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Bereiche mit einem hohen Rechtsstreitpotenzial

Es gibt bei Bürgern bestimmte Bereiche, in denen es häufiger als in anderen zu Rechtsstreitigkeiten kommt. Welche dies sind, belegt eine Auswertung der Versicherungsfälle von Privatpersonen, die über eine Rechtsschutz-Versicherung abgesichert sind.

(verpd) Auch als Privatperson ist es manchmal notwendig, sein Recht per Anwalt oder sogar mithilfe einer Gerichtsklage einzufordern oder ungerechtfertigte Anschuldigungen abzuwehren. In vielen Bereichen hilft hier eine bestehende Rechtsschutz-Versicherung weiter, da sie das Kostenrisiko eines solchen Streites minimiert. Ein Rechtsschutzversicherer hat in einer aktuellen jährlichen Analyse ermittelt, für welche Gebiete die versicherten Bürger am häufigsten ihre bestehende Rechtsschutzpolice bei Rechtsstreitigkeiten in Anspruch nehmen. Im Vergleich zur Vorjahresstudie hat es deutliche Änderungen bei den Ergebnissen gegeben.

Manchmal ist es notwendig, mithilfe eines Anwaltes oder eines Gerichtsverfahrens Streitigkeiten zu klären beziehungsweise berechtigte Forderungen durchzusetzen. Kostenschutz bieten für zahlreiche Bereiche bedarfsgerechte Rechtsschutz-Versicherungen an. Denn eine derartige Police übernimmt im Versicherungsfall zum Beispiel die anfallenden Anwalts- und Prozesskosten. Es gibt verschiedene Rechtsschutz-Varianten, die je nach Bedarf auch die Risiken von Privatpersonen passend absichern.

Dazu gehören unter anderem die Verkehrsrechtsschutz-Versicherung, die Berufs- und Privat-Rechtsschutz-Versicherungspolice sowie die Wohnungs- und Grundstücks-Rechtsschutz-Police für Mieter. Ein Rechtsschutzversicherer hat wie bereits im Vorjahr auch in 2020 eine Studie herausgegeben, um festzustellen, in welchen Bereichen besonders häufig gestritten wurde. Dazu wurden jeweils 365.000 Streitfälle Leistungsfälle aus dem letzten Jahr von Privatpersonen, die eine entsprechende Rechtsschutzpolice beim Versicherer haben, untersucht.

Häufiger Streit um angeblich missachtete Verkehrsregeln

Demnach stellten Gesetzeskonflikte im Straßenverkehr das größte Risiko dar. Fast jeder fünfte der analysierten rund 365.000 Fälle aus dem Jahr 2019 entfiel auf diesen Bereich. Die Zahl ist um über die Hälfte größer als im Jahr zuvor.

Im Gegensatz dazu fielen bei den untersuchten Rechtsstreitigkeiten aus dem Jahre 2019 gegenüber dem Jahr 2018 mehr als ein Viertel weniger Vertragsstreitigkeiten an – sei es beim Onlineshopping, bei einer Reisebuchung oder einem Autokauf. In der letztjährigen Studie waren Vertragsstreitigkeiten noch auf Rang eins der häufigsten Streitfälle bei den Rechtsschutz-Versicherten. Während nämlich 2018 noch jeder fünfte versicherte Rechtsstreit in diesen Bereich fiel, war es 2019 jeder sechste.

In fast jedem neunten Schadenfall – im Vorjahr in jedem sechsten – ging es um arbeitsrechtliche Streitigkeiten. Streitfälle zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber waren in der letztjährigen Studie noch auf Platz zwei der häufigsten Versicherungsfälle in der privaten Rechtsschutz-Versicherung, in diesem Jahr belegt dieser Rechtsbereich nun Platz drei. Insgesamt ist hier ebenfalls ein Rückgang von einem Viertel der Streitfälle zu verzeichnen.

Kostenschutz für den Rechtsfall

Jeder zehnte versicherte Streitfall im Jahr 2019 betraf eine Schadenersatzforderung (Rang vier), also bei denen der Versicherte von einem anderen geschädigt wurde und sein Recht auf Schadenersatz- und/oder Schmerzensgeld gegenüber dem Schädiger einforderte. Den etwa gleichen Anteil an Streitfällen gab es auch bei den Rechtsstreitigkeiten zwischen Vermieter, Mieter oder Nachbarn (Rang fünf). Im Vorjahr entfiel noch jeweils rund jeder neunte private Rechtsschutzfall auf einen dieser beiden Bereiche.

Das heißt, auch in diesen Rechtsgebieten gab es in 2019 weniger Streitfälle, die unter Hinzuziehung einer Rechtsschutz-Versicherung geklärt wurden, als in 2018, nämlich in beiden Bereichen um rund ein Fünftel weniger. Die Studien zeigen, dass sich die Bereiche, in denen jedes Jahr am häufigsten gestritten wird, von Jahr zu Jahr ändern können.

Daher ist es grundsätzlich sinnvoll, möglichst viele Bereiche, in denen ein Rechtsstreit entstehen kann, abzusichern. Denn je nach Streitart und Höhe des Streitwerts kann ein Rechtsstreit, der mithilfe eines Anwaltes oder eines Gerichtes gelöst werden muss, ohne das Bestehen einer passenden Rechtsschutz-Versicherung schnell mehrere Hundert bis mehrere Tausend Euro kosten. Ein Versicherungsfachmann berät, welche Rechtsschutzabsicherung je nach individueller Lebenssituation sinnvoll ist.



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