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Damit das Fahrrad beim Eigentümer bleibt

Jährlich werden hierzulande über 300.000 Fahrräder entwendet. Nicht einmal jeder zehnte Diebstahl wird aufgeklärt. Wie Velobesitzer das Diebstahlrisiko minimieren und, für den Fall, dass das Fahrrad doch gestohlen wird, das Auffinden erleichtern können.

(verpd) Für ein qualitativ hochwertiges Fahrrad oder Pedelec sind Preise zwischen mehreren Hundert und einigen Tausend Euros keine Seltenheit. Ein Wertgegenstand, der auch für Diebe interessant ist. Doch selbst, wenn das Rad nicht hochpreisig ist, aber von einem Gelegenheitsdieb entwendet wird, ärgert man sich. Es gibt jedoch einfache und im Vergleich zum Wert eines Fahrrads auch günstige Möglichkeiten, wie man sein Eigentum vor Raddieben schützen kann.

Nach Angaben der Experten der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes zeigen Untersuchungen, dass rund jedes sechste in Deutschland gestohlene Fahrrad vom Besitzer ungesichert abgestellt worden war.

Ein weiterer Fehler seitens der Radbesitzer: Oftmals werden Räder zwar mit sicheren Schlössern abgeschlossen, aber nicht an feststehenden Gegenständen wie Laternen oder speziellen Fahrradabstell-Vorrichtungen angeschlossen. Diebe können so problemlos das komplette Rad anheben und mitnehmen sowie in aller Ruhe das Schloss an einem anderen Ort entfernen. Übrigens wird laut Studien nur ein geringer Anteil von Rädern aus verschlossenen Räumen wie Garagen oder Kellern entwendet.

Das Rad nicht nur absperren

Die Polizei rät grundsätzlich, das Rad mit stabilen Bügelschlössern und Panzerkabeln und/oder auch mit Schlössern in „geprüfter Qualität“ aus hochwertigem Material wie durchgehärtetem Spezialstahl und massiven Schließsystemen, abzusperren. Ein Verzeichnis von anerkannten, sicheren Zweiradschlössern gibt es beispielsweise vom Verband der Schadensversicherer (VdS). Detaillierte Informationen zu Fahrradschlössern gibt es zudem im Webportal des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs e.V.

Dabei sollte nicht nur das Fahrrad abgesperrt, sondern auch an einem fest mit dem Boden oder der Straße verankerten Gegenstand wie Bügel, Stange oder Geländer mit dem Rahmen und nicht nur mit dem Vorder- oder Hinterrad alleine angeschlossen werden. Das gilt auch dann, wenn man das Rad nur wenige Minuten abstellt. Dabei sollte zwischen dem Schloss, dem Fahrrad und dem Gegenstand, an dem das Rad angeschlossen wird, möglichst wenig Platz sein, denn das erschwert das Aufstemmen des Schlosses.

Wenn möglich, sollte man das Abstellen des Fahrrades an Bahnhöfen, Abstellplätzen vor Schulen und Bädern beziehungsweise sonstigen Freizeit- und Sporteinrichtungen vermeiden, da an diesen Stellen Fahrraddiebe häufig aktiv sind. Sicherere Abstellorte für Räder sind zum Beispiel eine absperrbare Fahrradgarage oder ein abgeschlossener Keller. Ist jedoch kein sicherer Abstellplatz in der Nähe, sollte man wenigstens darauf achten, dass das Rad sehr gut gegen Diebstahl abgesichert ist.

Kostenloser Fahrradpass als Print- ...

Wurde ein Rad trotz aller Vorsichtsmaßnahmen geklaut, erleichtert eine vorab durchgeführte Codierung mit einer individuellen Ziffernfolge, die am Radrahmen eingraviert oder mit einem stark haftenden Etikett angebracht ist, der Polizei die Suche des Rades und seine Zuordnung zum rechtmäßigen Eigentümer. Zudem erschwert eine solche Codierung den unrechtmäßigen Verkauf eines gestohlenen Rades.

Eine solche Codierung wird von manchen Institutionen wie einigen Versicherern, Fahrradhändlern, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) oder auch von manchen Polizeidienststellen kostenlos oder gegen eine geringe Kostenbeteiligung vorgenommen.

Als Alternative zur Codierung – eine Gravur ist zum Beispiel bei Carbonrädern oft nicht möglich – gilt die Registrierung von eindeutig zuordenbaren Radmerkmalen. Dabei werden unter anderem die Rahmennummer, die Marke, das Modell, die Farbe und weitere Details des Rades in einem Fahrradpass geschrieben. Einen solchen Fahrradpass enthält die Ratgeberbroschüre der Polizei „Fahrraddiebstahl: Guter Rat ist nicht teuer“, der kostenlos online zum Download bereitsteht.

… oder App-Version

Einen Fahrradpass gibt es von der Polizei aber auch als kostenlos herunterladbare App-Version. Hier können nicht nur die signifikanten Merkmale des Rades, sondern auch ein Foto hinterlegt werden. Aus der App heraus kann der Eigentümer im Falle eines Diebstahles eine PDF-Datei mit den Merkmalen und dem Foto des Rades sofort an die Polizei und, falls das Fahrrad gegen Diebstahl versichert ist, an den entsprechenden Versicherer senden. Ein Fahrrad kann man beispielsweise über die Hausratversicherung oder über spezielle Fahrradversicherungs-Policen gegen Diebstahl versichern.

Manche Polizeidienststellen wie zum Beispiel in Münster (Nordrhein-Westfalen), Bremen und Rheinland-Pfalz bieten auch eine Online-Fahrradregistrierung an.

Mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit, einen kleinen Mikrochip am Rad anzubringen, auf dem die wesentlichen Daten des Fahrrades und des Eigentümers gespeichert sind. Manche dieser Chips unterstützen sogar GPS, sodass sich das entwendete Fahrrad zum Beispiel über eine entsprechende App oder das Internet orten lässt.



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