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Erwerbstätige fürchten Ruhestand

Für Menschen, die im Berufsleben stehen, ist das Ausscheiden aus dem Job mit wenig Freude, aber vielen Herausforderungen verbunden. Welche Probleme sie für das eigene Rentenalter sehen, zeigt eine aktuelle Umfrage.

(verpd) Die Umstellung vom aktiven Arbeitsleben auf den letzten Lebensabschnitt sehen Erwerbstätige eher schwieriger als die eigentlichen Rentner. Vor allem fürchten die Bürger hierzulande finanzielle Einbußen nach der Erwerbstätigkeit, wie eine Umfrage eines Unternehmens, das von Firmen aus der Finanzwirtschaft getragen wird, verdeutlicht.

Was die Einstellung zur Arbeitswelt angeht, zeigen sich die Bürger in Deutschland flexibler, als man ihnen vielleicht zutraut. Immerhin 39 Prozent können sich vorstellen, über das Eintrittsalter in den Ruhestand hinaus weiter ihren Job auszuüben. Für 48 Prozent der Bundesbürger kommt das allerdings nicht infrage.

Zu diesem Ergebnis kommt die 50-Plus-Studie „Übergänge zum Altern“ des Deutschen Instituts für Altersvorsorge GmbH (DIA), deren Gesellschafter und Fördermitglieder Finanzunternehmen wie Banken, Versicherer und Investmentunternehmen sind. Für die Studie befragte das Markt- und Sozialforschungs-Institut Insa-Consulere 3.030 Personen ab 18 Jahren online und telefonisch zwischen dem 2. Juni und dem 30. Juli dieses Jahres.

Nur verhaltene Freude auf die Rente

Auf die Frage, ob sich die Teilnehmer auf den Ruhestand freuen, antworteten 31 Prozent mit „ja, sehr“ und 33 Prozent mit „ja, eher“. 15 Prozent sind jedoch eher nicht und fünf Prozent gar nicht begeistert, aus dem Erwerbsleben auszuscheiden; weitere 13 Prozent haben dazu noch keine Meinung.

Die Umstellung vom Arbeitsleben auf den Ruhestand sehen Erwerbstätige problematischer als die Rentner. Die kritischsten Faktoren, die den Ruhestand betreffen, sehen beide Gruppen in der finanziellen Absicherung und der eigenen Gesundheit.

Von den Befragten, die bereits mit dem Arbeitsleben abgeschlossen haben, gaben 22 Prozent an, dass sie anfangs finanzielle Schwierigkeiten hatten. Von den Teilnehmern, die noch arbeiten, erwarten 27 Prozent Geldengpässe, wenn sie aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Anders bei der Gesundheit: Hier gaben 25 Prozent der Rentner an, am Anfang des Ruhestandes mit gesundheitlichen Problemen gekämpft zu haben. Von den noch Erwerbstätigen erwarten das zu Beginn des Rentenalters hingegen nur 21 Prozent.

Viele fürchten finanzielle Verschlechterung im Rentenalter

Speziell zur Finanzlage gefragt gab die Mehrheit, nämlich über 60 Prozent aller befragten Altersgruppen an, dass sie ihre aktuelle finanzielle Situation als gut einstufen. Die Frage, ob die Teilnehmer bei Renteneintritt ihre Ausgangslage halten konnten, bejahten 68 Prozent der Ruheständler. 45 Prozent der Beschäftigten sehen das Thema ebenfalls entspannt.

Allerdings gaben 26 Prozent der Rentner an, dass sie sich mit dem Rentenbeginn finanziell verschlechtern. Bei den Erwerbstätigen rechnen sogar 43 Prozent damit, wenn sie aufhören zu arbeiten.

Beim Konsumverhalten gaben 57 Prozent der Ruheständler an, dass sie bei Renteneintritt nichts verändert haben, weitere 34 Prozent erklärten, das sie sich seit der Rente weniger leisten. Bei den noch Beschäftigten gehen sogar 44 Prozent davon aus, dass sie sich im Rentenalter einschränken müssen.

Rentenniveau sinkt – Altersarmut steigt

Dass die Angst vor der finanziellen Verschlechterung im Rentenalter nicht ganz unbegründet ist, zeigt auch ein Blick auf das Rentenniveau und auf die Altersarmut: Während zwischen den Jahren 2000 bis 2005 das Rentenniveau noch bei rund 53 Prozent lag, sind es aktuell nur 48 Prozent. Schätzungen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) gehen davon aus, dass nach 2025 das Rentenniveau von den bis dahin festgelegten 48 Prozent auf dann rund 44 Prozent bis 2035 sinken wird.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung e.V. hat letztes Jahr in einer Studie auf Basis vier unterstellter Szenarien untersucht, wie sich ein sinkendes Rentenniveau auf das Altersarmutsrisiko voraussichtlich auswirken wird. Nach Studienangaben waren 2015 hierzulande 17,5 Prozent der über 65-Jährigen von Armut bedroht. In allen Studienszenarien steigt die Armutsrisikoquote, wenn bis zum Jahr 2045 das Rentenniveau auf 43 Prozent fällt, um 2,1 bis 3,5 Prozentpunkte. Die Armutsrisikoquote würde somit bei den über 65-Jährigen um bis zu ein Fünftel zunehmen.

Dies zeigt, dass die gesetzliche Rente alleine nicht ausreichen wird, um im Alter finanziell gut abgesichert zu sein. Wer entsprechend vorsorgen will, kann sich von einem Versicherungsexperten beraten lassen. Dieser hilft bei der Ermittlung, wie hoch die tatsächliche Rentenlücke im Einzelfall voraussichtlich sein wird, aber auch bei der Auswahl der individuell passenden Altersvorsorgeprodukte, um ein ausreichendes Alterseinkommen – zum Teil sogar mit staatlicher Förderung – zu erhalten.



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