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Wochenrückblick 9. September - 13. September 2013

Entspannung führt zu Kursrallye ...von Stephan Heibel
Ein drohender Krieg war nötig, um den DAX vom Sprung auf neue Allzeithochs abzuhalten. Als nun am Montag Abend der Syrien-Konflikt eine überraschende Wendung nahm gab es kein Halten mehr. Nur wenige Punkte trennen den DAX nun noch von neuen Rekorden.

Die unerwartete Wendung hat mir gezeigt, wer die beiden Streithähne im Syrien-Konflikt sind: Die USA und Russland. Diese beiden Akteure bestimmen über das Schicksal der Syrer. Wir werden sehen, ob das Einlenken Assads zum einen ernst gemeint ist und zum anderen von den USA als ausreichend betrachtet wird. Noch ist die Situation nicht geklärt, aber die Ent­spannung gegenüber den Vorwochen reichte schon für Kursrallyes an den internationalen Aktienbörsen.

Gleichzeitig mehren sich weiter die positiven Konjunkturdaten aus Europa und die konstruk­tiven Meldungen aus China. Japan befindet sich ohnehin am Beginn einer Expansions­phase, nur in den USA war man zuletzt vor­sichtig geworden.

In den USA droht ein neuer Streit um die Anhe­bung der Haushaltbudget-Obergrenze. Beide Parteien zeigen sich wenig verhandlungsbereit. Zudem herrscht Unsicherheit hinsichtlich des Nachfolgers von US-Notenbankchef Ben Ber­nanke. Ein Falke, Larry Summers, scheint der­zeit die Oberhand zu haben, was zusätzlich belastend wirkt.

Doch diese beiden Belastungen aus den USA setzen sich gegenüber den positiven Konjunk­turdaten aus dem Rest der Welt nicht durch. Derzeit bestimmt die Aussicht auf einen welt­weiten Konjunkturaufschwung die Richtung an den Börsen. Aktienkurse steigen, Anleihekurse sinken (was zu steigenden Renditen führt).

Schauen wir einmal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben:

Wochenperformance der wichtigsten Indizes

Indizes 12.09.2013 Änderung Vorwoche
Dow Jones 15.301 2,4 %
DAX 8.494 3,1 %
Nikkei 14.405 3,9 %
Euro/US-Dollar 1,33 1,3 %
Euro/Yen 132,53 1,4 %
10-Jahres-US-Anleihe 2,91 % -0,07 %
Umlaufrendite Dtl. 1,62 % 0,01 %
Feinunze Gold 1.316 $ -3,8 %
Fass Brent Öl 112,31 $ -2,7 %
Kupfer 7.080 $ -1,4 %
Baltic Dry Shipping 1.621 26,7 %

Wochengewinner ist der Nikkei, der aufgrund der Zuteilung der Olympischen Spiele für Tokio 2020 einen Freudensprung machte. An zweiter Position steht der DAX, insbesondere die posi­tive Entwicklung des Stimmungsindikators Ein­kaufsmanagerindex hat hier für gute Laune gesorgt. Die USA wurden von diesen guten Meldungen, sowie der überraschenden Wen­dung im Syrienkonflikt, lediglich mitgezogen.

Die Entspannung sorgt weiter für fallende Anleihepreise und somit steigende Renditen. An den Finanzmärkten kommt langsam Angst auf, dass der Zinsanstieg zu schnell vonstatten gehen könnte. Dabei hat man insbesondere die 3%-Marke bei den 10 Jahre laufenden US-Anleihen im Auge. Ein baldiges Überspringen dieser Marke würde viele Finanzierungsvor­haben von Unternehmen vereiteln, teilweise auch notwendige Refinanzierungen erschwe­ren.

Gegen einen langsam steigenden Zins können sich Unternehmen absichern. Man kann dies in der langfristigen Planung berücksichtigen und entsprechende Absicherungen eingehen. Steigt der Zins jedoch zu schnell an, dann müssen in der Entscheidungsphase befindliche Investitionsvorhaben neu kalkuliert werden und rentieren sich dann teilweise nicht mehr. Es würde den in den USA gerade begonnenen Aufschwung in Frage stellen. Das liegt natür­lich nicht an der Ziffer "3%", aber diese Marke gilt derzeit als psychologisch wichtige Signal­marke, bei deren Überspringen viele Aktien­anleger ihre Risikopositionen zurückfahren würden.

Wochenverlierer ist der Goldpreis mit -3,8%. Die Aussicht auf steigende Zinsen und eine sich beruhigende Syrien-Krise fördern den Risi­ko-Appetit der Anleger, der Sichere Hafen des Goldes ist weniger gefragt.


Disclaimer: Der Wochenrückblick wurde von Stephan Heibel verfasst, Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefes, den Sie unter www.heibel-ticker.de kostenfrei und unverbindlich beziehen können.

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