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Einwohnerzahl erreicht neuen Höchststand

Das Statistische Bundesamt hat eine neue Schätzung zur Bevölkerungsentwicklung herausgegeben. Ende 2018 wurde ein neuer Höchststand erreicht, und das obwohl immer noch mehr Einwohner hierzulande sterben als geboren werden.

(verpd) Ende 2018 haben nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes rund 83,0 Millionen Menschen hierzulande gelebt, das ist die bisher höchste Einwohnerzahl in Deutschland. Zwar ist die Zahl der Geburten immer noch niedriger als die Anzahl der Verstorbenen. Mehr als ausgeglichen wird das Geburtendefizit jedoch dadurch, dass mehr Personen nach Deutschland zu- als abgewandert sind. Das Problem des demografischen Wandels bleibt laut Vorausberechnungen jedoch weiterhin bestehen.

Nach einer vor Kurzem veröffentlichten Meldung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ist die Anzahl der Einwohner in Deutschland von 82,8 Millionen Menschen am 31. Dezember 2017 auf rund 83,0 Millionen Ende 2018 voraussichtlich angestiegen. Basis für diese Schätzung ist zum einen der bekannte Bevölkerungsstand Ende 2017 sowie die bereits vorhandene Statistik der Geburten und Sterbefälle bis Ende September 2018 sowie die Zahlen der Zu- und Abwanderungen bis Ende August 2018.

Die noch fehlenden Werte bis zum 31. Dezember 2018 wurden mithilfe einer Zeitreihenanalyse ermittelt. Endgültige Werte gibt es voraussichtlich Mitte des Jahres. Allerdings ist bereits jetzt ersichtlich, dass die Anzahl der Sterbefälle in 2018 gegenüber dem Vorjahr deutlich zugenommen hat. Die Zahl der Geburten ist im Vergleichszeitraum nur leicht gestiegen.

Hohes Geburtendefizit

Nach Schätzung der Destatis wurden letztes Jahr rund 785.000 bis 805.000 Kinder neu geboren. In 2017 waren es rund 784.900. 2018 gab es voraussichtlich zwischen 950.000 und 970.000 Sterbefälle. Im Jahr zuvor waren es deutlich weniger, nämlich nicht ganz 932.300 Verstorbene.

Das Geburtendefizit – also wenn in einem Kalenderjahr weniger Menschen geboren wurden als verstorben sind – wird damit wahrscheinlich in 2018 zwischen 150.000 und 180.000 Personen betragen. In 2017 lag das Geburtendefizit noch etwas niedriger, nämlich bei 147.000 Personen.

Ursache des Bevölkerungszuwachses ist nach Angaben von Destatis, dass mehr Personen nach Deutschland ein- als ausgewandert sind. Auf Basis der bekannten und der hochgerechneten Daten für 2018 sind etwa 340.000 bis 380.000 Personen mehr nach Deutschland zugezogen als abgewandert.

Mehr zu- als abgewandert

Damit hat der Wanderungssaldo seit 2015, dem bisher höchsten Wanderungssaldo seit der Wiedervereinigung mit knapp 1,14 Millionen Menschen, zum dritten Mal in Folge abgenommen. In 2017 gab es noch 1,55 Millionen Zu- und 1,13 Millionen Abgewanderte, und damit einen Wanderungssaldo von rund 416.000.

Etwa 89 Prozent der Zuwanderer und 78 Prozent der Abwanderer hatten eine ausländische Staatsangehörigkeit. Rund 167.000 Personen und damit rund elf Prozent aller Zuwanderer besaßen einen deutschen Pass und sind vom Ausland wieder nach Deutschland gezogen.

Die meisten Zugewanderten in 2017, nämlich über zwei Drittel, hatten eine Staatsangehörigkeit eines Landes in Europa, viele zum Beispiel von Rumänien, Polen, Kroatien, Bulgarien, aber wie bereits genannt auch von Deutschland selbst. Rund 15 Prozent der Zuwanderer stammten aus Asien, beispielsweise aus Syrien und Pakistan. Nicht ganz fünf Prozent der Zuwanderer haben eine Staatsangehörigkeit aus einem Land aus Amerika und etwas über vier Prozent aus einem Land aus Afrika.

Das Problem des Demografiewandels bleibt

Trotz des derzeitigen Bevölkerungsanstiegs ist das Problem des Demografiewandels, also der zunehmenden Alterung der Bevölkerung, laut Experten nicht gelöst. Während in 2015 noch rund 21 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre oder älter waren, werden es 2030 voraussichtlich über 26 Prozent sein, so eine Destatis-Vorausberechnung von 2017. Aufgrund der weiterhin niedrigen Geburtenrate, der gestiegenen Lebenserwartung und der Babyboomer-Generation, die in nächster Zeit in Rente geht, werden immer weniger Erwerbstätige für immer mehr Rentner aufkommen müssen.

Dies wird sich voraussichtlich auch auf das Rentenniveau (Rentensicherungsniveau) auswirken. Im aktuellen Rentenbericht 2018 der Bundesregierung ist diesbezüglich zu lesen: „Aufgrund einer zunächst stabilen Entwicklung des Beitragssatzes und der Haltelinie beim Sicherungsniveau wird ein Absinken unter 48 Prozent bis zum Jahr 2025 verhindert. Danach sinkt das Sicherungsniveau stufenweise über 45,8 Prozent im Jahr 2030 bis auf 44,9 Prozent zum Ende des Vorausberechnungs-Zeitraums im Jahr 2032.“

Weiter heißt es dort: „Der Rückgang des Sicherungsniveaus vor Steuern macht deutlich, dass die gesetzliche Rente zukünftig alleine nicht ausreichen wird, um den Lebensstandard des Erwerbslebens im Alter fortzuführen.“ Für den Einzelnen bedeutet dies, dass eine frühzeitige private Absicherung für das Alter unverzichtbar ist. Passende individuelle Lösungen, zum Teil auch mit staatlichen Geldzulagen und Steuervergünstigungen, bietet diesbezüglich die Versicherungswirtschaft an.



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