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Die sieben risikoreichsten Jahre im Straßenverkehr

Es gibt viele Gründe, warum insbesondere Fahranfänger das höchste Unfallrisiko im Vergleich zu anderen Personengruppen haben. Experten raten den Führerscheinneulingen zu einem Fahrsicherheits-Training für mehr Sicherheit im Straßenverkehr.

Falsche Situationseinschätzung, nicht angepasste Geschwindigkeit, mangelnde Fahrpraxis – dies sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die häufigsten Gründe, die bei Fahranfängern zu Unfällen führen. Mit einem Fahrsicherheits-Training können Führerscheinneulinge dieses Unfallrisiko jedoch deutlich senken.

Überproportional viele Fahranfänger sind Unfallverursacher

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 2013 fast 66.997 18- bis 24-Jährige bei einem Verkehrsunfall verletzt und 493 getötet. Statistisch gesehen waren 17,8 Prozent aller Verletzten und 14,8 Prozent aller Getöteten im Straßenverkehr in dieser Altersgruppe, obwohl nur 7,9 Prozent der Gesamtbevölkerung zwischen 18 und 24 Jahre alt ist. Die Statistik zeigt auch, dass das Unfallrisiko in den ersten sieben Jahre eines Fahranfängers besonders hoch ist.

Bei den 18- bis 24-jährigen Pkw-Fahrern, die bei Unfällen mit Verletzten beteiligt waren, war der Anteil derjenigen, die die Hauptschuld trifft, überdurchschnittlich hoch. Konkret wurden 66,2 Prozent der unfallbeteiligten Personen dieser Altersgruppe von der Polizei als Unfallhauptverursacher angegeben. Besonders hoch mit 71,1 Prozent lag dieser Anteil bei den 18- bis 20-jährigen Fahranfängern. Bei den unfallbeteiligten 21- bis 24-Jährigen waren es 62,2 Prozent, welche den Unfall hauptsächlich verursacht hatten.

Die Hauptfehler junger Fahrer

Der häufigste Fehler von jungen Pkw-Fahrern, der zu Unfällen mit Verletzten führt, ist eine nicht angepasste Geschwindigkeit. Laut Polizei fuhr 2013 fast jeder fünfte der 64.730 unfallbeteiligten 18- bis 24-Jährigen zu schnell. 13,1 Prozent hielte keinen ausreichenden Abstand zum vorderen Fahrzeug ein und 10,6 Prozent machten Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren oder Ein- und Anfahren. Fast genauso viele missachteten die Vorfahrt. 3,5 Prozent der Unfallfahrer in dieser Altersgruppe wurden alkoholbedingte Fahrfehler zur Last gelegt.

Bei den Unfällen mit Todesfolge fuhren sogar 40,7 Prozent der jungen Unfallverursacher zu schnell und 7,5 Prozent waren alkoholisiert.

Übung macht den Meister

Nach Einschätzung von Verkehrssicherheits-Experten könnte das Unfallrisiko in der Altersgruppe bis 24 Jahre dauerhaft gesenkt werden, wenn sich unerfahrene Autofahrer mit dem Thema Sicherheit auseinandersetzen und lernen würden, verantwortungsvoll mit dem Fahrzeug umzugehen.

Dementsprechend bieten diverse Automobilclubs wie der ADAC e.V. und der Auto Club Europa e.V. (ACE), Organisationen wie die Deutschen Verkehrswacht e.V., aber auch Kfz-Hersteller und Autoversicherer unter anderem für junge Fahrer spezielle Fahrsicherheits-Trainings an. Ziel dabei ist es, die Reaktion von Fahranfängern bei gefährlichen Situationen zu verbessern und so die Unfallzahlen zu senken. Eine Liste der Anbieter kann beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat abgerufen werden.

In Extremsituationen richtig handeln

Bei den Trainings wird unter anderem auf prägende Ereignisse gesetzt, beispielsweise bei einer Geschwindigkeit von 50 Stundekilometer auf regennasser Fahrbahn von der Straße zu rutschen. Der Fahranfänger soll so selbst erkennen, wie schwer es unter solchen Bedingungen ist, ein Fahrzeug zu kontrollieren. Entsprechend dazu wird auch die Fahrzeugbeherrschung in Extremsituationen trainiert. Trainiert wird unter anderem das schnelle Reagieren in einem Hindernisparcours oder das Abfangen eines ausgebrochenen Autos auf einer Hydraulikplatte.

Einige Kfz-Versicherer gewähren Fahrern, die ein Fahrsicherheitstraining absolviert haben, auch einen Prämienrabatt.



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