ARNOLD & PARTNER - Finanz- und Versicherungsmakler

Die Renten steigen 2021 nur im Osten

Es gibt neue Fakten, die zeigen, wie stabil die gesetzliche Rentenversicherung angesichts der anhaltenden Coronakrise ist, warum die Westrenten 2021 nicht erhöht werden und wie sich der Rentenversicherungs-Beitragssatz und das Rentenniveau entwickeln.

(verpd) Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie mit ihren negativen Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt sieht sich die gesetzliche Rentenversicherung finanziell stabil aufgestellt. Aus heutiger Sicht werde es Mitte 2021 in den alten Bundesländern keine Rentenerhöhung geben und in den neuen Ländern eine von 0,72 Prozent. Dies teilte kürzlich ein alternierender Vorsitzender des Bundesvorstandes der Deutschen Rentenversicherung Bund mit.

Auch in der anhaltenden Corona-Pandemie mit ihren negativen Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt zeigt sich die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) finanziell stabil aufgestellt. Dies betonte Alexander Gunkel, alternierender Vorsitzender des Bundesvorstandes der Deutschen Rentenversicherung (DRV) in einer kürzlich veröffentlichten Rede zur Finanzentwicklung der GRV.

Basierend auf der jüngsten Prognose erwartet die DRV laut Gunkel für dieses Jahr bei Ausgaben über 332,9 Milliarden Euro und Einnahmen über 328,2 Milliarden Euro ein Defizit von 4,7 Milliarden Euro.

Nachhaltigkeitsrücklage schmilzt

Von daher dürfte die Nachhaltigkeitsrücklage bis zum Jahresende auf 36,3 Milliarden Euro abschmelzen, aber immer noch 1,53 Monatsausgaben, die die DRV hat, abdecken. Laut gesetzlichen Vorgaben betragen die Mindest-Nachhaltigkeitsrücklage wenigstens 0,2 und die Höchstrücklage 1,5 durchschnittliche Monatsausgaben der DRV. Ende letzten Jahres lag die Rücklagenhöhe sogar noch beim 1,79-Fachen der DRV-Monatsausgaben.

Trotz Corona-Krise und damit gestiegenen Arbeitslosenzahlen und hoher Kurzarbeit rechnet die DRV bei den Pflichtbeiträgen aus Erwerbstätigkeit für 2020 laut Gunkel noch mit einem kleinen Plus von 0,5 Prozent auf 223,0 Milliarden Euro. Er wies darauf hin, dass bei Beziehern von Kurzarbeitergeld die Bundesagentur für Arbeit Beiträge auf 80 Prozent des Ausfallgeldes bezahlt. Von März bis Oktober seien dies für die GRV knapp vier Milliarden Euro an Beiträgen gewesen. Er betonte zudem, dass Prognosen überaus schwierig seien. Die Corona-Pandemie sei nun einmal der größte Risikofaktor.

Rentenversicherung sieht keine Gefahr für die Haltelinien

Gleichwohl sollte der Beitragssatz bis 2022 bei 18,6 Prozent stabil gehalten werden können. Bis 2025 sollte er dann in zwei Stufen auf 19,9 Prozent ansteigen, so Gunkel weiter.

Das Rentenniveau bleibe stabil über 48 Prozent, wobei dies auch der Fall wäre, wenn man ab 2021 revidierte Daten (plus etwa ein Prozentpunkt) nicht berücksichtigen würde, wie Gunkel weiter ausführt. Damit wären die von der Bundesregierung bis 2025 gesetzlich festgelegten Haltelinien beim gesetzlichen Rentenversicherungs-Beitrag (Beitragssatz nicht über 20 Prozent) und beim Rentenniveau (nicht unter 48 Prozent) erfüllt.

Rentenerhöhung nur in den neuen Bundesländern

In seiner Rede erinnerte Gunkel bezüglich der jährlichen Rentenanpassung daran, dass die Leistungen den Löhnen folgen würden. Von daher habe es dieses Jahr trotz Corona eine kräftige Rentenerhöhung gegeben, denn letztes Jahr sind im Durchschnitt die Löhne noch gestiegen.

Da die Lohnentwicklung in diesem Jahr negativ ausfallen dürfte, werde es in den alten Bundesländern zum 1. Juli 2021 zwar keine Rentenerhöhung geben, aber aufgrund der Schutzklausel, der sogenannten Rentengarantie auch keine Rentenreduzierung. In den neuen Bundesländern sei wegen der Rentenangleichung ein Plus von 0,7 Prozent gesetzlich vorgeschrieben. Konkret würden es 0,72 Prozent sein.



Zurück zu Versicherung + Vorsorge
tracking
© 2024 by ARNOLD & PARTNER

Diese Website verwendet Cookies zur Steigerung von Funktionalität und Leistungsfähigkeit. Durch die weitere Nutzung unserer Website erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden. Schließen