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Altersrente bei Neurentnern im Schnitt unter 880 Euro

Aktuelle Zahlen der Deutschen Rentenversicherung zeigen, wie niedrig die durchschnittliche Rente für alle ist, die 2017 erstmalig eine gesetzliche Altersrente erhalten haben, aber auch wie sich die Rentenhöhen zwischen Männern und Frauen sowie zwischen den diversen Altersrentenarten unterscheiden.

(verpd) Letztes Jahr haben in Deutschland insgesamt knapp 760.000 Personen erstmalig eine gesetzliche Altersrente erhalten. Im Durchschnitt betrug deren Rentenhöhe nicht einmal 880 Euro pro Monat. Viele, insbesondere Frauen, aber auch Bezieher einer Regelaltersrente erhielten im Schnitt sogar weitaus weniger.

Laut der aktuellen Statistik der Deutschen Rentenversicherung (DRV) erhielten letztes Jahr 758.819 Personen hierzulande erstmalig eine gesetzliche Altersrente. Die durchschnittliche Rentenhöhe betrug für diese Neurentner rund 873 Euro pro Monat. Allerdings gibt es gewaltige Rentenunterschiede zwischen den Geschlechtern sowie den alten und neuen Bundesländern. Während die männlichen Neurentner eine monatliche Rentenhöhe von 1.048 Euro hatten, lag diese bei den weiblichen nur bei knapp 716 Euro.

Zudem erhielten die Neurentner in den alten Bundesländern im Durchschnitt 847 Euro (Männer 1.052 Euro, Frauen 665 Euro), in den neuen Bundesländern dagegen 981 Euro (Männer 1.034, Frauen 932 Euro) als durchschnittliche Altersrente. Auch zwischen den Beziehern der verschiedenen gesetzlichen Altersrentenarten, die sich unter anderem bei den Voraussetzungen, wann ein Rentenanspruch besteht, unterscheiden, gibt es bei den durchschnittlichen Rentenhöhen deutliche Differenzen.

Die unterschiedlichen Rentenhöhen für die Regelaltersrente, ...

Viele der Neurentner, nämlich 319.631, erhielten eine Regelaltersrente, das ist somit anteilig die am häufigsten in Anspruch genommene Altersrentenart bei den Neurentnern. Die durchschnittliche Rentenhöhe belief sich hier auf knapp 580 Euro.

Während im Durchschnitt jedoch die Höhe der Regelaltersrente bei den Männern etwa 718 Euro betrug, waren es bei den Frauen nur 465 Euro.

Anspruch auf eine Regelaltersrente hat derjenige, der die Regelaltersgrenze erreicht hat und die allgemeine Wartezeit von fünf Jahren erfüllt. Die Regelaltersgrenze wird für alle ab dem 1. Januar 1947 bis einschließlich 31. Dezember 1963 Geborenen seit 2012 stufenweise von 65 auf 67 Jahre erhöht. Für Personen, die ab 1964 geboren sind, gilt die Regelaltersgrenze von 67 Jahren.

… die abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren, …

An zweiter Stelle der am häufigsten für Neurentner ausbezahlten Altersrentenarten stand letztes Jahr mit 236.854 Personen die Altersrente für besonders langjährig Versicherte, also die in 2014 eingeführte abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren.

Die durchschnittliche Rentenhöhe für die abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren betrug für Neurentner fast 1.240 Euro – bei den Männern waren es 1.386 Euro und bei den Frauen 1.063 Euro.

Diese Rentenart gibt es für diejenigen, die 45 Jahre Wartezeit in der gesetzlichen Rentenversicherung vorweisen können und die Altersgrenze von 63 Lebensjahren bei Geburtsjahrgang 1951 und 1952 erreicht haben. Für ab 1953 bis 1963 Geborene steigt die Altersgrenze je nach Geburtsjahrgang schrittweise für eine abschlagsfreie Rente bis zum 65. Lebensjahr – diese Altersgrenze gilt dann für 1964 oder später Geborene.

… die Altersrente für langjährig Versicherte, …

Die dritthäufigste Altersrentenart, die 2017 Neurentner erhielten, ist die Altersrente für langjährig Versicherte. 141.120 Neurentner dieser Rentenart hatten eine Rentenhöhe von 878 Euro im Durchschnitt. Und auch hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Männliche Neurentner erhielten im Schnitt etwa 1.070 Euro, weiblich dagegen nur knapp 751 Euro.

Anspruch auf eine Altersrente für langjährig Versicherte mit Rentenabschlägen haben Personen, die mindestens 35 Jahre Wartezeit in der Rentenversicherung vorweisen können und das 63. Lebensjahr vollendet haben.

Wer eine Altersrente für langjährig Versicherte ohne Abschläge erhalten möchte, muss neben der genannten 35-jährigen Wartezeit die entsprechende Altersgrenze, die für alle ab 1949 bis 1963 Geborenen vom 65. auf das 67. Lebensjahr schrittweise angehoben wird, erreicht haben. Für alle ab 1964 Geborenen beträgt die Altersgrenze 67 Jahre.

… die Altersrente für Schwerbehinderte, …

Auf Rang vier der häufigsten Rentenarten für Neurentner lag 2017 die Altersrente für Schwerbehinderte. 53.787 neue Rentenbezieher erhielten diesbezüglich im Durchschnitt eine Rentenhöhe von fast 1.009 Euro (Männer 1.156 Euro, Frauen 860 Euro). Diese Rentenart erhalten unter anderem alle Schwerbehinderten, also Menschen mit einem Grad der Behinderung (GdB) von mindestens 50, wenn sie eine Wartezeit von 35 Jahren in der gesetzlichen Rentenversicherung und die jeweilige Altersgrenze erreicht haben.

Die Altersrente für Schwerbehinderte gibt es zum einen abschlagsfrei ab dem 63. Lebensjahr für alle bis 1951 Geborenen und ab dem 65. Lebensjahr für alle ab 1964 Geborenen. Bei den 1952 bis 1964 Geborenen erhöht sich die Altersgrenze für die abschlagsfreie Rente vom 63. auf das 65. Lebensjahr schrittweise.

Die gleiche Rentenart kann aber auch mit 10,8 Prozent Rentenabschlag bezogen werden. Nämlich für alle, die bis 1951 geboren sind, ab dem 60. Lebensjahr und für alle ab 1964 Geborenen ab dem 62. Lebensjahr. Wer zwischen 1952 und 1964 geboren ist, muss die schrittweise angehobene Altersgrenze vom 60. auf das 62. Lebensjahr erreichen.

… und die sonstigen Altersrentenarten

Weitere Rentenarten, die 2017 an Neurentner ausgezahlt wurden, sind die Altersrente für langjährig unter Tage beschäftigte Bergleute. Zudem gab es für alle, die bis 1951 geboren wurden, die Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeitarbeit und eine spezielle Altersrente für Frauen. Die beiden letztgenannten Rentenarten gibt es für Personen ab Geburtsjahrgang 1952 nicht mehr.

Insgesamt bekamen 5.637 neue Rentenbezieher eine Altersrente für Frauen mit einer durchschnittlichen Rentenhöhe von 644 Euro. 1.729 Neurentner erhielten eine Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeitarbeit.

Die Rentenhöhe betrug hier im Durchschnitt 915 Euro – Männer 924 Euro und Frauen 831 Euro. Zudem wurde 61 männlichen Neurentnern eine Altersrente für langjährig unter Tage beschäftigte Bergleute mit einer durchschnittlichen Rentenhöhe von 1.990 Euro ausbezahlt.

Hohe Einkommenslücken im Rentenalter

Vergleicht man das durchschnittliche Bruttoeinkommen eines rentenversicherten Arbeitnehmers, das laut DRV 2017 bei rund 3.092 Euro lag, mit den Rentenansprüchen eines Neurentners, zeigt sich, dass die Einkommenslücken egal bei welcher Rentenart drastisch sind.

Um ein mögliches Defizit zwischen dem bisherigen Einkommen und den zu erwartenden gesetzlichen Altersbezügen möglichst auszugleichen und damit auch den Lebensstandard im Alter zu sichern, empfiehlt es sich, frühzeitig vorzusorgen.

Die Versicherungswirtschaft bietet hierzu diverse Lösungen an, die zum Teil auch staatlich gefördert werden. Wer genau wissen möchte, wie hoch die eigene gesetzliche Altersrente konkret sein wird und mit welcher Einkommenslücke er ohne eine zusätzliche Vorsorge rechnen muss, erhält vom Versicherungsexperten eine entsprechende Analyse seiner persönlichen Situation. Zudem berät der Experte über die individuell passenden Altersvorsorgeformen.



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