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Die Altersvorsorge der Bürger mittleren Alters

Die Deutsche Rentenversicherung hat in einer Studie, die auf einer Umfrage basiert, untersucht, wie sich die 40- und 59-Jährigen finanziell auf ihr Rentenalter vorbereiten.

(verpd) Die Deutsche Rentenversicherung Bund hat mehrere Tausend Personen im Alter zwischen 40 und 59 Jahren nach der Zusammensetzung ihrer Altersvorsorge befragt. Danach verlassen sich immer noch viele nur auf die gesetzliche Altersrente und riskieren damit, dass sie im Rentenalter ihren gewohnten Lebensstandard nicht halten können.

Insgesamt beruht das System der Alterssicherung hierzulande auf drei Säulen, nämlich der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV), der betrieblichen und der privaten Altersvorsorge. Dabei ist die gesetzliche Alterrente der GRV für viele immer noch die tragende Säule, allerdings reicht sie nicht aus, um den bisherigen Lebensstandard im Rentenalter aufrechtzuhalten, wie diverse Statistiken belegen.

Auch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) betont in der kostenlos herunterladbaren Broschüre „Zusätzliche Altersvorsorge“: „Die betriebliche und die private Altersvorsorge bilden im deutschen System der Alterssicherung die zweite und die dritte Säule. Eine zusätzliche Absicherung ist sinnvoll und notwendig, um den im Berufsleben erreichten Lebensstandard auch im Alter aufrechterhalten zu können.“ Eine Studie des Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) und der BMAS zeigt, dass viele Bürger dies (noch) nicht beachten.

Jüngere handeln anders als Ältere

Die DRV und die BMAS hatten das Marktforschungs-Institut Kantar Public beauftragt, das Altersvorsorgeverhalten der 1957 bis 1976 Geborenen und deren Partner zu untersuchen. Dazu wurden 2016 rund 9.500 Personen im Alter von 40 bis 59 Jahre sowie deren Partner befragt und die Ergebnisse im Analysebericht „Lebensverläufe und Altersvorsorge“ (LeA) unter anderem nach Geschlecht und Wohnort zusammengefasst.

Ein Ergebnis der Umfrage ist, dass es einen klaren Unterschied zwischen den jüngeren und älteren Menschen der genannten Altersgruppe gibt, wenn es darum geht, ob sie nur auf die GRV oder auf eine oder beide weiteren Säulen der Altersvorsorge setzen.

Unter anderem zeigt sich aber auch, dass immer noch zu viele der Bürger mittleren Alters allein auf die GRV setzen und damit das Risiko eingehen, im Rentenalter ihren Lebensstandard nicht halten zu können.

Wahl der Altersvorsorgelösungen: Regionale Unterschiede …

Während 35,7 Prozent der Anfang 40-jährigen westdeutschen Männer nur auf die GRV setzen, sind es bei den 55- bis 59-Jährigen sogar 54,3 Prozent. 21,2 Prozent der jüngeren und 15,5 Prozent der älteren Männer haben neben der GRV auch eine private Altersvorsorgelösung.

25,8 Prozent der in den alten Bundesländern befragten 40- bis 44-jährigen Männer gaben an, auf alle drei Säulen der Altersvorsorge für ihr individuellen Alterseinkommen zu setzen, bei den 55- bis 59-Jährigen sind dies nur 9,1 Prozent.

In den neuen Ländern setzen sogar 72,0 Prozent der 55- bis 59-jährigen Männer allein auf die GRV. Bei den 40- bis 45-Jährigen sind es immer noch 42,8 Prozent. Auf die GRV und zusätzlich auf eine private Altersvorsorge bauen 29,3 Prozent der Jüngeren und 13,3 Prozent der Älteren. Auf alle drei Säulen setzen bei den jüngeren Männern in der untersuchten Altersgruppe in Ostdeutschland 17,5 Prozent, bei den älteren sind es dagegen bisher nur 3,6 Prozent.

… und zwischen Männern und Frauen

Bei den Frauen in Ost und West sind die Ergebnisse ähnlich. Hier setzen in den alten Bundesländern 34,8 Prozent der jüngeren und 66,7 Prozent der älteren Frauen nur auf die GRV. Zudem sichern 34,7 Prozent der 40- bis 44-jährigen und 9,9 Prozent der 55- bis 59-jährigen Frauen ihr Rentenalter zusätzlich mit einer privaten Vorsorge sowie 19,0 Prozent der jüngeren und 8,5 Prozent der älteren Frauen mithilfe Lösungen aus allen drei Altersvorsorgesäulen ab.

In den neuen Bundesländern haben 40,2 Prozent der jüngeren Frauen und 64,5 Prozent der älteren angegeben, für ihre Altersvorsorge bisher ausschließlich auf die GRV zu setzen.

Eine zusätzliche private Altersvorsorge hat mehr als jede vierte jüngere (25,4 Prozent), aber gerade einmal jede siebte ältere Frau (14,7 Prozent). Alle drei Altersvorsorgesäulen nutzen 24,8 Prozent der jüngeren und nur 6,0 Prozent der älteren Frauen in Ostdeutschland.

Selbst sind der Mann und die Frau

Schon seit 2002 hat jeder Arbeitnehmer in Deutschland das Recht auf eine betriebliche Altersversorgung (bAV). Und auch bei der privaten Altersvorsorge gibt es schon seit Langem Möglichkeiten, zum Beispiel mit der staatlich geförderten Riester- oder Basis(Rürup-)Rente mithilfe von Steuervergünstigungen und/oder Zulagen privat für das Rentenalter vorzusorgen.

Wie die Umfrage zeigt, verzichten immer noch zahlreiche Arbeitnehmer auf diese mitunter vom Staat geförderte Möglichkeit, finanziell für das Alter vorzusorgen. Wer sichergehen möchte, dass die gesetzliche und eventuell bereits vorhandene private und/oder betriebliche Altersvorsorge reicht, um im Rentenalter den Lebensstandard halten zu können, sollte sich von einem Versicherungsfachmann beraten lassen.

Dieser berechnet nicht nur, welches Einkommen im Alter dazu notwendig wäre, sondern ermittelt auch die individuelle gesetzliche Rentenhöhe sowie das voraussichtliche sonstige Einkommen im Rentenalter zum Beispiel aus vorhandenen Kapitalanlagen und Altersvorsorgelösungen. Der Experte klärt auch auf, welche Altersvorsorgelösungen im individuellen Fall besonders sinnvoll sind.



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