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Wochenrückblick 8 April - 12. April 2024

Rallye geht die Luft aus ...von Stephan Heibel
So richtig wie eine Korrektur fühlt es sich an den Aktienmärkten noch nicht an. Dennoch deutet vieles daraufhin, dass sie begonnen hat, obwohl der DAX heute Vormittag noch auf Wochensicht bei plus minus Null gehandelt wurde.

Am Montag fielen die Konjunkturdaten in meinen Augen schlecht aus: Exporte sind um 2% zurück gegangen, erwartet wurde ein Rückgang von nur 0,5%. Deutschland exportiert also weniger. Die Importe sind gleichzeitig um 3,2% statt erwarteter 1% gestiegen. Immerhin ist die Industrieproduktion um 2,1% angestiegen, erwartet wurde nur +0,6%. Wir kaufen also vermehrt im Ausland Vorprodukte und produzieren sie fürs Inland, so die schnelle Analyse. Entsprechend verwundert es nicht, dass der Handelsüberschuss deutlich zurück geht, nur noch 2,14 Mrd. EUR statt erwarteter 25,1 Mrd. EUR.

Am Mittwoch wurde in den USA ein überraschend hoher Verbraucherpreisindex veröffentlicht, die Inflation in den USA ist von 3,2% im Februar wieder auf 3,5% im März gesprungen. Das Ziel, die Inflation unter 2% zu drücken, scheint immer schwerer erreichbar zu sein.

Am Donnerstag beließ die EZB den Leitzins für den Euro erwartungsgemäß bei 4,5%. Eine erste Zinssenkung wird nach wie vor für Juni erwartet. In den USA hingegen verschiebt sich der Zeithorizont, nicht zuletzt auch aufgrund der überraschend hohen Inflation, immer weiter nach hinten.

Heute Mittag wurden erste Q-Zahlen von US-Banken veröffentlicht. Branchenprimus J.P. Morgan veröffentlichte eine schwache NII-Zahl: Net-Interest-Income, also der Nettoverdienst an Zinsgeschäften. Steigende Zinsen werden umgehend an Kreditkunden durchgereicht, Zinsen für die Einlagen der Kunden werden jedoch stets nur mit einer Verzögerung angepasst. Diese Verzögerung führt in Phasen steigender Zinsen zu einem überproportionalen Zinsgewinn. Doch diese Phase scheint sich nun dem Ende zuzuneigen, die Guthabenzinsen mussten inzwischen nachgezogen werden, so fiel heute der Netto-Zinsgewinn geringer aus als erwartet.

Die Aktie von J.P.Morgan bricht aktuell um 5% ein und zieht den Gesamtmarkt mit nach unten.

Mit unserem Heibel-Ticker Portfolio waren wir auf diesen Moment vorbereitet. Seit Oktober spreche ich vom "Zinsplateau", um die Erwartung an zeitnahe Zinssenkungen durch die Notenbanken zu dämpfen. Wir haben einige Gold- und Energiepositionen im Portfolio, mit denen wir diese Woche kräftig profitierten. Und auch der Bitcoin hilft unserem Portfolio, seit wir ihn wieder aufgenommen haben. Während der DAX ein Wochenminus von 1,1% verzeichnet, konnte unser Portfolio um 1,6% zulegen. Hinkte unsere Performance bislang in diesem Jahr leicht dem DAX hinterher, so konnten wir ihn diese Woche überholen.

Mit den heutigen Q-Zahlen der großen US-Banken hat die Berichtssaison für das Q1 2024 begonnen. Wir werden den gesamten April hindurch bis in den Mai hinein täglich mit neuen Q-Zahlen konfrontiert. Anschließend stehen Hauptversammlungen an und dann wird der Blick auf das Sommerloch gerichtet. In Kapitel 4 gehe ich näher darauf ein, wie wir unser Portfolio für die kommenden Monate ausrichten.

Schauen wir nun zunächst mal auf die Wochenentwicklung der wichtigsten Indizes:
 

Wochenperformance der wichtigsten Indizes



 
INDIZES 12.4., 17:02 Uhr Woche Δ Σ '24 Δ
DAX 17.930  -1,1% 7,0%
S&P 500 5.124  -0,4% 7,7%
Nikkei 39.524  1,4% 18,1%
Shanghai A  3.476  -2,6% 11,4%
Euro/US-Dollar 1,06 -1,4% -3,7%
Euro/Yen 163,10 -0,4% 4,7%
10-Jahres-US-Anleihe 4,50% 0,12 0,63
Umlaufrendite Dt 2,43% 0,03 0,40
Feinunze Gold $2.355  2,7% 14,1%
Fass Brent Öl ">$90,70  -0,4% 17,5%
Kupfer $9.342  -0,2% 8,7%
Baltic Dry Shipping $1.690  1,3% -23,8%
Bitcoin $68.206  2,2% 61,9%


Disclaimer: Der Wochenrückblick wurde von Stephan Heibel verfasst, Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefes, den Sie unter www.heibel-ticker.de kostenfrei und unverbindlich beziehen können.

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt) Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten. Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar. Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren. Die Verwendung der Inhalte dieses Wochenrückblicks erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

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