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Doch keine Entlastung für Krankenkassenmitglieder

Das Defizit in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wird 2015 bei über elf Milliarden Euro liegen, wie Fachleute des Bundesministeriums für Gesundheit und andere relevante Organisationen jüngst mitteilten. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag für 2015 wird auf 0,9 Prozent beziffert. Dadurch wird die Absenkung des GKV-Beitragssatzes zu Beginn des nächsten Jahres aufgezehrt.

Vor Kurzem hat der Schätzerkreis eine einvernehmliche Prognose zur Höhe von Einnahmen sowie Ausgaben und zur Zahl der Mitglieder sowie Versicherten in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) abgegeben, wie das Bundesversicherungsamt (BVA) mitteilte. Der Schätzerkreis setzt sich unter anderem aus Experten des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und des GKV-Spitzenverbandes, der zentralen Interessenvertretung der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen, zusammen.

Den Schätzungen zufolge werden beim Gesundheitsfonds 2014 Einnahmen von 198,6 Milliarden Euro Ausgaben in Höhe von 200,4 Milliarden Euro gegenüberstehen. Dies entspricht einer Kostensteigerung um fünf Prozent je Versicherten. Für 2015 wird ein Defizit von 11,2 Milliarden Euro erwartet (Einnahmen: 198,3 Milliarden Euro, Ausgaben 209,5 Milliarden Euro).

Beitragssenkung kommt nicht bei Kassenpatienten an

Die Finanzierungslücke kann nach Einschätzung von Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, „nur über die Zusatzbeiträge geschlossen werden. Der Verband geht davon aus, „dass künftig alle Kassen einen Zusatzbeitrag nehmen müssen“.

Aus den elf Milliarden Euro Defizit errechnet sich für 2015 ein durchschnittlicher Zusatzbeitrag von 0,9 Prozent. Damit wird die zum 1. Januar 2015 im Rahmen des Gesetzes zur Weiterentwicklung der Finanzstruktur und der Qualität in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-FQWG) in Kraft tretende Absenkung des GKV-Beitragssatzes von 15,5 auf 14,6 Prozent nicht im Portemonnaie der Krankenkassenmitglieder ankommen.

Weiteres Mitglieder- und Versicherten-Wachstum erwartet

Hinsichtlich der Mitgliederzahl, die seit einiger Zeit von Rekordhoch zu Rekordhoch eilt, wird für 2014 und 2015 mit einem weiteren Zuwachs gerechnet. Das Plus für das laufende Jahr wird mit 1,1 Prozent auf 52,5 Millionen beziffert, für 2015 mit 0,9 Prozent auf 53 Millionen Mitglieder.

Auch die Versichertenzahl wird sich nach der Expertenschätzung weiter erhöhen, und zwar um 0,7 Prozent auf 70,2 Millionen im laufenden und um 0,4 Prozent auf 70,5 Millionen Versicherte im kommenden Jahr.



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