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Die Anzahl der Älteren steigt weiter

Eine Was-wäre-wenn-Analyse zur Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2060 zeigt, dass trotz Zuwanderung und leichtem Anstieg der Geburtenrate der Anteil der Älteren an der Gesamtbevölkerung weiter steigt, was sich auch auf die gesetzliche Altersrente auswirkt.

(verpd) Vor Kurzem hat das Statistische Bundesamt eine Vorausberechnung für die Bevölkerungszahl und -struktur in Deutschland veröffentlicht. Ein Ergebnis ist, dass in den nächsten 40 Jahren eher wieder mit einer Abnahme der Bevölkerungszahl zu rechnen ist. Zudem gehen die Statistikexperten davon aus, dass der Anteil der Personen im Rentenalter gegenüber den Personen im erwerbsfähigen Alter deutlich zunehmen wird: Während aktuell anteilsmäßig eine Person ab 67 Jahren auf drei 20- bis 66-Jährige kommt, werden in wenigen Jahren auf einen über 67-Jährigen nur noch zwei Personen im erwerbsfähigen Alter kommen.

Vor Kurzem hat das Statistische Bundesamt (Destatis) neue Berechnungen zur Bevölkerungsentwicklung veröffentlicht. Die Destatis-Bevölkerungs-Vorausberechnungen sind keine Prognosen, sondern eine Wenn-dann-Aussage. Sie zeigen laut Destatis, „wie sich die Bevölkerung und deren Struktur unter bestimmten Annahmen verändern würden“. Das Kernstück bilden dabei unterschiedliche Annahmen zur Entwicklung der Geburtenzahl, der Lebenserwartung, der demografischen Entwicklung und den Wanderungsgewinnen.

Laut Destatis zeigen die Vorausberechnungen, dass sich die Alterung der Bevölkerung in Deutschland trotz hoher Nettozuwanderung und gestiegener Geburtenzahlen weiter verstärken wird. Nach Angaben von Destatis zeigt die neue Vorausberechnung, „dass sich diese Prozesse trotz einer relativ weit gefassten Spannweite der Annahmen zur künftigen Entwicklung der demografischen Einflussfaktoren wie Geburtenhäufigkeit, Lebenserwartung und Nettozuwanderung nicht aufhalten lassen“.

Die Bevölkerungszahl wird sinken

Von Ende 2017 bis Ende 2018 ist die Bevölkerung hierzulande um fast 227.000 Personen auf über 83,0 Millionen Personen angestiegen. Die Vorausberechnungen ergaben, dass die Bevölkerungszahl in den nächsten Jahren maximal auf 84,4 Millionen Personen noch zunehmen, aber ab 2040 spätestens wieder zurückgehen wird.

Bis zum Jahr 2060 wird nach den Ergebnissen der Berechnungen je nach unterschiedlicher Zuwanderungsstärke die Bevölkerungszahl voraussichtlich wieder auf 74,4 bis maximal 83,0 Millionen Einwohner sinken.

Zwar hat die Zuwanderung zwischen 2014 und 2017 mit rund 2,6 Millionen meist jüngeren Menschen der Schrumpfung der Bevölkerungszahl entgegengewirkt; diese wäre nämlich aufgrund der Tatsache, dass es mehr Sterbefälle als Geburten gibt, laut Destatis unvermeidlich gewesen.

Das Durchschnittsalter steigt

„Die Zuwanderung hat aber auch die jungen Jahrgänge gestärkt und zur Verjüngung des Erwerbspersonen-Potenzials beigetragen. Auf die Alterung der Gesamtbevölkerung, die vor allem durch das Aufsteigen der Babyboomer-Generation ins höhere Alter und die gestiegene Lebenserwartung bestimmt ist, hatte sie dagegen kaum Einfluss“, wie ein Destatis-Sprecher betont.

Der Entwicklungstrend der Bevölkerungsstruktur ist laut Destatis-Abteilungsleiterin Dr. Sabine Bechthold eindeutig: „Während die Babyboomer-Generation das Erwerbspersonen-Potenzial in den 1990er Jahren deutlich verjüngt hat, trägt sie mittlerweile zu seiner Alterung bei. Derzeit sind über 50 Prozent aller Menschen im Erwerbsalter 45 Jahre und älter. Wenn die stark besetzten Jahrgänge in den kommenden rund 20 Jahren aus dem Erwerbsalter ausscheiden, wird das Erwerbspersonen-Potenzial schrumpfen.“

In 2018 standen noch 51,8 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 66 Jahren rund 15,9 Millionen Personen im Rentenalter ab 67 Jahren gegenüber. 2018 betrug das Durchschnittsalter der Bevölkerung 44 Jahre, 1990 waren es noch 39 Jahre. Für das Jahr 2020 gehen die Vorausberechnungen davon aus, dass es 51,8 Millionen 20- bis 66-Jährige und rund 16,2 Millionen ab 67-Jährige gibt.

Anzahl der Älteren nimmt zu

2030 liegt die voraussichtliche Anzahl der Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 48,4 und 49,2 Millionen, demgegenüber sehen die Statistikexperten dann 19,0 Millionen Personen im Alter ab 67 Jahren. Für 2040 werden es je nach Geburtsrate, Lebenserwartung und Zuwanderung zwischen 44,8 und 47,3 Millionen Personen im Alter von 20 bis 66 Jahren und 21,4 Millionen Personen, die älter sind, sein. In 2050 gehen die unterschiedlichen Annahmevarianten von rund 43,2 bis 47,4 Millionen Menschen im Erwerbstätigenalter und 21,0 bis 21,1 Millionen Personen im Rentenalter aus.

In 2060 werden zwischen 40,0 und 46,0 Millionen 20- bis 66-Jährige sowie zwischen 21,0 und 21,6 Millionen ab 67-Jährige erwartet. In 2018 waren noch 19 Prozent der Gesamtbevölkerung 67 Jahre alt oder älter, 2040 werden es bereits zwischen 25 und 27 Prozent und 2060 zwischen 26 und 28 Prozent sein.

Während in 2018 das Verhältnis zwischen der Anzahl der Senioren mit einem Alter ab 67 Jahren im Vergleich zu den Personen im erwerbsfähigen Alter von 20 bis 66 Jahren bei rund eins zu drei lag – ein Senior kommt auf drei Personen im erwerbsfähigen Alter –, ändert sich dies künftig drastisch. Schon ab 2020 gehen die Vorausberechnungen davon aus, dass auf einen über 67-Jährigen nur noch zwei 20- bis 66-Jährige kommen.

Auswirkungen auf die individuelle Altersabsicherung

Je höher jedoch der Anteil der Personen im Rentenalter gegenüber den Personen im erwerbsfähigen Alter sein wird, desto schwieriger wird es sein, das Rentenniveau der gesetzlichen Altersrente zu halten. Der Grund: Zum großen Teil werden aus den aktuellen Beträgen der Erwerbstätigen zur gesetzlichen Rentenversicherung die ebenfalls aktuell auszuzahlenden gesetzlichen Altersrenten finanziert.

Daher muss man davon ausgehen, dass das Rentenniveau, das bereits jetzt bei weniger als 48 Prozent des Nettoeinkommens vor Steuern liegt, noch weiter absinken wird.

Deshalb wird für den Einzelnen eine frühzeitige finanzielle Absicherung für das Alter immer wichtiger. Eine Beratung beim Versicherungsfachmann zeigt auf, welche individuell passenden Lösungen, die zum Teil auch mit Geldzulagen und Steuervergünstigungen staatlich gefördert werden, es hierzu gibt.



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