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Berufe mit einem hohen Arbeitsunfallrisiko

Eine aktuelle Statistik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. zeigt, dass es beim Unfallrisiko während der Arbeit zum Teil signifikante Unterschiede je nach Beruf gibt.

(verpd) Zwar ist die Anzahl der Arbeitsunfälle, die sich am Arbeitsplatz oder im Betrieb ereignet haben, in 2019 gegenüber 2018 geringfügig zurückgegangen, dennoch gab es letztes Jahr berufsübergreifend immer noch über 22 Arbeitsunfälle je 1.000 Vollarbeiter. Allerdings weisen die Berufe ein unterschiedliches Unfallrisiko auf. So ist beispielsweise das Arbeitsunfallrisiko bei den Bauberufen wie Maurern und Zimmerleuten mehr als sechsmal so hoch wie der Durchschnittswert aller Berufe.

Insgesamt gab es nach Angaben der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. (DGUV) letztes Jahr knapp 1,06 Millionen meldepflichtige Arbeits- und Wegeunfälle. Ein meldepflichtiger Arbeitsunfall ist ein Unfall, den ein gesetzlich Unfallversicherter während einer versicherten Tätigkeit erleidet und deswegen länger als drei Tage arbeitsunfähig ist. Laut einer aktuellen DGUV-Statistik ereigneten sich 2019 allein fast 780.600 Arbeitsunfälle, bei denen abhängig Beschäftigte und Unternehmer während der Berufsausübung im Betrieb beziehungsweise am Arbeitsplatz verunglückten.

Das waren zwar rund 0,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Betrachtet man das Durchschnittsrisiko aller Berufe, hatten letztes Jahr immer noch über 22 je 1.000 Vollarbeiter einen solchen betrieblichen Arbeitsunfall. „Um einen Maßstab für vergleichbare Unfallquoten zu erhalten, wird als statistische Größe der Vollarbeiterrichtwert verwendet. Der Richtwert entspricht der durchschnittlich von einer vollbeschäftigten Person tatsächlich geleisteten jährlichen Arbeitsstundenzahl“, so der DGUV.

Arbeitsunfallrisiko je Beruf

Zahlenmäßig die meisten betrieblichen Arbeitsunfälle bei den Berufsgruppen, nämlich über 257.000 Unglücke, entfielen auf handwerkliche Berufe, danach folgten mit knapp 122.100 Vorfällen Dienstleistungsberufe und Verkäufer sowie mit fast 119.000 Unfällen Hilfskräfte.

Betrachtet man die einzelnen Berufe, haben Baukonstruktionsberufe wie Maurer, Zimmerleute, Bautischler und Steinmetze mit 133 Arbeitsunfällen je 1.000 Vollarbeiter das höchste betriebliche Arbeitsunfallrisiko – deren Unfallquote liegt sechsmal höher als der Durchschnittswert aller Berufe. Ebenfalls deutlich über der durchschnittlichen Unfallquote liegt das Unfallrisiko bei Beschäftigten der Abfallentsorgung mit 95, bei Lokomotivführern mit 91 und bei Ausbaufachkräften wie Dachdeckern, Fliesenlegern und Glasern mit 88 Arbeitsunfällen pro 1.000 Vollarbeiter.

Im Gegensatz dazu haben Büro- und Sekretariatskräfte mit vier betrieblichen Arbeitsunfällen je 1.000 Vollarbeiter ein relativ geringes Unfallrisiko. Eine noch niedrigere Unfallquote und damit ein sehr niedriges betriebliches Arbeitsunfallrisiko weisen Hochschullehrer und Softwareentwickler auf.

Unfallbedingte Einkommenseinbußen vermeiden

Übrigens, Anspruch auf eine gesetzliche Unfallrente von der gesetzlichen Unfallversicherung hat man nur, wenn ein Wege- oder Arbeitsunfall zu einer Minderung der Erwerbsfähigkeit von mindestens 20 Prozent geführt hat. Doch selbst bei einer 100-prozentigen Erwerbsunfähigkeit ist die entsprechende Vollrente deutlich niedriger als der Verdienst, den der Betroffene vor dem Unfall erhalten hat. Die Vollrente beträgt nämlich maximal zwei Drittel des letzten Arbeitseinkommens der vergangenen zwölf Monate (Jahresarbeitsverdienst) vor dem Unfall.

Bei einem tödlichen Arbeitsunfall erhalten der hinterbliebene Ehepartner und die minderjährigen Kinder des Verstorbenen, oder Kinder, die noch in einer Berufsausbildung sind, eine Hinterbliebenenrente. Doch auch diese Rente liegt weit unter dem Jahresarbeitsverdienst des Verstorbenen. Zudem wird eine solche Unfall- oder Hinterbliebenenrente der gesetzlichen Unfallversicherung auf mögliche Renten der gesetzlichen Rentenversicherung angerechnet. Damit liegen auch die gesetzlichen Renten insgesamt deutlich unter dem bisherigen Verdienst.

Um sich selbst und seine Angehörigen nicht nur im Falle eines Arbeits- oder Wegeunfalls, sondern auch vor sonstigen unfall- oder krankheitsbedingten Einkommenseinbußen zu schützen, sollte man frühzeitig vorsorgen. Individuell passende Absicherungslösungen wie eine private Unfall- und/oder Berufsunfähigkeits-Versicherung bietet die Versicherungswirtschaft an.



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