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Wochenrückblick 8. Juli - 12. Juli 2013

Skepsis hievt Dow Jones auf Allzeithoch ...von Stephan Heibel
Der Dow Jones schloss gestern Abend endlich wieder auf einem neuen Allzeithoch, der Dax befindet sich in Schlagweite seines Allzeit­hochs von Ende Mai bei 8.530 Punkten. Wir hören die schlechten Meldungen aus China, wo das Wachstum gedrosselt wird um eine gesunde Wirtschaft zu erhalten. Wir zweifeln an der neuen Liquiditätsflutung der Bank of Japan, was nach allen uns bekannten Progno­sen in einem Chaos enden muss, während gleichzeitig deutsche Maschinenbauer Aufträge an die japanischen Wettbewerber verlieren, die mit günstigeren Preisen auf Wachstumskurs gehen. Und dann sind da noch die Unruhen in Ägypten, die sich schlimmstenfalls ausweiten könnten. 

Das könne alles so nicht weitergehen, höre ich Marktteilnehmer immer wieder behaupten: Die EZB hält den Leitzins weiterhin niedrig, was doch ein Zeichen für die schwache europäi­sche Wirtschaft sei. Und die US-Notenbank hat die Zinswende eingeläutet, was doch viel zu früh für die Wirtschaft sei. Egal welche Mel­dung, sie wird negativ interpretiert.

Ich denke, die Bären müssen trotz der som­merlichen Temperaturen arbeiten, während die Bullen sich ihrer Long-Positionen erfreuen und in der Sonne aalen. Anders kann ich mir diese negative Nachrichtenlage bei positiver Börsenentwicklung nicht erklären.

Wir haben schon die ersten Quartalszahlen aus den USA gehört. Trotz der vorherrschen­den Angst und Skepsis haben sich die CEOs von Alcoa, J-P. Morgan und Wells Fargo zu einem optimistischen Ausblick hinreißen las­sen. Warum? Warum nicht in das allgemeine Klagelied einstimmen? Es wäre das Sicherste für die kommenden Quartalszahlen, mit denen man natürlich wieder positiv überraschen möchte.

Oder sehen diese drei CEOs, darunter übri­gens der ehemalige Siemens-Chef Klaus Klein­feld, der heute durch die Brille des weltgrößten Aluminium-Produzenten die weltweite Industrie beurteilt, etwa tatsächlich eine positive Ent­wicklung im zweiten Halbjahr 2013?

Aluminium wird in den verschiedensten Indu­strien unserer Gesellschaft genutzt. Vom Flug­zeug, das alle Schrauben aus Gewichtsgrün­den aus Aluminium nutzt bis zur Autoindustrie, die immer mehr Aluminium-Teile einsetzt. Wenn Klaus Kleinfeld hier einen positiven Aus­blick gibt, dann sollten wir einen kleinen Teil unserer Skepsis ablegen, oder?

Anleger zumindest, anders als Marktkom­mentatoren, haben ihre Skepsis abgelegt, wie Sie an der Wochenentwicklung der wich­tigsten Indizes sehen können:

Wochenperformance der wichtigsten Indizes

Indizes 11.07.2013 Änderung Vorwoche
Dow Jones 15.461 3,2 %
DAX 8.159 2,1 %
Nikkei 14.506 1,4 %
Euro/US-Dollar 1,31 1,4 %
Euro/Yen 129,59 0,3 %
10-Jahres-US-Anleihe 2,57 % 0,07 %
Umlaufrendite Dtl. 1,32 % -0,06 %
Feinunze Gold 1.277 $ 2,9 %
Fass Brent Öl 107,63 $ 1,9 %
Kupfer 6.926 $ 1,0 %
Baltic Dry Shipping 1.139 3,3 %

Der Dow Jones eilt vorweg. Die US-Notenbank hat inzwischen mehrfach klargestellt, dass kei­neswegs schon bald mit steigenden kurzfri­stigen Zinsen zu rechnen sei. Beim Unter­schreiten der Arbeitslosigkeit von 6,5% werde man prüfen, wann man den Zins anheben kön­ne. Doch man stelle sich nach wie vor auf eine lange Zeit ein, in der man die geldpolitischen Zügel weiterhin locker lassen werde.

In den USA haben wir also die beste aller Wel­ten: Niedrige Zinsen bei anziehender Konjunk­tur. Entsprechend ist in dieser Woche der US-Dollar gefallen (lockere Geldpolitik), was wie­derum den US-Exportunternehmen zugute kommt.

Vielleicht schauen die Marktkommentatoren in die falsche Richtung: Nicht China wird uns diesmal aus dem Sumpf ziehen sondern die USA.


Disclaimer: Der Wochenrückblick wurde von Stephan Heibel verfasst, Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefes, den Sie unter www.heibel-ticker.de kostenfrei und unverbindlich beziehen können.

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