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Wochenrückblick 23. September - 27. September 2013

...von Stephan Heibel
Ach ja, die Bundestagswahlen. Muss ich dazu einen Kommentar abgeben? Nun, für die Börse hatte der Wahlausgang kaum eine Relevanz. Einzig spannend ist nun noch die Frage, mit wem Merkel regieren wird. Doch die beiden potentiellen Koalitionspartner sind so durch­einander, dass auch daraus kaum ein mögli­cher Schwerpunkt abgeleitet werden kann. Ste­hen die Grünen noch für eine umweltverträg­liche Energiewende? Möchte die SPD noch den Kleinen Mann steuerlich entlasten? Nein, die Schwerpunkte dieser beiden Parteien ändern sich derzeit fast täglich, Wortführer tre­ten ab und neue Leistungsträger definieren neue Schwerpunkte. Wir müssen wohl einfach abwarten.

In den USA laufen wir wieder einmal in eine nervenaufreibende Verhandlung um die Erhö­hung der US-Defizitgrenze. Wird bis Montag kein Kompromiß gefunden, so drohen ab Mitte Oktober automatisch Ausgabenkürzungen im US-Haushalt die das Wirtschaftswachstum mit 0,15% pro Monat belasten könnten. Auf's Jahr gerechnet wäre das ein Rückgang um knapp 2%.

Eine Studie von Morgan Stanley gibt dem Scheitern der Verhandlungen eine Chance von 25%. In der Studie wird jedoch auch darauf hingewiesen, dass die Auswirkungen schlim­mer werden, je länger es bis zu einem Kom­promiss dauert. Wenn der Kompromiss also mit wenigen Wochen Verspätung erzielt wird, dann werden die vorübergehenden Ausga­benkürzungen voll kompensiert und auf Jahressicht ist mit keinem negativen Einfluss zu rechnen. Wir müssen somit also nicht fürch­ten, dass die Börsen gleich am Dienstag in den Keller rauschen, wenn es keinen Kompromiss gibt. Es wird scheibchenweise abwärts gehen.

Diese Erkenntnis stammt von 1995 / 1996, als unter Präsident Clinton genau die gleiche Situation bestand: Der Kompromiss erfolgte mit einigen Wochen Verspätung, Auswirkung auf die Wirtschaft hatte dies aber nicht.

Kaum Ereignisse also, die die Kurse bewegen könnten. Das wird sich nächste Woche ändern.

Wochenperformance der wichtigsten Indizes

Indizes 26.09.2013 Änderung Vorwoche
Dow Jones 15.328 -0,8 %
DAX 8.664 -0,1 %
Nikkei 14.760 0,1 %
Euro/US-Dollar 1,35 -0,2 %
Euro/Yen 133,08 -1,0 %
10-Jahres-US-Anleihe 2,64 % -0,09 %
Umlaufrendite Dtl. 1,47 % -0,07 %
Feinunze Gold 1.326 $ 0,0 %
Fass Brent Öl 108,80 $ -0,5 %
Kupfer 7.275 $ -0,3 %
Baltic Dry Shipping 2.113 11,0 %
 
Der Dow Jones ist mit -0,8% stärker unter Druck als DAX und Nikkei. Ein klarer Hinweis darauf, dass die Diskussion um das US-Defizit in den USA die Stimmung dominiert, wenn­gleich sie nicht für einen heftigen Ausverkauf ausreicht.

Im Großen und Ganzen gab es diese Woche kaum Schwankungen an den Finanzmärkten. Am Warenmarkt hingegen, wo direkt über Transportraten verhandelt wird, geht die Rallye weiter: Der Baltic Dry Verschiffungsindex ist um weitere 11% angestiegen. Damit haben sich die Transportkosten für Schüttgut auf dem Seeweg in diesem Jahr bereits verdreifacht!

Ist es nur die Korrektur der Überproduktion an Transportschiffen, die Mitte des vergangenen Jahrzehnts in Auftrag gegeben wurden? Oder sehen wir inzwischen wirklich ein Anziehen der Volumina? Ich denke letztres ist der Fall, und das stimmt mich mittelfristig bullisch.


Disclaimer: Der Wochenrückblick wurde von Stephan Heibel verfasst, Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefes, den Sie unter www.heibel-ticker.de kostenfrei und unverbindlich beziehen können.

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