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Überschwemmungen – eine Gefahr für Haus und Hausrat

Fast in jedem Jahr kommt es aufgrund Hochwasser und Starkregen zu Schäden in Millionenhöhe an Häusern und Wohnungen. Welche Präventionsmaßnahmen sinnvoll sind und welche eine Versicherungspolice Überschwemmungsschäden an einer Immobilie absichert.

(verpd) Zu jeder Zeit kann es durch Starkregen überall in Deutschland, also nicht nur an Flüssen zu Überschwemmungen kommen. Mit einigen Schutzmaßnahmen rund um die eigene Immobilie lässt sich das Schadenrisiko minimieren. Allerdings gibt es keinen hundertprozentigen Schutz davor. Damit im Falle des Falles nicht auch noch die finanziellen Folgen katastrophal sind, hilft jedoch ein passender Versicherungsschutz.

Ein Haus muss nicht unbedingt in der Nähe eines Flusses oder sonstigen Gewässers stehen, damit eine Überschwemmungsgefahr besteht. Starkregen kann nahezu an jedem Ort in Deutschland Überschwemmungen verursachen. Denn große Mengen Regen in kurzer Zeit können dazu führen, dass Grünflächen, Gewässer und auch die Entwässerungssysteme die Niederschläge nicht mehr aufnehmen können und sich die so angesammelten Wassermassen nicht vordefinierte Wege zum Abfließen suchen. Stehen Häuser auf diesen Wegen, werden Keller und Räume überflutet.

Zudem droht durch Hochwasser oder auch durch Starkregen ein Rückstau in der Kanalisation, der dazu führen kann, dass das Wasser auch durch Abwasserleitungen in die Häuser zurückgedrückt wird. Prinzipiell ist es daher sinnvoll, dass alle Häuser ein Mindestmaß an Überschwemmungsschutz haben sollten. Bereits beim Hausbau oder zumindest lange, bevor eine akute Gefahr besteht, gilt es solche Präventionsmaßnahmen umzusetzen.

Baulicher Überschwemmungsschutz

So raten Experten in besonders überschwemmungs-gefährdeten Gebieten, wie an Ufern von Gewässern oder Regionen mit häufigen Starkregenereignissen in der Vergangenheit, beispielsweise auf einen Keller zu verzichten. Zudem sollten in diesen Regionen Heizungsanlagen sowie Stromverteilerkästen möglichst in einem hochwassersicheren Obergeschoss installiert sein.

Gerade in hochwassergefährdeten Zonen sollten Dichtmaterial sowie Sandsäcke, Räumwerkzeug, regenfeste Kleidung, Gummistiefel, Tauchpumpe und ein aufgeladenes Mobiltelefon stets im Haus vorhanden sein.

Bei allen Häusern, egal ob es in einem hochwassergefährdeten Gebiet steht oder nicht, wird der Einbau von sogenannten Rückstauklappen und Absperrschiebern bei den Abwasserleitungen empfohlen, da diese einen Rückstau des Kanalisationswassers verhindern können. Hausbesitzer und alle, die sich ein Haus bauen wollen, erfahren in der kostenlos downloadbaren „Hochwasserschutzfibel“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat, wie sich mit baulichen Maßnahmen und sonstigen Hilfen das Hochwasserschadenrisiko minimieren lässt.

Frühzeitig gewarnt sein

Je früher man über eine drohende Überschwemmung informiert ist, desto mehr Zeit hat man für wichtige Präventionsmaßnahmen, um das Schadenrisiko zu minimieren.

Über entsprechende Starkregen- und Hochwasserwarnungen informiert per Smartphone oder Tablet-PC die Warn-App Nina des BBK, die kostenlos für alle Bürger zur Verfügung steht, sowie online der Webauftritt des Deutschen Wetterdienstes www.dwd.de.

Aktuelle Pegelstände von Gewässern sind unter dem Webportal www.hochwasserzentralen.de, einer Initiative der Bundesländer abrufbar.

Notfallplan erstellen

Ein frühzeitig erstellter Notfallplan kann helfen, bei einer drohenden Überschwemmung schnellstens das Richtige zu tun und Wichtiges nicht zu vergessen. Ein solcher Plan sollte zum Beispiel die wichtigsten Telefonnummern von Rettungsdiensten und Angehörigen und stichpunktartig die dringlichsten Maßnahmen, die bei einer Hochwasserwarnung als Erstes unternommen werden müssen, enthalten. Dazu gehört das Evakuieren von gefährdeten Personen. Zudem sollte man, wenn genügend Zeit bleibt, wichtige Medikamente, Unterlagen und Wertgegenstände in Sicherheit bringen.

In von Hochwasser bedrohten Räumen sollten elektrische Geräte abgeschaltet sowie alle Türen, Fenster und Abflussöffnungen, bei denen Wasser eindringen könnte, zum Beispiel mit Sandsäcken abgedichtet und verbarrikadiert werden. Anschlüsse von Öleinfüllstutzen und Belüftungen sind so abzusichern, dass kein Wasser eindringen kann. Der Heizöltank ist zu verankern, dass er auch dann nicht umkippt, wenn er von Wasser umgeben ist. Läuft Öl aus einem umgekippten Tank oder aus ölführenden Leitungen aus, werden das Gebäude und der Hausrat meist irreparabel beschädigt.

Weitere Präventionsmaßnahmen und was man vor und nach einer Überschwemmung unbedingt beachten sollte, enthält der Flyer „Überschwemmung vorbeugen und versichern“ des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. Der „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe enthält grundsätzliche Tipps, wie man sich vor Krisen und Naturkatastrophen vorbereitet, und was man während und nach einem Hochwasser beachten sollte.

Unzureichende Absicherung bei Überschwemmungsschäden

Einen 100-prozentigen Schutz, dass man nicht durch eine Überschwemmung geschädigt wird, gibt es leider trotz aller möglichen Präventionsmaßnahmen nicht. Umso wichtiger ist es, dass man im Falle des Falles nicht auch noch einen existenziellen finanziellen Schaden erleidet. Zwar sind nicht in jeder Hausrat- oder Gebäudeversicherungs-Police automatisch auch Schäden durch Starkregen oder Hochwasser mitversichert. Allerdings lassen sich diese Risiken im Rahmen einer Elementarschaden-Versicherung meist in den genannten Policen optional mitversichern.

Als Elementarschäden gelten Schäden, die unter anderem durch Hochwasser, Starkregen, Lawinen, Schneedruck, Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch oder auch durch einen Vulkanausbruch verursacht werden. Für nur rund 45 Prozent der Wohnhäuser besteht hierzulande eine entsprechende Elementarversicherung, obwohl fast alle Wohngebäude über eine Wohngebäude-Versicherung, die beispielsweise Brand- und Sturmschäden abdeckt, abgesichert sind.

Zudem haben nur wenige Haushalte eine Elementarschaden-Absicherung für den Hausrat. Um sicherzugehen, dass ein ausreichender Versicherungsschutz für das Eigenheim und den Hausrat besteht, empfiehlt sich ein Blick in die Gebäude- und in die Hausratversicherungs-Police beziehungsweise ein Beratungsgespräch mit dem Versicherungsvermittler.



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