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Bevölkerungsentwicklung lässt das Land auseinanderdriften

Die Bertelsmann Stiftung hat untersucht, wie sich bis zum Jahr 2030 die Bevölkerung in den einzelnen Regionen entwickeln wird. Berlin dürfte mit 10,3 Prozent am stärksten wachsen und Sachsen-Anhalt mit 13,6 Prozent den größten Bevölkerungsverlust verkraften müssen.

Die demografischen Herausforderungen in Deutschland sind bekannt: Die Zahl der Älteren wird zunehmen, während zugleich die Bevölkerung insgesamt schrumpfen wird. Nach Prognosen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wird ab 2023 mit einer Bevölkerungszahl gerechnet, die unter der des Jahres 2013 liegt. Diese Entwicklung vollzieht sich aber nicht gleichmäßig im Land.

Leitfaden zur demografischen Entwicklung

Die Bertelsmann Stiftung zeigt mit dem Projekt „Wegweiser Kommune“, wie sich die Bevölkerung in den Städten und Landkreisen bis zum Jahr 2030 vermutlich verändern wird. Trotz hoher Zuwanderungsgewinne wird für Deutschland im Zeitraum von 2012 bis 2030 mit einem Bevölkerungsrückgang um rund 500.000 oder 0,7 Prozent auf noch knapp 80 Millionen gerechnet.

Zugleich wird sich das Medianalter auf dann 48,1 Jahre von noch 45,3 Jahren im Jahr 2012 erhöhen; das heißt, die eine Hälfte der Bevölkerung ist dann jünger und die andere älter als 48,1 Jahre.

Und die Zahl der über 80-Jährigen wird im Beobachtungszeitraum um 47,2 Prozent steigen. Aber auch diese Entwicklung vollzieht sich nicht gleichmäßig, sondern zeigt regional erhebliche Unterschiede.

Berlin und Hamburg boomen – Sachsen-Anhalt verliert an Einwohner

Die Großstädte und die sie umgebenden Regionen werden entgegen dem allgemeinen Trend mehr Menschen anlocken. Der wirtschaftsstarke Süden Deutschlands (Bayern, Baden-Württemberg, Hessen) wird weiter wachsen.

Allein für Berlin wird ein Bevölkerungszuwachs bis 2030 von 10,3 Prozent vorausgesagt. Dies wären dann über 3,8 Millionen Menschen, für die die entsprechende Infrastruktur bereitzustellen wäre. Hamburgs Bevölkerung soll um 7,5 Prozent wachsen.

Zu den großen Verlierern zählen Sachsen-Anhalt (Bevölkerungsrückgang um 13,6 Prozent), Thüringen (minus 9,9 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (minus 7,9 Prozent), das Saarland (minus 7,9 Prozent) und Sachsen (minus 5,9 Prozent). In Brandenburg macht das Minus nur 3,5 Prozent aus, da es im direkten Berliner Umland zu Zuwächsen kommen wird.

Regional ungleiche Altersstruktur

Dass die Deutschen im Durchschnitt immer älter werden, resultiert daraus, dass die Lebenserwartung steigt und die Geburtenrate auf ganz Deutschland gerechnet zu gering ist, um die Bevölkerungszahl auf den bisherigen Stand zu halten.

So wird der Prognose zufolge die Zahl der hochbetagten über 80-Jährigen insgesamt um 47,2 Prozent auf über 6,3 Millionen Menschen zunehmen. In Berlin fällt der Zuwachs mit 75,1 Prozent und in Schleswig-Holstein mit 68,8 Prozent besonders hoch aus.

Das höchste Medianalter wird für 2030 in Brandenburg und Sachsen-Anhalt mit 53,0 Jahren sowie in Mecklenburg-Vorpommern mit 52,6 Jahren prognostiziert. Durch den erwarteten hohen Bevölkerungszuwachs in Berlin und Hamburg bleibt aber in diesen Städten voraussichtlich das Medianalter mit etwa 43 Jahren jedoch deutlich unter dem erwarteten Bundesdurchschnitt von 48,1 Jahren. Weitere Statistiken und Fakten der Untersuchung sind unter www.wegweiser-kommune.deabrufbar.

Alterung bringt neue Herausforderungen

„Vor allem für viele Gemeinden im ländlichen Raum dürften die Folgen des Bevölkerungsrückgangs dramatisch werden“, erklärte die Bertelsmann Stiftung. „Es wird für die schrumpfenden und alternden Regionen immer schwieriger, eine gute Infrastruktur zu gewährleisten“, erklärte Stiftungsvorstand Brigitte Mohn. Doch es gibt noch andere Herausforderungen, die die Alterung der Bevölkerung mit sich bringt.

Zum einen stehen immer weniger Bürger im erwerbsfähigen Alter zwischen 18 und 67 Jahren immer mehr Älteren, die bereits im Rentenalter sind, gegenüber. Das heißt, die in die gesetzliche Rentenversicherung Einzahlenden werden immer weniger und die Rentenbezieher dagegen immer mehr. Zum anderen gilt, wer länger lebt, braucht auch länger Geld, um den eigenen Ruhestand sorgenfrei genießen zu können. Zudem nimmt mit dem Alter auch die Wahrscheinlichkeit zu, ein Pflegefall zu werden.

Für den Einzelnen ist es daher wichtig, schon frühzeitig an eine finanzielle Absicherung für das Alter sowie gegen die Risiken Pflegefall und Berufsunfähigkeit zu denken. Denn schon heute ist beispielsweise die gesetzliche Rente um einiges geringer als das bisherige Erwerbseinkommen eines Rentenbeziehers. Diese Rentenlücke wird noch größer werden. Die private Versicherungswirtschaft bietet diverse, auf den individuellen Bedarf abgestimmte Absicherungslösungen an, damit man den bisherigen Lebensstandard auch im Alter halten kann.



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