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Es lohnt sich (mehrfach), das Rauchen aufzugeben

Jedes Jahr sterben hierzulande über 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Damit ist das Rauchen das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko. Vermeidbar deshalb, weil man aufhören kann. Unterstützung hierbei gibt es von diversen Stellen.

(verpd) Bei Krankheiten, die Raucher besonders betreffen, denken die meisten an Lungenkrebs. Doch es gibt noch eine ganze Reihe anderer Krankheiten, die durch das Rauchen hervorgerufen oder begünstigt werden. Selbst auf den Verlauf einer Covid-19-Erkrankung wirkt sich das Rauchen wohl negativ aus. Es lohnt sich also jetzt, mit dem Rauchen aufzuhören – und das in vielfältiger Weise.

Jährlich sterben rund 127.000 Personen an den Folgen von Erkrankungen, die durch den Tabakkonsum ausgelöst oder begünstigt wurden, so das Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Allein 2018 waren dies über 13 Prozent aller Todesfälle, so das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) im jüngst veröffentlichten Tabakatlas. Im gleichen Jahr wurden 85.000 Krebsfälle durch das Rauchen verursacht. Außerdem ist Rauchen der bedeutendste Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – die Todesursache Nummer eins hierzulande.

„Rauchen ist nach wie vor der wichtigste vermeidbare Krebsrisikofaktor, die Tabakkontrolle hat daher enormes Potenzial für die Krebsprävention. Mit der neuen Ausgabe des Tabakatlas wollen wir die Öffentlichkeit und die Medien auf den neuesten Stand der Wissenschaft bringen und gleichzeitig auf Basis dieser Informationen politische Entscheidungsträger zum Handeln veranlassen“, erklärt Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ in diesem Zusammenhang.

Krebs, Parodontitis, COPD und noch viel mehr

Rauchen hat viele negative Folgen, nicht nur in Bezug auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), die häufigste chronische Atemwegserkrankung hierzulande, hängt oft mit dem Rauchen zusammen. „Etwa 13 von 100 Menschen, die älter als 40 Jahre alt sind, haben in Deutschland die Diagnose COPD. Die Dunkelziffer ist jedoch hoch. Weltweit belegt COPD Platz drei in der Liste der Todesursachen, hinter koronarer Herzerkrankung und Schlaganfall“, erklärt PD Dr. Sabine Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg.

„Die häufigsten Ursachen in Deutschland sind Rauchen und Passivrauchen, auf die sich fast 90 von 100 Erkrankungsfällen zurückführen lassen“, ergänzt Knapstein und warnt angesichts der aktuellen Pandemie: „Laut Robert Koch-Institut scheinen verschiedene Grunderkrankungen oder bestimmte Faktoren das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf von Covid-19 zu erhöhen. Dazu zählt das Institut ausdrücklich auch chronische Lungenerkrankungen wie COPD sowie Rauchen und Übergewicht.“

Außerdem ist Rauchen Risikofaktor Nummer eins für Parodontitis – Parodontitis wiederum ist nach dem 50. Lebensjahr die häufigste Ursache für Zahnverlust. Es gibt also mehr als genug Gründe mit dem Rauchen aufzuhören, zumal letztendlich auch der Geldbeutel davon profitiert: Immerhin kostet das Rauchen bei einer Schachtel am Tag und einem Preis von sieben Euro pro Schachtel rund 2.500 Euro im Jahr.

Beim Aufhören profitiert man sofort

Wer mit dem Rauchen aufhört, spart sich nicht nur das Geld für die Tabakwaren, sondern auch die eigene Gesundheit profitiert bereits nach wenigen Stunden. So steigt zwölf Stunden nach der letzten Zigarette beispielsweise der Sauerstoffspiegel wieder an, sodass Organe und Muskeln wieder besser versorgt werden. Dementsprechend erhöht sich auch die körperliche Leistungsfähigkeit.

Der Kreislauf und die Lungenfunktion verbessern sich nach einigen Wochen und die für viele Raucher so typischen Hustenanfälle gehen ebenso zurück wie die Kurzatmigkeit. Wer ein Jahr nicht mehr geraucht hat, konnte dadurch das Risiko für eine koronare Herzkrankheit auf die Hälfte im Vergleich zu einem Raucher senken.

Außerdem sinkt das Risiko für einen Schlaganfall. Nach zwei bis fünf Jahren liegt es auf dem Niveau eines Nichtrauchers. Nach zehn Jahren hat sich das Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, um die Hälfte im Vergleich zu einem Raucher reduziert. Rund 15 Jahre dauert es, bis das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung auf dem Niveau eines Nichtrauchers liegt.

Hilfe beim Aufhören

Wer mit dem Rauchen aufhören will, für den empfiehlt sich das Webportal www.rauchfrei-info.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Es stellt hilfreiche Informationen bereit und enthält ein kostenfreies Ausstiegsprogramm.

Hilfreich ist auch der downloadbare „Kalender für die ersten 100 Tage“ des BZgA, der im kostenfreien Starter-Paket für alle, die sich das Rauchen abgewöhnen wollen, enthalten ist. Das Starter-Paket kann kostenlos bei der BZgA bestellt werden.

Auch bei diversen Krankenkassen, privaten Krankenversicherern, Ärzten und anderen Anbietern gibt es Beratungsangebote und Entwöhnungshilfen für Raucher, die zum Nichtraucher werden wollen. Welche seriösen Anbieter es gibt und welche Methoden eingesetzt werden, listet eine Datenbank vom Deutschen Krebsforschungszentrum auf.

E-Zigaretten sind keine Alternative

Übrigens: E-Zigaretten sind keine Alternative zum Rauchen. Denn je nach E-Zigarettentyp und Zusammensetzung des Liquids können von den elektronischen Verdampfern unter anderem vielfältige atemwegsreizende und sonstige ungesunde Substanzen an den Nutzer abgegeben werden. Dazu gehören beispielsweise Propylenglykol, krebserregende Substanzen wie Formaldehyd und teilweise gesundheitsschädigende Metalle wie Blei, Chrom und Nickel.

Die Langzeitfolgen des Konsums von E-Zigaretten „lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht umfassend abschätzen“, ist Professor Dr. med. Dr. rer. nat. Robert Bals, Direktor der Klinik Innere Medizin V – Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin des Universitätsklinikums des Saarlandes, Homburg, überzeugt.

Deshalb ist es nur konsequent, dass die Weltgesundheits-Organisation (WHO) ihre Warnung vor E-Zigaretten kürzlich noch einmal verschärft hat.



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