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Die größten globalen Risiken im Umbruch

Der neue „Global Risks Report“ des Weltwirtschaftsforums gibt aktuelle Einschätzungen zu 35 Bedrohungen wieder, sortiert nach Wahrscheinlichkeit, Schweregrad und Zeithorizont.

(verpd) Innerhalb der nächsten zehn Jahre erscheinen Extremwetterereignisse und ein Scheitern der Klimaschutzbemühungen als wahrscheinlichste Risiken, Infektionskrankheiten und wiederum ein Scheitern im Klimaschutz als jene mit den größten Auswirkungen. Diese Einschätzung gibt das Weltwirtschaftsforum im neuen „Global Risks Report“. Zu den kurzfristig größten Risiken werden neben Infektionskrankheiten solche der Lebenshaltung gezählt.

Mehr als 650 Entscheidungsträger und Experten haben ihre Einschätzungen zum diesjährigen und kürzlich veröffentlichten „Global Risks Report“ des Weltwirtschaftsforums (World Economic Forum, WEF) beigetragen. Befragt wurden sie im Herbst 2020.

Letztes Jahr waren es 30 globale Risiken, die das WEF in seinem Bericht auf Eintritts-Wahrscheinlichkeiten und mögliche Auswirkungen hin untersucht hat. Für die aktuelle Ausgabe wurde diese Liste überarbeitet und erweitert, sie umfasst nun 35 Risiken. Zu jedem konnten die Teilnehmer auf einer Skala von eins (gering) bis fünf (hoch) zweierlei angeben: wie hoch sie die Wahrscheinlichkeit des Auftretens innerhalb der kommenden zehn Jahre einschätzen und wie hoch sie die Auswirkungen bei Risikoeintritt halten.

Die größten Risiken auf zehn Jahre betrachtet

Was die Wahrscheinlichkeit eines Eintritts betrifft, hat sich gegenüber 2020 in den Top fünf kaum etwas geändert, klassische Risiken wie etwa Naturkatastrophen dominieren. Ins Spitzenfeld aufgerückt sind – wenig überraschend – infektiöse Krankheiten. Was den Schweregrad der Auswirkungen bei Risikoeintritt betrifft, liegen Letztere überhaupt ganz vorne, gefolgt von einem Scheitern im Klimaschutz.

„Die Covid-19-Pandemie hat nicht nur Millionen Leben gefordert, sondern auch seit Langem bestehende Ungleichheiten in Gesundheit, Wirtschaft und Digitalisierung ausgeweitet“, hält das WEF fest. An dritter Stelle stehen hier Massenvernichtungs-Waffen, an vierter ein Thema, das gerade auch im Zusammenhang mit der Pandemie wieder an Bedeutung gewonnen hat: der Verlust von Biodiversität.

Die fünf größten Risiken in den nächsten zehn Jahren …

… nach Wahrscheinlichkeit des Auftretens im Laufe der nächsten zehn Jahre

… nach Schwere der Auswirkungen bei Auftreten des Risikos

2020

2021

2020

2021

1.

Extreme Wetterereignisse (Überschwemmungen, Stürme, …)

Extreme Wetterereignisse (Überschwemmungen, Stürme, …)

Scheitern von Klimaschutz- und Anpassungs-Maßnahmen

Infektionskrankheiten

2.

Scheitern von Klimaschutz- und Anpassungs-Maßnahmen

Scheitern von Klimaschutz-Maßnahmen

Massenvernichtungs-Waffen

Scheitern von Klimaschutz-Maßnahmen

3.

Große Naturkatastrophen (Erdbeben, Tsunami, Vulkanausbruch, geomagnetische Stürme, …)

Vom Menschen verursachte Umweltschäden

Verlust an Artenvielfalt, Zusammenbruch des Ökosystems

Massenvernichtungs-Waffen

4.

Verlust an Artenvielfalt, Zusammenbruch des Ökosystems

Infektionskrankheiten

Extreme Wetterereignisse (Überschwemmungen, Stürme, …)

Verlust an Artenvielfalt, Zusammenbruch des Ökosystems

5.

Vom Menschen verursachte Umweltkatastrophen

Verlust an Artenvielfalt, Zusammenbruch des Ökosystems

Wasserknappheit

Krise in Bezug auf natürliche Ressourcen

Wann wird was kritisch?

Die einzelnen Risiken wurden außerdem noch aus einer anderen Perspektive betrachtet, und zwar gestaffelt nach Zeithorizont: Wann werden welche zu einer kritischen Bedrohung für die Welt? Bei den kurzfristigen Risiken – das sind solche mit einem Zeithorizont von bis zu zwei Jahren – führen Infektionskrankheiten mit 58 Prozent der Nennungen die Tabelle an. Auf ähnlich hohe Anteile kommen Risiken im Zusammenhang mit der Lebenshaltung, also etwa Einkommensverluste, Arbeitslosigkeit et cetera, aber auch Extremwetterereignisse.

Mittelfristig, also in drei bis fünf Jahren, werden mehrere Risiken von knapp mehr als der Hälfte der Befragten angeführt: Ganz vorne steht die Gefahr eines Platzens von Investmentblasen, ebenso eine mögliche Störung oder ein Zusammenbruch informations-technologischer Infrastruktur. Bei den Langfristgefahren wurden Massenvernichtungs-Waffen am häufigsten angeführt (62,7 Prozent). Rund die Hälfte nannte jeweils den Zusammenbruch eines geopolitisch bedeutenden Staats, den Verlust von Biodiversität sowie potenzielle unerwünschte Effekte des technologischen Fortschritts.

Wann werden welche Risiken zu einer kritischen Bedrohung für die Welt?

Kurzfristige Risiken (0 – 2 Jahre)

Mittelfristige Risiken (3 – 5 Jahre)

Langfristige Risiken (5 – 10 Jahre)

1.

Infektionskrankheiten (58,0 %)

Platzen von Asset-Blasen, Entkoppelung von Investments von der Realwirtschaft (53,3 %)

2.

Beeinträchtigung oder Zusammenbruch von IT-Infrastruktur (53,3 %)

Massenvernichtungs-Waffen (62,7 %)

3.

„Lebenshaltungskrisen“: Arbeitslosigkeit, niedrigere Einkommen, Verschlechterungen im Arbeitsrecht et cetera (55,1 %)

Preisinstabilität (52,9 %)

Kollaps eines Staats mit globaler geopolitischer Bedeutung (51,8 %)

4.

Extremwetterereignisse (52,7 %)

Abrupte Schocks in der Verfügbarkeit und Nachfrage von Commoditys wie Energie, Nahrung, Metallen et cetera (52,7 %)

Verlust an Artenvielfalt, Zusammenbruch des Ökosystems (51,2 %)

5.

Versagen von Cybersicherheits-Maßnahmen (39,0 %)

Schuldenkrisen (52,3 %)

Nachteilige technologische Entwicklungen, ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt (50,2 %)

Der in Englisch verfasste „Global Risks Report 2021“ kann von einer Webseite des Weltwirtschaftsforums heruntergeladen werden.

Übrigens gibt es für viele Risiken, die auch das Hab und Gut einer Privatperson oder eines Unternehmers schädigen können und damit eventuell sogar eine Gefahr für die Existenz darstellen, diverse Absicherungslösungen. So gibt es zwar keine Garantie dafür, dass man beispielsweise nicht von einer Naturkatastrophe oder einem Cyberangriff betroffen sein wird, doch wenigstens kann man die finanziellen Folgen mit Versicherungslösungen abfedern. Mithilfe eines Versicherungsexperten lassen sich in einem Beratungsgespräch die individuell passenden Policen finden.



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