ARNOLD & PARTNER - Finanz- und Versicherungsmakler

Die Einwohnerzahl in Deutschland steigt weiter

Das Statistische Bundesamt hat neue Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung bekanntgegeben. Zwar steigt die Anzahl der Einwohner hierzulande – allerdings nicht überall. Zudem sterben immer noch mehr Einwohner als geboren werden.

(verpd) Seit 2011 wächst die Zahl der Einwohner in Deutschland an. Grund dafür ist, dass seit 2011 die Zahl der Zuwanderer pro Kalenderjahr höher ist als das jährliche Geburtendefizit, also die Differenz zwischen der Zahl der Gestorbenen und der Geborenen. Noch immer sterben nämlich hierzulande jedes Jahr deutlich mehr Personen als geboren werden. Das Statistische Bundesamt schätzt, dass die Bevölkerung bis Ende 2017 auf mindestens 82,8 Millionen angestiegen ist. Doch das Problem des demografischen Wandels in Deutschland bleibt weiterhin bestehen.

Laut den aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ist die Gesamtbevölkerung, also die Zahl der in Deutschland wohnenden Personen im Jahr 2016 um 0,4 Prozent beziehungsweise 346.000 Einwohner auf 82,5 Millionen gestiegen. Die Hauptursache für den Zuwachs ist 2011 nach Angaben von Destatis die Zuwanderung. 2016 sind insgesamt 498.000 Personen mehr nach Deutschland gekommen als abgewandert sind. Im Jahr 2015 lag das Zuwanderungsplus nicht zuletzt durch die damals hohe Zahl an eingereisten Flüchtlingen noch bei 1.139.000 Personen.

Für den Bevölkerungsanstieg in 2016 mitverantwortlich ist zudem, dass das Geburtendefizit – es starben 118.000 Personen mehr als geboren wurden – niedriger war als 2015. In 2015 lag das Geburtendefizit noch bei 188.000 Personen. Insgesamt wohnten Ende 2016 9,2 Millionen ausländische Staatsbürger und damit 6,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor in Deutschland. Die Anzahl der deutschen Staatsbürger nahm dagegen um 0,3 Prozent auf 73,3 Millionen ab. Insgesamt erhöhte sich der Ausländeranteil um 0,7 Prozentpunkte von 10,5 Prozent auf 11,2 Prozent.

Für 2017 wird wieder ein höheres Geburtendefizit erwartet

2017 wird sich die Bevölkerungszahl auf mindestens 82,8 Millionen erhöht haben, erklärten die Statistiker. Destatis schätzt, dass 2017 mindestens 450.000 Personen mehr nach Deutschland einreisen, um hier zu wohnen, als ins Ausland abwandern.

Allerdings gehen die Statistiker auch von einem höheren Geburtendefizit als in 2016, nämlich von 150.000 bis 190.000 mehr Gestorbenen als Neugeborenen aus. Damit würde wie in allen sechs Jahren zuvor auch in 2017 der Wanderungsüberschuss das zu erwartende Geburtendefizit mehr als ausgleichen.

Der Anstieg des Geburtendefizits erklärt Destatis mit der steigenden Zahl der Sterbefälle. Zwar ist die Zahl der Geburten in 2017 mit 770.000 bis 810.000 ungefähr gleich hoch wie in 2016 – damals waren es 790.000 Geburten –, allerdings gab es 2016 noch deutlich weniger Sterbefälle, nämlich 910.000, als in 2017, hier waren es etwa 940.000 bis 980.000 Sterbefälle.

Nicht in jedem Bundesland steigt die Zahl der Einwohner

Betrachtet man die Bevölkerungsentwicklung der alten und neuen Bundesländer, zeigt sich ein deutlicher Unterschied. Während alle alten Bundesländer und Berlin einen Zuwachs bei den Einwohnern verzeichnen, ist die Bevölkerungszahl in allen ostdeutschen Bundesländern mit Ausnahme von Brandenburg gesunken.

In den alten Bundesländern (ohne Westberlin) ist die Bevölkerung um 0,5 Prozent beziehungsweise 307.900 Personen auf 66,4 Millionen Einwohner angestiegen. In den fünf neuen Bundesländern (ohne Ostberlin) schrumpfte die Zahl der Einwohner dagegen um 0,1 Prozent beziehungsweise 16.700 Personen auf 12,6 Millionen Menschen.

Den prozentual größten Bevölkerungsanstieg hatte Berlin mit 1,6 Prozent beziehungsweise einem Zuwachs um 54.800 Einwohner auf insgesamt rund 3.574.800 Millionen Einwohner. Den größten prozentualen Rückgang verzeichnete Sachsen-Anhalt – hier lebten Ende 2016 noch 2.158.100 Einwohner und damit 0,6 Prozent beziehungsweise 12.000 Einwohner weniger als Ende 2015.

Die Alterung der Bevölkerung schreitet weiter voran

Doch trotz der Zuwanderung vom Ausland her und der leicht steigenden Geburtenraten wird sich das Problem des Demografiewandels, also der zunehmenden Alterung der Bevölkerung nicht ändern. Das geht aus dem demografiepolitischen Bericht von 2017 „Jedes Alter zählt“ der Bundesregierung hervor. Grund dafür ist die weiterhin steigende Lebenserwartung, aber auch, dass die Babyboomer-Jahrgänge, also insbesondere die in den 1960er-Jahren Geborenen, zu Ende der 2020er-Jahre aus dem Erwerbsleben ausscheiden und in Rente gehen.

Ein Fazit des demografiepolitischen Berichts der Bundesregierung: „Der demografische Wandel wird sich in den kommenden Jahren noch spürbarer auf die Arbeits- und Lebenswelten der Bürgerinnen und Bürger auswirken. Die Alterung schreitet weiter voran. Die Rahmenbedingungen für die Sicherung des Wohlstandes und des gesellschaftlichen Zusammenhalts werden sich insbesondere ab Mitte der 2020er-Jahre mit dem Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge aus dem Erwerbsleben nochmals deutlich verändern.“

Eine Auswirkung sehen Experten bei der gesetzlichen Rente. Trotz des Bevölkerungsanstieges wird gemäß dem aktuellen Rentenversicherungs-Bericht 2017 der Bundesregierung das künftige gesetzliche Rentenniveau (Sicherungsniveau) voraussichtlich noch niedriger als bisher sein. Denn aufgrund der niedrigen Geburtenrate, der weiterhin steigenden Lebenserwartung und der Vielzahl an Personen der geburtenstarken Jahrgänge, die in den kommenden Jahren in Renten gehen, werden immer weniger Erwerbstätige für immer mehr Rentner aufkommen.

Eigenvorsorge ist dringend notwendig

Aktuell erhält ein sogenannter Standardrentner, der die Regelaltersgrenze erreicht und 45 Jahre lang einen Verdienst in Höhe des Durchschnittseinkommens aller gesetzlich Rentenversicherten hatte, nur 48,2 Prozent seines bisherigen Einkommens als gesetzliche Altersrente. Dieses Rentenniveau wird laut dem Rentenversicherungs-Bericht in 2030 bei voraussichtlich nur noch bei rund 45 Prozent liegen.

„Der Rückgang des Sicherungsniveaus vor Steuern macht deutlich, dass die gesetzliche Rente zukünftig alleine nicht ausreichen wird, um den Lebensstandard des Erwerbslebens im Alter fortzuführen. In Zukunft wird der erworbene Lebensstandard nur erhalten bleiben, wenn die finanziellen Spielräume des Alterseinkünftegesetzes und die staatliche Förderung genutzt werden, um eine zusätzliche Vorsorge aufzubauen“, so eine Aussage im Rentenversicherungs-Bericht.

Das Alterseinkünftegesetz enthält mitunter Rahmenbedingungen für eine betriebliche Altersvorsorge und die staatlich geförderte private Altersvorsorge, wie die Riester-Rente. Für den Einzelnen bedeutet die Aussage im Rentenversicherungs-Bericht, dass eine frühzeitige private Absicherung für das Alter unverzichtbar ist. Welche individuell passenden Lösungen, die zum Teil auch mit Geldzulagen und Steuervergünstigungen staatlich gefördert werden, es diesbezüglich gibt, erfährt man durch eine Beratung beim Versicherungsfachmann.



Zurück zu Versicherung + Vorsorge

© 2024 by ARNOLD & PARTNER

Diese Website verwendet Cookies zur Steigerung von Funktionalität und Leistungsfähigkeit. Durch die weitere Nutzung unserer Website erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden. Schließen