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Angewohnheiten und Risiken, die das Leben verkürzen

Es gibt zahlreichen Verhaltensweisen, die die Lebenserwartung verkürzen können. Eine aktuelle Studie zeigt unter anderem auf, wie sich bestimmte Risiken auf die Lebenszeit von Männern und Frauen auswirken.

(verpd) Wer gesund leben will, sollte nicht rauchern, nicht regelmäßig Alkohol trinken und auf sein Gewicht achten. Anderenfalls kann sich die Lebenserwartung je nach Verhaltensweise und ob Mann oder Frau um drei bis sieben Jahre verkürzen. Dies belegt eine aktuelle Studie, die im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) erstellt wurde.

Eigentlich dürfte es längst bekannt sein, dass Rauchen, Alkohol und Übergewicht die Gesundheit gefährden. Eine Studie des Erasmus-Universitätsklinikums in Rotterdam hat im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) untersucht, wie sehr sich ungesunde Verhaltensweisen tatsächlich auf die Lebenserwartung von Männer und Frauen auswirken. Die Studie basiert auf Werten von Metastudien und der allgemeinen Sterblichkeitsrate in Deutschland.

Um auch den Einfluss der Verhaltensweisen auf die allgemeine Lebenserwartung der Gesamtbevölkerung, die der GDV mit 78,1 Jahren bei den Männern und 83,0 Jahren bei den Frauen angibt, herauszufinden, wurde die Verbreitung der jeweiligen Risiken wie Rauchen und Übergewicht ermittelt. Herangezogen wurden dazu die Daten der European Social Survey (ESS), eine wissenschaftliche Studie, für die seit 2001 alle zwei Jahre in über 30 europäischen Ländern unter anderem Daten zu den Verhaltensmustern der Bevölkerung erhoben werden.

Die drei größten Risikofaktoren zur Lebensverkürzung: Rauchen, ...

Vergleicht man die Lebenserwartung der Personen, die bestimmte Risikofaktoren aufweisen, mit der von Menschen, die diese Verhaltensweisen nicht haben, lässt sich klar erkennen, wie hoch das individuelle Risiko des Einzelnen ist.

Bei der Analyse, wie die einzelnen Verhaltensweisen die Lebenserwartung der Gesamtbevölkerung beeinflussen, zeigt sich laut GDV, dass die Risikofaktoren weniger ins Gewicht fallen. Der Grund: Hier werden alle Personen, also auch diejenigen, die solche Gesundheitsrisiken wie Rauchen oder Übergewicht nicht aufweisen, mitberücksichtigt. Von allen in der Studie untersuchten Verhaltensweisen haben aktive Raucher im Vergleich zu denen, die noch nie geraucht haben, die höchste Minderung ihrer Lebenserwartung.

Männer, die rauchen und nicht damit aufhören, reduzieren ihre Lebenserwartung im Vergleich zu den Nichtrauchern laut Studie um knapp 6,9 Jahren; bei Frauen, die rauchen, sind es 5,9 Jahre. Und auch die durchschnittliche Lebenserwartung der Gesamtbevölkerung wird aktuell durch aktive und auch ehemalige Raucher um rund 2,7 Jahre bei den Männern und 1,5 Jahre bei den Frauen vermindert.

…. Übergewicht, …

An zweiter Stelle, des Risikorankings mit Faktoren, die das Leben verkürzen, liegt starkes Übergewicht. Männer, deren Body-Mass-Index (BMI) über 30 liegt, haben laut Studie eine um 5,0 Jahre kürzere Lebenserwartung als Normalgewichtige mit einem BMI zwischen 18 und 25. Frauen mit einem BMI jenseits der 30 müssen gegenüber denen mit einem normalen Gewicht mit 4,3 Jahren weniger Lebenszeit rechnen.

Liegt der BMI zwischen 25 und unter 30, ist die Lebenserwartung bei Männern um 1,0 Jahre und die der Frauen um 0,9 Jahre geringer.

Die Lebenserwartung der Bevölkerung insgesamt wird durch Personen mit einem BMI ab 25 bei den Männern aktuell um 1,7 Jahre und bei Frauen um 1,4 Jahre verkürzt.

… und übermäßiger Alkoholkonsum

Auf Platz drei der Verhaltensweisen, die das Leben am meisten verkürzen, liegt der tägliche Konsum von mehr als 45 Gramm Alkohol, das entspricht etwa zwei Viertel Liter Wein oder 1,2 Liter Bier.

Männer mit einem solchen Trinkverhalten büßen rund drei Jahre und Frauen etwa 2,6 Jahre ihrer Lebenszeit gegenüber denjenigen, die weniger als 25 Gramm Alkohol am Tag konsumieren, ein.

Laut Studienleiterin Wilma J. Nusselder sei die Qualität der Zahlen jedoch etwas unsicher, das gelte vor allem für die Folgen des übermäßigen Alkoholkonsums. Sie erklärt: „Umfragen unterschätzen eher das Ausmaß des Alkoholkonsums in der Bevölkerung. Dies wirkt sich auch auf die Folgen für die durchschnittliche Lebenserwartung aus.“

Weitere ungünstige Verhaltensweisen

Eine weitere lebensverkürzende Verhaltensweise ist der Bewegungsmangel. Wer sich weniger als 2,5 Stunden pro Woche bewegt, lebt als Frau rund 2,1 und als Mann circa 2,5 Lebensjahre kürzer als andere, die dieses wöchentliche Bewegungspensum erfüllen.

Die Lebenserwartung der Gesamtbevölkerung wird neben den Rauchern und den Übergewichtigen von den Bewegungsmuffeln mit am meisten verringert, nämlich um 1,1 Jahre bei den Männern und 0,8 Jahre bei den Frauen. Und es gibt noch diverse andere Verhaltensweisen, die insbesondere die Lebenserwartung des Einzelnen verkürzen können.

Wer zum Beispiel täglich zwei Stunden oder länger vor dem Fernseher sitzt, verliert als Mann rund zwei Jahre und als Frauen um die 1,8 Jahre an Lebenszeit. Ähnliche Werte gelten laut Studie auch, wer weniger als einmal am Tag Obst und Gemüse zu sich nimmt. Auch Einsamkeit mit weniger als einen wöchentlichen Kontakt zu anderen Personen kann für Männer die Lebenserwartung um knapp ein Jahr und bei Frauen um 0,8 Jahre im Vergleich zu anderen mit häufigeren Sozialkontakten verkürzen.



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