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Arzneimittelgabe: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen

Wenn ein Kind krank ist, reicht es nicht, ein entsprechendes Medikament für Erwachsene zu nehmen und die Dosis an das Gewicht anzupassen. Denn manche Arzneimittelwirkstoffe, dies gilt auch für einige frei verkäufliche Präparate, können für Kinder untauglich oder sogar richtig gefährlich sein.

(verpd) Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) betreibt ein Webportal, in dem es um die Gesundheit bei Kindern geht. Darin erklären die Experten nicht nur, was im Krankheitsfall zu tun ist, wie man die Anzeichen einer Krankheit erkennt und welche Erkrankungen typisch sind, sondern sie informieren auch über das Thema Medikamente für Kinder. Grundsätzlich gilt: Man sollte, bevor man Kindern Medikamente verabreicht, stets einen Arzt hinzuziehen, denn selbst rezeptfreie oder naturheilkundliche Mittel können bei Kindern ganz anders wirken als bei Erwachsenen und zum Teil sogar gefährlich sein.

Nicht jedes Medikament, das für Erwachsene gedacht ist, ist auch für Kinder geeignet. In vielen Haushalten finden sich zum Beispiel Schmerzmittel, die den Wirkstoff Acetylsalicyl-Säure (ASS) enthalten. Das bekannteste ist Aspirin. Der für Erwachsene unbedenkliche Wirkstoff kann bei Kindern unter zwölf Jahren mit viralen Infekten zum Reye-Syndrom führen, einer lebensgefährlichen Hirn- und Lebererkrankung. Problematisch ist auch beispielsweise der Wirkstoff Codein, der in vielen Hustenstillern zum Einsatz kommt. Dieser kann bei kleinen Kindern unter zwei Jahren zum Atemstillstand führen.

Selbst ätherische Öle und Salben, beispielsweise mit Menthol, Eukalyptus oder Kampfer, können bei Kleinkindern zu Atemproblemen und Erstickungsanfällen führen. Drei Beispiele, die zeigen, warum jede Medikamenteneinnahme stets mit dem Kinderarzt abgesprochen werden muss. Darauf verweisen auch die Experten des Webportals www.kindergesundheit-info.de, betrieben von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Sollte kein Arzt hinzugezogen werden können, zum Beispiel, weil eine Krankheit nachts oder am Wochenende auftritt, sollten nur solche Medikamente verabreicht werden, die das Kind in der Vergangenheit schon eingenommen und vertragen hat.

Auf die korrekte Dosierung achten

Es kommt aber nicht nur darauf an, welche Medikamente Kindern verabreicht werden (und vor allem welche nicht). Auch die Dosierung, die korrekte Aufbereitung und Aufbewahrung – manche müssen beispielsweise kühl, also im Kühlschrank aufbewahrt werden – sowie die Art der Darreichung müssen ebenfalls gemäß den ärztlichen Einnahmevorschriften erfolgen. Schließlich kann eine Über- oder auch Unterdosierung zu Gesundheitsschäden oder sonstigen Nebenwirkungen führen.

Ein typischer Fehler bei der Dosierung ist beispielsweise, dass statt der mitgelieferten Dosierhilfe bei einem Saft einfach nur ein haushaltsüblicher Löffel verwendet wird – doch Löffel sind eben unterschiedlich groß und dementsprechend stimmt die gegebene Dosis dann häufig nicht.

Gerne werden Medikamente wie Tropfen, Tabletten oder Säfte auch aufgelöst. Dies sollte dann aber nur mit kaltem oder lauwarmem Wasser erfolgen. Ist das Wasser zu heiß oder wird etwas anderes als Wasser verwendet, kann sich die Wirkung verändern.

Weiterführende Informationen für Eltern

Vom Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) wurde der gemeinnützige Verein Initiative Arzneimittel für Kinder e.V. (IKAM) ins Leben gerufen. IKAM hat es sich unter anderem zum Ziel gesetzt, die Versorgung mit sicheren Kinderarzneimitteln zu verbessern, ein Bewusstsein für die Problematik Kinderarzneimittel zu schaffen sowie die Vernetzung der zahlreichen Akteure zu ermöglichen. Für Eltern besonders interessant ist im IKAM-Webauftritt der ausführliche Frage-und-Antwort-Teil, der mit zahlreichen hilfreichen Informationen aufwartet.

PharmNet.Bund ist ein Portal für Arzneimittel-Informationen des Bundes und der Länder, das unter anderem vom Bundesministerium für Gesundheit unterstützt wird. Hier werden Arzneimittel-Daten der Bundesoberbehörden zentral der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Portal integriert unter anderem eine Datenbank mit weiterführenden Informationen sowie Fach- und Gebrauchsinformationen zu Arzneimitteln.

Unter anderem werden hier beispielsweise die arzneilich wirksamen Bestandteile eines Medikamentes aufgelistet. Die Datenbank steht jedem zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung. Weitere Tipps, worauf Eltern achten sollten, wenn ihr Kind krank ist oder auch aus sonstigen Gründen Medikamente benötigt, enthält das BZgA-Webportal www.kindergesundheit-info.de.



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