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Bürger geraten (noch) nicht in Panik

Eine jährlich durchgeführte Umfrage zeigt, welche Themen letztes Jahr den Bundesbürgern die meisten Sorgen bereiteten. Eine ergänzende Umfrage Anfang 2021 geht auf die Frage ein, welche Ängste insbesondere bezüglich der Coronapandemie bestehen.

(verpd) Eine jährliche auf Umfragen basierte Studie verdeutlicht, wovor sich die Bürger hierzulande am meisten fürchten. Eine besonders große Sorge der aktuellen Studie aus 2020 hat sich mittlerweile erledigt. Es gibt jedoch Ängste, die weiterhin bleiben, wie die Furcht vor Naturkatastrophen oder die Sorge, ein Pflegefall zu werden. Zudem gibt es Ängste, die durch die aktuelle Coronapandemie noch verstärkt werden, wie eine ergänzende Umfrage Anfang 2021 ergab. Der durchschnittliche Angstlevel war in 2020 allerdings so niedrig wie noch nie in den letzten 29 Jahren.

Zum 29. Mal hat ein Versicherer, die R+V, eine jährliche Studie auf Basis einer repräsentativen Umfrage zu den größten Sorgen der Bundesbürger veröffentlicht. Für die aktuelle Untersuchung wurden laut Studienautoren Mitte 2020 knapp 2.400 Personen ab 14 Jahren in Deutschland befragt. Insgesamt wurden von den Studienautoren 22 mögliche Ängste vorgegeben. Die Umfrageteilnehmer hatten diese nach ihrem persönlichen Angstpotenzial mit Zahlen – 1 für keine Angst bis 7 für extreme Angst – zu bewerten.

Die in der Studie angegebenen Prozentzahlen sind die Anteile der Befragten, die mit 5 bis 7 geantwortet haben. Insgesamt, so ein Studienergebnis, machten sich die Bürger in 2020 sogar weniger Sorgen als im Jahr zuvor. Der Gesamtdurchschnitt aller Angstlevel betrug im letzten Jahr nur 37 Prozent, das ist der bisher niedrigste Wert seit 1992, dem Beginn der Studien. 2019 lag der Angstlevel im Schnitt noch bei 39 Prozent und 2016 sogar bei 52 Prozent.

Eine große Sorge weniger

Letztes Jahr wie auch bereits in 2019 lag die Angst vor den Folgen der Trump-Politik – nach dieser wurde in der Langzeitstudie 2019 zum ersten Mal gefragt – ganz vorne im Sorgenranking. 53 Prozent und damit auf Platz 1 fürchteten sich laut Umfrage letztes Jahr davor, dass die Politik von US-Präsident Trump die Welt gefährlicher mache – 2019 waren es noch 55 Prozent und damit der zweite Rang.

Mit der Wahl eines neuen US-Präsidenten Biden dürfte sich zumindest diese konkrete Sorge im Zusammenhang mit Trump zu einem großen Teil in Luft aufgelöst haben.

An zweiter und dritter Stelle auf der Angstliste in 2020 standen mit 51 Prozent der Nennungen die Furcht vor steigenden Lebenshaltungskosten (2019: 43 Prozent, Rang 10) sowie mit 49 Prozent die Sorge vor den Kosten für die Steuerzahler durch die EU-Schuldenkrise (2019: 44 Prozent, Rang acht).

Mehr Angst vor Naturkatastrophen und Wetterextremen

Platz vier und fünf belegten letztes Jahr die Ängste vor einer schlechteren Wirtschaftslage (48 Prozent) und die Furcht vor Naturkatastrophen und Wetterextremen (48 Prozent). Beide Ängste waren im Jahr davor nicht unter den höchsten zehn Sorgen, obwohl sich auch 2019 bereits rund 41 Prozent vor Naturkatastrophen und Wetterextremen fürchteten.

Die in 2019 mit je 63 Prozent der Nennungen auf Platz eins und zwei liegenden Sorgen, nämlich die Furcht vor einer Überforderung des Staates durch Flüchtlinge und die Angst vor Spannungen durch Zuzug von Ausländern sind in 2020 mit je 43 Prozent auf den sechsten und siebten Platz gefallen. Die Ränge acht und neun entfielen in 2020 mit jeweils 42 Prozent auf die Angst vor Schadstoffen in Nahrungsmitteln und auf die Sorge vor häufigeren Pandemien durch die Globalisierung. Letztgenannte Befürchtung wurde 2020 erstmalig abgefragt.

Den zehnten Platz der größten Sorgen, nahm letztes Jahr mit 41 Prozent der Nennungen, die Angst, im Alter ein Pflegefall zu werden, ein. Auch 2019 fürchteten dies bereits 45 Prozent, was damals Platz sechs war.

Angst vor einer schweren Erkrankung und Corona ist gestiegen

Mitte 2020 hatten laut den Studienautoren deutlich mehr Bürger eine große Angst vor der Politik des damaligen US-Prätendenten Trump als vor Corona. Vor Corona hatte nicht einmal jeder Dritte ein hohes Angstlevel, nämlich 32 Prozent der Befragten, während sich mehr als jeder zweite Befragte (53 Prozent) vor den weltweiten Folgen der Trump-Politik fürchtete.

Eine ergänzende Studie des genannten Versicherers auf Basis einer Befragung unter rund 1.050 Bürgern im Januar 2021 belegt jedoch, dass die Angst vor Corona deutlich zunimmt. Aktuell fürchten 48 Prozent eine schwere Erkrankung oder auch eine Corona-Infektion – das ist ein Anstieg um 16 Prozentpunkte seit Mitte 2020. Besonders zugenommen hat zudem die Furcht vor der Überforderung von Politikern mit einem Plus von 14 Prozentpunkten auf jetzt 54 Prozent.

Drei Ängste tauchten in der Befragung Mitte 2020, anders noch als 2019, nicht mehr in den Top Ten des Sorgenrankings auf, nämlich die Angst der Überforderung der Politiker, die Furcht vor politischem Extremismus und auch die Sorge vor Terrorismus. Doch die Sorge vor einer Überforderung von Politikern ist laut Umfrage vom Januar 2021 wieder groß.

Sorgen rund um den Lockdown

Auch die Sorge vor einer schlechteren Wirtschaftslage ist im Vergleichszeitraum um elf Prozentpunkte auf nun 59 Prozent gestiegen. Außerordentlich hoch ist die Angst, dass sich andere nicht an die Lockdownregeln halten. Dies fürchteten in der Sonderbefragung zum Thema Corona Anfang 2021 60 Prozent der Teilnehmer besonders.

Zudem haben 58 Prozent Angst davor, dass es Lockdowns so lange geben wird, bis alle gegen das Coronavirus geimpft sind. Den eigenen Job zu verlieren, fürchten dagegen „nur“ 21 Prozent, Mitte 2020 waren es noch 25 Prozent.

Professor Dr. Manfred G. Schmidt, Politikwissenschaftler an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg, der die Studie seit Jahren begleitet, führt dies auf das Kurzarbeitergeld zurück: „Dessen massenhafter Einsatz und die Garantie, die Kurzarbeit zu verlängern, wirken wie ein automatischer Konjunkturstabilisator. Das ist in den Augen des Großteils der Arbeitnehmer und der Gewerkschaften eine Beschäftigungsgarantie und stabilisiert die politische Lage in großem Umfang.“

Damit eine Notlage nicht den Ruin bedeutet

Da jeder andere Ängste und Sorgen hat, sollte sich jeder individuell die Frage stellen, wie er gefürchtete Krisensituationen möglicherweise frühzeitig absichern kann, denn nicht alles wird vom Staat oder den Sozialversicherungen abgefangen. Für viele Notlagen, die zu finanziellen Schwierigkeiten führen können, gibt es jedoch private Vorsorgelösungen.

Es gibt beispielsweise keine Garantie dafür, dass man beispielsweise nicht doch von einer Naturkatastrophe betroffen wird oder selbst schwer erkrankt beziehungsweise zum Pflegefall wird.

Doch zumindest die finanziellen Folgen solcher Schreckensszenarien lassen sich mit privaten Versicherungslösungen abfedern. Auf Wunsch hilft ein Versicherungsexperte dabei, notwendige und bedarfsgerechte Absicherungslösungen zu finden.



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