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AdBlue: Was man über den Betriebsstoff wissen sollte

Viele Dieselfahrzeuge benötigen neben dem Kraftstoff auch eine spezielle Harnstofflösung, bekannt als AdBlue, damit sie die im Kfz-Brief angegebene Schadstoffnorm erreichen. Worauf man achten sollte, wenn man diesen Betriebsstoff benötigt.

(verpd) Um die aktuellen Stickoxid-Grenzwerte (NOx) bei Dieselmotoren einzuhalten, verfügen viele Fahrzeuge über eine NOx-reduzierende Abgasnachbehandlung, für die auch der Betriebsstoff AdBlue benötigt wird. Allerdings können Fehler beim Umgang mit dieser speziellen Harnstofflösung folgenreich sein.

Insbesondere moderne Dieselfahrzeuge, welche die Schadstoffnormen Euro 5 und 6 erreichen, setzen dafür auf eine Abgasnachbehandlung mit einem SCR-Katalysator (Selektive Catalytic Reduction). In diesen werden Stickoxide (NOx) mithilfe von Harnstoff, dem sogenannten AdBlue, in Wasserdampf und Stickstoff umgewandelt. Mithilfe des Harnstoffes, der in den Abgasstrang eingespritzt wird, lässt sich der Gehalt von Stickoxiden im Abgas um etwa 80 bis 90 Prozent verringern.

Das AdBlue befindet sich in einem eigenen Tank im Fahrzeug, wobei die Größe des Tanks und die Menge des Verbrauchs abhängig vom Fahrzeug, der Fahrweise und der gefahrenen Strecke sind. Die Dosierung bei der Abgasbehandlung erfolgt über eine Steuereinheit, die das Abgas mithilfe eines Stickoxidsensors analysiert. Geht dieser Betriebsstoff zur Neige, weisen die Fahrzeuge mit entsprechenden Warnmeldungen auf das notwendige Nachfüllen hin. Ignoriert man diese Meldungen, lässt sich, wenn der AdBlue-Tank leer ist, das Fahrzeug nicht mehr starten.

AdBlue richtig handhaben …

Das Nachfüllen von AdBlue geht in aller Regel ohne großen Aufwand, wobei die Tankeinfüllöffnung sich an unterschiedlichen Stellen befinden kann: Viele Fahrzeuge haben diese neben dem Einfüllstutzen für Diesel, andere wiederum im Koffer- oder im Motorraum. Im Zweifelsfall sollte man die Bedienungsanleitung konsultieren. AdBlue selber besteht zu 32,5 Prozent aus Harnstoff, einer ungefährlichen, synthetischen Stickstoffverbindung, und aus demineralisiertem Wasser.

Die Zusammensetzung ist in der ISO 22241 festgelegt, wobei die Qualität vom Verband der Chemischen Industrie lizenzrechtlich geschützt ist. Das bedeutet: Es gibt nur eine Sorte und eine Qualität von AdBlue. Der Betriebsstoff ist für den Menschen ungiftig und es geht davon keine besondere Gefährdung im Sinne des europäischen Chemikalienrechts aus. Die Details hierzu finden sich im AdBlue Sicherheitsdatenblatt. Zum Auffüllen des AdBlue-Tanks sollten ein Ausflusshahn, ein Trichter oder ein Ausgießer verwendet werden, damit möglichst nichts danebengeht.

Zudem sollte man langsam einfüllen, denn die Tanks können überlaufen. AdBlue kann bei Kontakt die Augen, die Atemwege und die Haut reizen und sollte daher im Falle des Falles mit ausreichend Wasser abgespült werden. Auch wenn AdBlue auf den Autolack oder auf Kunststoffteile des Wagens gekommen ist, ist es wichtig, diese betroffenen Stellen mit Wasser abzuwaschen, damit der Harnstoff dort nicht die Materialoberflächen angreift und dadurch Flecken entstehen.

… und richtig tanken

AdBlue gibt es in Supermärkten, Discountern, Baumärkten, Tankstellen und Werkstätten zu kaufen, wobei zumeist Flaschen und Kanister mit einem Fassungsvermögen von fünf oder zehn Litern angeboten werden. Wichtig hierbei: Man sollte stets darauf achten, dass die Harnstofflösung den Standard ISO 22241 erfüllt. AdBlue gefriert bei Temperaturen unter minus elf Grad Celsius, geht aber dadurch nicht kaputt und kann nach dem Auftauen verwendet werden. Trotzdem ist eine ungeheizte Garage im Winter kein geeigneter Lagerort. In Fahrzeugen ist deshalb eine Tankheizung verbaut.

AdBlue wird an großen Tankstellen teils auch an der Zapfsäule angeboten, wobei diese Anlagen oft (nur) für Lkws gedacht sind. Die Durchflussmenge ist entsprechend hoch. Außerdem besitzen die AdBlue-Einfüllstutzen von Lkws und Bussen einen Magnet. Dieses ist für das Funktionieren des Abschaltventils in der Zapfsäule notwendig. Zwar werden im Zubehör mittlerweile entsprechende Adapter mit solchen Magneten angeboten, damit auch Autos an diesen Zapfsäulen betankt werden können, doch auch dann sei – aufgrund der hohen Durchflussmenge – zur Vorsicht geraten.

Auf keinen Fall darf der Betriebsstoff einfach zum Diesel, also in den normalen Kraftstofftank, getankt werden. Sollte eine solche Fehlbetankung trotzdem passiert sein, darf keinesfalls die Zündung angeschaltet werden, denn nur dann genügt eine intensive Tankreinigung. War die Zündung bereits angestellt, müssen zusätzlich Kraftstoffpumpen, Filter und Leitungen gereinigt werden. Richtig teuer wird es, wenn auch der Motor bereits angelassen wurde: Dann müssen nämlich grundsätzlich die Einspritzdüsen oder Einspritzinjektoren erneuert werden.



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