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Über eine Milliarde Euro mehr in der Rentenkasse

Die Deutsche Rentenversicherung hat aktuelle Zahlen zur Kassenlage Ende Dezember 2017 vorgelegt. Belastungen gab es durch die Aufstockung der Mütterrente und eine Rentenerhöhung zur Jahresmitte.

(verpd) Die gesetzliche Rentenversicherung hat ihre Reserven um rund eine Milliarde Euro aufstocken können, wie aktuell veröffentlichte Daten zeigen. Ende Dezember 2017 lagen sie bei 33,42 Milliarden Euro. Die Nachhaltigkeitsrücklage entsprach einer Marke von 1,61 Monatsausgaben. Warum trotz der derzeit guten Lage der Rentenkasse eine private Altersvorsorge für den Einzelnen dennoch weiterhin unverzichtbar bleibt.

Dank der guten konjunkturellen Entwicklung und der hohen Beschäftigungszahlen hat die gesetzliche Rentenversicherung trotz der Belastungen aus der höheren Mütterrente und der Rentensteigerungen zur Jahresmitte 2017 ihre Reserven um rund eine Milliarde Euro aufstocken können.

Dies geht aus den jetzt veröffentlichen Daten der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) hervor. Die sogenannte Nachhaltigkeitsrücklage stieg per Ende Dezember 2017 auf 33,42 Milliarden Euro von 32,37 Milliarden Euro Ende 2016. Nach den aktuellen Daten werden monatlich rund 20,7 Milliarden Euro an die Rentner ausgezahlt.

Geringere Korridormarke erwartet

Aufgrund des höheren Leistungsumfangs reichten die Reserven Ende letzten Jahres nur, um 1,61 Monatsausgaben abzudecken. Ende 2016 hatte die Rentenkasse noch 1,62 Monatsausgaben abgedeckt. Laut Gesetz muss die Nachhaltigkeitsrücklage mindestens 20 Prozent (Mindestrücklage = 0,2) und höchstens 150 Prozent (Höchstrücklage = 1,5) der durchschnittlichen Monatsausgaben der DRV betragen.

Wird die Mindestrücklage im nächsten Jahr voraussichtlich nicht erreicht, wird der Beitragssatz, den Arbeitgeber und Arbeitnehmer für die gesetzliche Rentenversicherung zu zahlen haben, zum 1. Januar angehoben. Ist die Nachhaltigkeitsrücklage im nächsten Jahr voraussichtlich höher als die Höchstrücklage, wird normalerweise der Beitragssatz ab Jahresbeginn gesenkt. In ihren Prognosen war die Rentenversicherung ursprünglich davon ausgegangen, dass die Nachhaltigkeitsrücklage zum Jahresende 2017 unter die Korridormarke von 1,5 Monatsausgaben absinken wird.

Weil aufgrund der tatsächlichen Entwicklung auch für Ende 2018 mit einem Überschreiten der Marke von 1,5 Monatsausgaben gerechnet wurde, hatte die Bundesregierung entsprechend den gesetzlichen Vorgaben den Beitragssatz zur Rentenversicherung von 18,7 auf 18,6 Prozent gesenkt. Die Rentenversicherung wünscht sich seit Langem Veränderungen am Korridor für die Nachhaltigkeitsrücklage von 0,2 bis 1,5 Monatsausgaben. Sie plädiert vor allem auf eine Anhebung der Untergrenze wegen der jährlich stark schwankenden Einnahme- und Ausgabesituation.

Rentenkasse unterliegt im Jahresverlauf starken Schwankungen

Die Entwicklung der Nachhaltigkeitsrücklage im Jahresverlauf zeigt sehr deutlich, wie stark die unterjährigen Schwankungen ausfallen. Bereits im Februar 2017 sanken die Rücklagen mit rund 30,6 Milliarden Euro unter die Schwelle von 1,5 Monatsausgaben, nämlich auf 1,47 Monatsausgaben. In den Folgemonaten gingen die Reserven weiter kontinuierlich zurück. Der Tiefstand wurde im Oktober 2017 mit rund 28,3 Milliarden Euro oder 1,37 Monatsausgaben erreicht.

Die üblichen Sonderzahlungen für die Arbeitnehmer zum Jahresende führten dann zu einem Aufbau der Reserven um gut fünf Milliarden Euro auf die rund 33,4 Milliarden Euro zum Jahreswechsel. Je nachdem, wie die konjunkturelle Lage unter anderem am Arbeitsmarkt künftig sein wird, aber auch welche Entscheidungen in der Politik getroffen werden, die die Rentenkasse unter Umständen noch stärker belasten als bisher, können sich die erzielten Überschüsse der Rentenkasse schnell ändern.

Grundsätzlich rechnen Experten trotz der aktuell guten Lage der gesetzlichen Rentenversicherung damit, dass das Rentenniveau (Sicherungsniveau) von bisher rund 48 Prozent weiter sinken beziehungsweise zumindest nicht mehr steigen wird. Doch schon heute lässt sich mit der gesetzlichen Altersrente alleine der bisherige Lebensstandard meist nicht halten, daher ist es wichtig, entsprechend privat vorzusorgen. Entsprechende Tipps und Analysen gibt es vom Versicherungsfachmann.



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