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Wochenrückblick 5. August - 9. August 2013

...von Stephan Heibel

Wochenperformance der wichtigsten Indizes

Indizes 08.08.2013 Änderung Vorwoche
Dow Jones 15.498 -0,8 %
DAX 8.318 -1,1 %
Nikkei 13.615 -5,9 %
Euro/US-Dollar 1,34 1,3 %
Euro/Yen 129,36 -1,7 %
10-Jahres-US-Anleihe 2,59 % -0,14 %
Umlaufrendite Dtl. 1,38 % -0,01 %
Feinunze Gold 1.309 $ -0,2 %
Fass Brent Öl 106,87 $ -2,3 %
Kupfer 7.161 $ 3,1 %
Baltic Dry Shipping 1.012 -5,1 %

Um -5,9% ist der japanische Nikkei eingebro­chen. Der Grund dafür ist einfach: Die Noten­banksitzung der Bank of Japan hat keine wei­tere Steigerung der Liquiditätsflutung hervor­gebracht. Die japanische Regierung hatte kürzlich gigantische staatliche Investitions­programme verkündet. Die japanische Noten­bank hat kürzlich eine Unterstützung dieser Programme durch reichlich Liquidität zugesagt. Mehr geht kaum noch.

Doch der drogenabhängige, ehm Entschuldi­gung: liquiditätsabhängige japanische Anleger kann nicht genug von dem berauschenden Stoff bekommen und ist nach der ereignislosen Sitzung nun zunächst enttäuscht. Daher das heftige Minus. Entsprechend hat der Yen gleichzeitig gegenüber dem Euro ein wenig zugelegt (um 1,7%).

Dies mag ein kleiner Grund für die schlechte Performance der Aktienindizes in der abgelau­fenen Woche gewesen sein. Ein weitaus gewichtigerer Grund waren die Bemerkungen von Notenbankmitgliedern der US-Notenbank Fed. Diese Woche wurde nämlich von einzel­nen Notenbankmitgliedern offen diskutiert, wie eine Rückführung der Liquiditätsflutung noch in diesem Jahr, gegebenenfalls "sogar bereits im September", aussehen könnte. Richard Fisher (Dallas), Dennis Lockhart (Atlanta) und Charles Evans (Chicago) haben sich in Interviews ent­sprechend geäußert.

Es ist eine gefährliche Phase für die Fed. Chef Ben Bernanke ist offenkundig amtsmüde, er hatte vor vier Jahren nur durch die Überre­dungskunst Obamas einer weitere Amtszeit zugestimmt. Anfang 2014 wird seine zweite Amtszeit enden und einen klaren Nachfolger gibt es noch nicht.

Ben Bernanke, oder auch Helikopter Ben, hat die schwerste Wirtschaftskrise der USA durch Liquiditätsflutung gelöst und der Politik damit Handlungsspielraum verschafft. In der aktuel­len Verfassung der Wirtschaft wird die Politik vermutlich einen Nachfolger auswählen, der für eine ähnlich lockere Geldpolitik steht. Entspre­chend ist es nicht überraschend, dass gerade die Tauben (Aphorismus für lockere Geldpolitik) derzeit lautstark ihre Meinung präsentieren. Und es ist aufgrund der fehlenden Nachfolge­regelung auch nicht überraschend, dass die Antwort-suchenden Medien auf jede Aussage eines Fed-Mitglieds aufspringen.

Ben Bernanke verliert seine starke Führungs­rolle in seinen letzten Tagen als Chef. Doch es ist noch unklar, wer der nächste starke Fed-Chef werden wird. Entsprechend sorgen jegli­che Aussagen von Fed-Mitgliedern derzeit eher für Verunsicherung als für Klarheit.

Japan, USA, ... fehlt noch China. Von dort kom­men gute Meldungen: Die Produktionstätigkeit ist kräftig angestiegen. Es wird deutlich mehr ex- und importiert als Analysten erwartet hat­ten. Die Anzeichen für eine erfolgreiche Boden­bildung mehren sich.

Bleibt noch Europa. Auch bei uns gab es über­wiegend positive Meldungen - aber weniger von der Konjunkturfront als vielmehr von Unter­nehmen. Die Deutsche Telekom, die Deutsche Post, Beiersdorf und allen voran die Com­merzbank haben mit ihren Quartalszahlen Analysten positiv überrascht. Lanxess, Adidas und die Münchener Rück hingegen konnten mit ihren Zahlen nicht überzeugen. Eine gemischte Stimmung also, die aufgrund der großen Kurs­gewinne der Vorwochen nicht ausreichte, um den DAX weiter anzufeuern.


Disclaimer: Der Wochenrückblick wurde von Stephan Heibel verfasst, Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefes, den Sie unter www.heibel-ticker.de kostenfrei und unverbindlich beziehen können.

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