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Überschwemmung: Viele Häuser sind nicht dagegen versichert

Immer noch ist die Mehrheit der Gebäude in Deutschland nicht gegen die finanziellen Schäden, die diverse Naturgefahren wie eine Überschwemmung durch Starkregen anrichten können, abgesichert, obwohl für fast alle Häuser ein solcher Versicherungsschutz möglich ist.

(verpd) Nur 43 Prozent der Wohngebäude in Deutschland sind laut GDV aktuell gegen erweiterte Naturgefahren wie Hochwasser und Überschwemmung versichert. In Bremen, Niedersachsen und Hamburg besitzt sogar nicht einmal jedes vierte Haus Versicherungsschutz. In Baden-Württemberg sind es hingegen 94 Prozent.

Bundesweit besitzt mit 43 Prozent aktuell deutlich weniger als die Hälfte der Wohngebäude Versicherungsschutz gegen Naturgefahren wie Hochwasser und Überschwemmung. Dies geht aus der neuesten Schätzung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) hervor. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass eine Gebäudeversicherung in der Regel Schäden durch Brand, Blitzschlag, Sturm ab Windstärke acht, Hagel und bestimmungswidrig ausgetretenes Leitungswasser abdeckt.

Wer jedoch zusätzlich einen finanziellen Schutz für sein Haus vor Schäden durch Überschwemmungen aufgrund von Hochwasser und Starkregen möchte, braucht zusätzlich eine Elementarschaden-Versicherung. Diese leistet zudem bei weiteren Naturgefahren wie Schäden durch Rückstau im Kanal sowie durch Schneelast, Lawinen, Erdbeben, Erdfall, Erdrutsch und Vulkanausbruch. In den meisten Gebäudeversicherungen lässt sich eine solche Elementarschaden-Versicherung gegen Aufpreis miteinschließen.

Große regionale Unterschiede

Anteilsmäßig sind die meisten Häuser in Baden-Württemberg gegen die genannten Elementarschäden versichert. Eine Elementarschadendeckung war bis Mitte der 1990er-Jahre hier eine Pflichtversicherung. Für rund 94 Prozent der Häuser besteht seitdem eine Elementarschaden-Versicherung.

In vier weiteren Bundesländern, nämlich in Sachsen (47 Prozent), Thüringen (47 Prozent, Sachsen-Anhalt (44 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (43 Prozent) sind über vier von zehn Immobilien gegen Elementarschäden versichert. Knapp unter dieser Marke liegt Hessen mit einer Quote von 39 Prozent.

In Bayern und Brandenburg besteht je für 34 Prozent, in Rheinland-Pfalz für 33 Prozent, im Saarland für 32 Prozent, in Schleswig-Holstein für 27 Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern für 25 Prozent und hin Hamburg für 24 Prozent der Gebäude eine Elementarschaden-Versicherung. Schlusslichter sind Bremen und Niedersachsen mit 21 Prozent und 22 Prozent – hier ist bei einer Überschwemmung oder einem sonstigen Elementarschaden nur rund jedes fünfte Haus finanziell abgesichert.

Falsche Einschätzung

„Viele Eigentümer unterschätzen die Gefahr starker Regenfälle für ihr Haus. Oder sie schätzen den Umfang ihrer Wohngebäudeversicherung falsch ein“, warnt der GDV. Denn Überschwemmungen, die infolge von Starkregen in jeder Region Deutschlands vorkommen könnten, könnten ganze Häuser zerstören.

Im Ernstfall übernehme dann die Elementarschaden-Versicherung die finanziellen Folgen für den Neuaufbau. „Hausbesitzer sind gut beraten, ihr Wohneigentum gegen alle Wetterrisiken abzusichern“, rät diesbezüglich GDV-Präsident Dr. Wolfgang Weiler.

Bereits im Vorjahr hatte der GDV öffentlich bekannt gegeben, dass mehr als 99 Prozent der Gebäude in Deutschland problemlos versicherbar sind. Die verbleibenden, besonders gefährdeten Häuser könnten fast alle mit Selbstbehalten oder nach individuellen baulichen Schutzmaßnahmen versichert werden.



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