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Altersvorsorge: Experten sehen vieles anders als die Bürger

Eine Studie zeigt, dass Finanzexperten und Verbraucher die aktuelle und künftige Lage der finanziellen Absicherung im Alter teilweise völlig unterschiedlich bewerten. Bei einem wesentlichen Aspekt gehen die Meinungen besonders weit auseinander.

(verpd) Eine aktuelle Bürger- und Expertenbefragung zur Altersvorsorge verdeutlicht, dass die gegenwärtige Lage von den Verbrauchern pessimistischer gesehen wird als von den Fachleuten. Die Experten wiederum sehen die Zukunft der Ruhestandssicherung skeptischer als die Bürger, insbesondere wenn es um die Entwicklung der gesetzlichen Altersvorsorge geht.

Aktuell steigt die Angst vor einer Altersarmut, das zeigt der kürzlich veröffentlichte Altersvorsorge-Index des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung GmbH (Diva), ein Forschungsinstitut des Bundesverbandes Deutscher Vermögensberater (BDV). Das Institut ermittelt jeweils im ersten und dritten Quartal eines Jahres den „Deutschen Altersvorsorge-Index“. Er basiert auf einer zeitgleichen Expertenbefragung von circa 800 BDV-Mitgliedern und auf einer vom Meinungsforschungs-Institut Insa durchgeführten Bürgerbefragung unter rund 2.000 Menschen.

„Einzelindizes, Teilindizes und Gesamtindex können Werte zwischen minus 100 und plus 100 annehmen. Je höher die Indexwerte, umso positiver beurteilen die Zielgruppen der Befragungen die jeweiligen Aspekte der Altersvorsorge“, so das Diva. Die letzte Befragung im Frühjahr 2021 zeigt, dass sich die Ergebnisse zwischen Experten und Bürgern deutlich unterscheiden. Insgesamt hat sich die Stimmung und Erwartung zur Altersvorsorge gegenüber den Befragungen im Herbst 2020 verschlechtert, der Gesamtindex ist von minus 1,4 auf minus 2,0 gesunken.

Experten sehen vieles deutlich anders als Bürger

Die aktuelle Lage mit Blick auf die Altersvorsorge wird vom Verbraucher deutlich skeptischer eingeschätzt als von den Experten. Der Einzelindex bei den Verbrauchern liegt hier im ersten Quartal 2021 bei 0,6. Damit wird zugleich die aktuelle Lage pessimistischer angesehen als noch im Herbst, als der Index den Wert 4,4 erreichte. Demgegenüber betrachten die Experten die gegenwärtige Situation zunehmend optimistischer. Der entsprechende Index klettert im gleichen Zeitraum von 7,6 auf jetzt 9,0. Noch größere Unterschiede zeigen sich hinsichtlich der künftigen Erwartungen.

Einem Einzelindex aus der Bürgerumfrage von 2,7 (Herbst 2020: 3,2) steht einem Einzelindex aus den Experteninterviews von minus 20,2 (Herbst 2020: minus 20,8) gegenüber. Zwar wird hier deutlich, dass auch bei den Bürgern die Sorgen bezüglich der Ruhestandssicherung größer werden. Sie sind allerdings längst nicht so ausgeprägt wie bei den Fachleuten. Insgesamt betrachten die Bürger die Zukunft besser als den Augenblick. Bei den Fachleuten ist dies genau umgekehrt, sie haben massive Vorbehalte gegenüber den kommenden Zeiten.

Im Detail fühlen sich nur 28 Prozent der befragten Bürger durch ihre Altersvorsorge gut für den Ruhestand abgesichert. Von den Experten sind jedoch sogar nur knapp 14 Prozent dieser Ansicht bezüglich der finanziellen Absicherung ihrer Kunden beziehungsweise der Bürger im Alter. Zudem gehen nur 24 Prozent der befragten Verbraucher davon aus, dass sich ihre Altersabsicherung durch die gesetzliche, betriebliche und/oder private Altersvorsorge in den letzten drei Jahren verbessert hat. Dagegen sind fast 54 Prozent der Experten davon überzeugt.

Ausgeprägte Skepsis gegenüber der gesetzlichen Rentenversicherung

Die Meinung der befragten Bürger und Experten unterscheidet sich ebenfalls deutlich bei der Einschätzung, wie sich das Versorgungsniveau der gesetzlichen Rentenversicherung in den nächsten zehn bis 20 Jahren entwickeln wird. So gaben knapp 55 Prozent der Verbraucher an, dass sie mit einer Verschlechterung rechnen, bei den Experten waren es dagegen sogar über 93 Prozent.

Diese hohe Skepsis der Fachleute wird nur teilweise durch positive Erwartungen an die private und betriebliche Altersvorsorge kompensiert. 48 Prozent der Experten (Herbst 2020: 49 Prozent) erwarten eine Zunahme bei der betrieblichen Altersvorsorge und 39 Prozent (Herbst 2020: 38 Prozent) bei der privaten Ruhestandssicherung.

Übrigens, bei der Frage, wie es um die eigene Altersvorsorge bestellt ist, kann ein Versicherungsfachmann im Rahmen einer Beratung weiterhelfen. Wenn gewünscht, ermittelt er unter anderem, mit welchen Alterseinkünften nach dem aktuellen Stand zu rechnen ist, ob die bisherige Altersvorsorge ausreicht, um den Lebensstandard im Rentenalter zu halten und er informiert darüber, welche Lösungen es gibt, um mögliche Vorsorgelücken zu schließen.



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