der Konjunkturerwartungen geführt haben. Da wir unsere Konjunkturprognose für 2013 nochmals nach unten revidiert haben und jetzt mit einem Rückgang des BIP um 0,7% in der Eurozone rechnen, erwarten wir in den kommenden Monaten keinen weiteren Anstieg dieses Index.

Volkwirtschaftliche Daten im Überblick

Aktienmärkte

Aktien zeigten in der vergangenen Woche einen zunächst positiven Verlauf und mussten dann am Freitag Kursabschläge hinnehmen. Das Fehlen börsentreibender Nachrichten am Freitag lässt darauf schließen, dass einige Marktteilnehmer die freundliche Wochenperformance für Gewinnmitnahmen nutzten. Trotzdem schlossen die von uns betrachteten Indizes noch mit positivem Wochenergebnis. Impulse in dieser Börsenwoche sind vor allem von der US-amerikanischen Berichtssaison zu erwarten. Neben anderen werden hier Zahlen von Börsenschwergewichten wie Citigroup, Coca-Cola, Intel und Morgan Stanley erwartet. Nachdem viele Analysten zuletzt ihre (Flüster-) Prognosen mehrheitlich nach unten revidiert haben, besteht das Potenzial für positive Überraschungen.

Auf der Makro-Seite werden die Zahlen zur US-amerikanischen Industrieproduktion am Dienstag und Arbeitsmarktdaten am Donnerstag dieser Woche die Dynamik der Kursentwicklung beeinflussen.

Alternative Anlageklassen

Gold: In der vergangenen Woche haben einige Broker (z.B. DB, Citi und GS) ihre Goldpreisprognose gesenkt. Gleichzeitig wurde berichtet, dass Zypern Teile seiner Goldreserven veräußern muss und als Blaupause für andere Staaten dienen könnte. In Summe führte dies zu einer deutlichen Abschwächung des Goldpreises um 6,5% auf 1.480 US-Dollar.

Renten und Währungen

Weder die ungelöste Regierungskrise in Italien noch die schwierige Suche nach einem US-Budgetkompromiss können derzeit die Risikofreude der Anleger nachhaltig dämpfen. US-Aktien steigen, der Goldpreis fällt und Italien kann sich relativ günstig neues Kapital beschaffen. Im Euroland bekommen Portugal und Irland sieben Jahre mehr Zeit, um die Kredite aus dem EU-Rettungsschirm und vom IWF zu tilgen. Gleichzeitig verlangt die EU-Kommission von Spanien und Slowenien eine Korrektur ihres wirtschaftspolitischen Kurses. Ungarn droht die EU mit Klagen gegen die Verfassungsänderungen.

Die EZB äußert in ihrem Monatsbericht die Sorge, dass die US-Sparpolitik das Wachstum belasten dürfte und rechnet mit einem negativen Effekt von 0,5 bis 0,8 Prozentpunkte. Dazu passen im Trend schwächere US-Konjunkturdaten wie das rückläufige Konsumklima und schwächere Einzelhandelszahlen im 1. Quartal.

Global schwächere Konjunkturdaten in der Kombination mit sehr niedrigen Inflationsraten (1,4% in Deutschland; 1,1% in Frankreich) sind das Umfeld für weiterhin niedrige Kapitalmarktzinsen.

Australien und China stehen vor einem Währungsabkommen. Der australische Dollar soll nach dem US-Dollar und japanischen Yen die dritte Währung weltweit werden, die direkt in den Renmimbi getauscht werden kann.

Dollar und Yen haben zugelegt, nachdem China schwache Konjunkturzahlen veröffentlicht hat.


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