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Die Haupteinkommensquellen der Bürger

Aktuelle Daten belegen, dass anteilig immer mehr vom eigenen Erwerbseinkommen leben und immer weniger finanziell von den Angehörigen abhängig sind. Dies trifft nicht nur auf Männer, sondern in verstärktem Maße auch auf Frauen zu. Was es dabei zu beachten gibt.

(verpd) Eine repräsentative Haushaltsbefragung ergab, dass eine große Mehrheit der 18- bis 65-jährigen Männer und Frauen ihren Unterhalt überwiegend aus dem eigenen Erwerbseinkommen finanzieren. Im Vergleich zur Jahrtausendwende ist insbesondere der Anteil der Frauen, die hauptsächlich von der eigenen Erwerbstätigkeit und nicht mehr von den Angehörigen wie dem Ehemann leben, deutlich gestiegen. Wer seinen Lebensunterhalt von seinem eigenen Arbeitseinkommen bestreitet, sollte auch darauf achten, dass das notwendige Einkommen im Falle eines Unfalles oder einer Krankheit gesichert ist.

Jüngst hat das Statistische Bundesamt (Destatis) einige Ergebnisse des Mikrozensus 2019 bekanntgegeben. Basis für diese „kleine Bevölkerungszählung“ ist eine repräsentative Haushaltsbefragung in Deutschland, die seit mehr als 60 Jahren bei circa 810.000 Personen in rund 370.000 privaten Haushalten jährlich durchgeführt wird. Schwerpunkt sind dabei Fragen zu den Arbeits- und Lebensbedingungen.

Ein Ergebnis ist, dass immer mehr Personen im erwerbsfähigen Alter, also zwischen 18 und 65 Lebensjahren, überwiegend vom eigenen Erwerbseinkommen leben. Zugleich nimmt besonders bei den Frauen der Anteil derjenigen, deren Unterhalt hauptsächlich durch Angehörige finanziert wird, deutlich ab.

Die meisten Erwachsenen leben vom eigenen Erwerbseinkommen

Laut der aktuellen Mikrozensus-Auswertung lebten letztes Jahr 73,9 Prozent und damit fast drei von vier 18- bis 65-Jährigen hierzulande überwiegend von ihrem eigenen Erwerbseinkommen. Im Jahr 2000 waren es „nur“ 63,2 Prozent. Im Gegensatz dazu finanzierten letztes Jahr 11,9 Prozent der Erwachsenen, die noch nicht im Rentenalter waren, ihren Lebensunterhalt hauptsächlich vom Einkommen der Angehörigen, vor 19 Jahren waren es noch 17,2 Prozent.

Ebenfalls deutlich gesunken ist der Anteil derjenigen, die bereits im Erwerbsalter, also als Erwachsene bis zum 65. Lebensjahr von einer Rente oder Pension wie einer gesetzlichen Erwerbsminderungsrente lebten: Im Jahr 2000 waren es noch 10,3 Prozent, 19 Jahre später nur noch 4,9 Prozent.

Rund 8,6 Prozent der 18- bis 65-Jährigen bestritten 2019 ihren finanziellen Unterhalt mittels öffentlicher Leistungen wie Arbeitslosengeld I, BAföG, Elterngeld und Sozialhilfeleistungen, zum Beispiel Arbeitslosengeld II (Hartz IV) oder Grundsicherung bei Erwerbsminderung. Zur Jahrtausendwende waren es mit einem Anteil von 8,9 Prozent nur geringfügig mehr. Das Gleiche gilt für Erwachsene bis 65 Jahre, die überwiegend von ihrem Vermögen leben – im Jahr 2000 traf dies auf 0,5 Prozent und 2019 auf 0,8 Prozent der genannten Personengruppe zu.

Deutliche Veränderungen im Vergleich zu früher

Besonders hohe Veränderungen gab es bei den Frauen. Letztes Jahr lebten von den 18- bis 65-jährigen Frauen 67,8 Prozent überwiegend vom eigenen Erwerbseinkommen, 8,9 Prozent von öffentlichen Leistungen, 5,2 Prozent von Renten oder Pensionen, 17,5 Prozent von ihren Angehörigen und 0,7 Prozent vom eigenen Vermögen. Bei den Männern im erwerbsfähigen Alter lebten 79,9 Prozent hauptsächlich vom Erwerbseinkommen, 8,3 Prozent von öffentlichen Leistungen, 4,6 Prozent von Renten/Pensionen, 6,4 Prozent von ihren Angehörigen und 0,8 Prozent vom eigenen Vermögen.

Im Vergleich zum Jahr 2000 ist dies beim Erwerbseinkommen ein Anstieg bei den Männern um 6,2 und bei den Frauen sogar um 15,4 Prozentpunkte. Während im gleichen Zeitraum der Anteil der Männer, die finanziell von ihren Angehörigen abhängig sind, um 0,4 Prozent gestiegen ist, ist er bei den Frauen um 11,1 Prozent gesunken. Hinsichtlich des Anteils derer, die den Lebensunterhalt aus öffentlichen Leistungen bestreiten, gab es bei den Männern im selben Vergleichszeitraum eine Reduzierung um 0,9 Prozentpunkte und bei den Frauen einen Zuwachs um 0,3 Prozentpunkte.

Der Anteil der 18- bis 65-jährigen Männer, die von einer Rente oder Pension bis zum 65. Lebensjahr leben, ist von 2000 auf 2019 um 6,0 Prozentpunkte und der Anteil der Frauen im gleichen Alter um 4,8 Prozentpunkte gesunken. Anders bei denjenigen, die vom eigenen Vermögen leben: Hier stieg bei den Männern der Anteil um 0,2 und bei den Frauen um 0,3 Prozentpunkte.

Die Mehrheit lebt von einem Erwerbseinkommen

Die Haushaltsbefragung belegt, dass ein Großteil der Bürger bis zum Rentenalter auf das eigene Erwerbseinkommen oder das eines Angehörigen zum Leben angewiesen ist. Daher ist es gerade als Haupt- oder Alleinverdiener eines Haushaltes wichtig, gegen Einkommenseinbußen, die ihm im Falle einer dauerhaften unfall- oder krankheitsbedingten Erwerbs- oder Berufsunfähigkeit drohen, abgesichert zu sein. Denn die gesetzliche Absicherung reicht hierfür nicht.

So gibt es für alle Personen, die nach dem 1. Januar 1961 geboren sind, seit 2001 keine gesetzliche Berufsunfähigkeits-Rente mehr. Zudem reicht eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente, sofern überhaupt ein Anspruch darauf besteht, bei Weitem nicht, um den Einkommensverlust bei einer dauerhaften Erwerbsminderung im Vergleich zum bisherigen Erwerbseinkommen auszugleichen. So erhielten Mitte 2019 rund 1,67 Millionen Personen hierzulande eine volle Erwerbsminderungsrente von im Schnitt netto nicht ganz 847 Euro. Das reicht vielen nicht, um ihren Lebensstandard zu halten.

Es gibt jedoch private Versicherungslösungen, die einen finanziellen Schutz gegen Einkommensausfälle aufgrund einer Erwerbsminderung bieten. Zu nennen sind hier die private Erwerbs- und/oder Berufsunfähigkeits-Versicherung. Zudem lässt sich mit bestimmten Versicherungspolicen wie einer Risikolebens-Versicherung auch der bisherige Lebensstandard der Angehörigen sichern, für den Fall, dass der Hauptverdiener stirbt.



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