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98 Arzneimittelwirkstoffe, die für Ältere bedenklich sind

Eine neue Broschüre des Bundesministeriums für Bildung und Forschung erklärt, welche Wirkstoffe, die in zahlreichen Medikamenten enthalten sind, insbesondere für Senioren gefährlich sein können.

(verpd) Zahlreiche Medikamente können nach Angaben von Gesundheitsexperten insbesondere bei älteren Menschen andere Wirkung haben als bei jungen. Auch die Wechselwirkungen können im Alter anders sein. Vor Kurzem hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung dazu eine aktuelle Broschüre herausgegeben. Unter anderem erfährt man hier, welche 98 Wirkstoffe in Arzneimitteln für Senioren problematisch oder sogar völlig ungeeignet sind.

Mit zunehmendem Alter steigen oft auch die Anzahl der gesundheitlichen Beschwerden und chronischen Krankheiten an. Während beispielsweise 50- bis 60-jährige gesetzlich Krankenversicherte täglich Schnitt ein bis zwei verschreibungs-pflichtige Arzneimittel einnehmen, sind es bei den ab 65-Jährigen drei bis fünf solcher Medikamente. Noch nicht miteingerechnet sind hier die rezeptfreien Medikamente. Dies geht nach Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) aus dem Arzneiverordnungs-Report 2017 hervor.

Grundsätzlich ist bei der Einnahme von Medikamenten darauf zu achten, welche Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen zwischen mehreren Arzneien möglich sind und was im Falle des Falles zu tun ist. Hinweise darauf gibt der Beipackzettel. Was viele nicht wissen: Die Wirkung sowie die möglichen Nebenwirkungen eines Medikaments können sich im Alter verändern. Gründe dafür sind unter anderem eine Zunahme des Fett- und eine Abnahme des Wasseranteils im Körper sowie eine nachlassende Nieren- und Leberfunktion.

Neue Broschüre „Medikamente im Alter“

Nicht alle Medikamente sind daher auch für ältere Patienten geeignet. Gesundheitsexperten aus verschiedenen Ländern haben zu diesem Thema Listen mit „potenziell inadäquaten Medikamenten“, kurz PIM-Listen, zusammengestellt. Auch das vom BMBV geförderte Verbundprojekt namens Priscus hat eine entsprechende Liste, die sogenannte Priscus-Liste veröffentlicht.

Die genannten Listen zeigen auf, welche Wirkstoffe, die in Medikamenten enthalten sein können, für ältere Menschen nicht zu empfehlen sind und warum. Diesbezüglich hat das BMBF vor Kurzem eine neue, kostenlos online herunterladbare Broschüre „Medikamente im Alter“ herausgebracht, die dieses Thema beleuchtet.

Unterteilt in verschiedene Krankheitsarten und gesundheitliche Leiden, die bei Älteren häufiger zu einer Arzneieinnahme führen, beschreibt die Broschüre, wie entsprechende Medikamente im Allgemeinen wirken. Zudem gibt es Hintergrund-Informationen, warum manche dieser Arzneien bei älteren Patienten problematisch sein können.

Wirkstoffe, die für Senioren gefährlich sein können

Insgesamt werden dabei 98 Arzneimittelwirkstoffe genannt, die für ältere Menschen problematisch oder sogar ungeeignet sind. Erklärt wird, bei welchen Leiden Arzneimittel mit diesen Wirkstoffen oft eingesetzt werden, mit welchen Nebenwirkungen insbesondere Senioren rechnen müssen, aber auch welche alternativen Wirkstoffe es dazu gibt.

Ein Beispiel aus der Broschüre: Der Wirkstoff Prasugrel ist beispielsweise bei einigen Medikamenten zur Blutgerinnungshemmung enthalten. Diese Arzneimittel werden unter anderem Personen verschrieben, die einen Herzinfarkt erlitten haben oder denen Stents in den Herzkranzgefäßen eingesetzt wurden. Der genannte Wirkstoff erhöht jedoch das Blutungsrisiko bei Patienten, die 75 Jahre oder älter sind. Alternativ dazu empfiehlt die Broschüre Arzneimittel zur Gerinnungshemmung mit den Wirkstoffen ASS oder Clopidogrel.

Wer nun feststellt, dass er ein Medikament verschrieben bekommen hat, das einen dieser 98 Wirkstoffe enthält, sollte jedoch auf keinen Fall eigenmächtig die Einnahme dieses Arzneimittels absetzen, sondern sich erst mit seinem Arzt beraten. Denn es könnte sein, dass dieses Medikament im individuellen Fall im Vergleich zu den Alternativen mehr Vor- als Nachteile hat.



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