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Für einen sicheren Schulweg

Nicht nur für Erstklässler, auch für alle anderen Schulkinder ist der Schulweg oftmals eine Herausforderung. Was Eltern beachten können, um das Unfallrisiko diesbezüglich für ihre Kinder zu minimieren.

(verpd) Der Weg zur Schule ist in vielen Fällen nicht immer ungefährlich. Von Straßen, die zu überqueren sind, bis hin zu den Unfallrisiken, die selbst beim Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln lauern, gibt es einiges, was für Schüler beim Gang in die Schule und zurück nach Hause gefährlich werden kann.

Nach den Daten der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) verunfallen jedes Jahr mehr als 110.000 Schüler auf dem Schulweg, alleine über 16.500 Schüler von Grundschulen. Auch der Blick in die aktuelle Verkehrsunfallstatistik des Statistischen Bundesamtes (Destatis) belegt, dass 2017 anteilig die meisten Kinder von null bis 15 Jahren werktags zwischen sieben und acht Uhr sowie zwischen 12 und 13 Uhr bei einem Verkehrsunfall verletzt wurden.

Verkehrsexperten betonen, dass besonders Schulanfänger noch nicht mit den Verkehrsregeln vertraut sind. Und es gibt noch andere Gründe, warum Kinder im Straßenverkehr besonders gefährdet sind.

Warum das Unfallrisiko von Kindern höher ist

Laut Landeskriminalamt Baden-Württemberg – Zentralstelle Prävention Koordinierungs- und Entwicklungsstelle Verkehrsunfall-Prävention (KEV) haben Kinder einen kleineren Blickwinkel als Erwachsene und können eine Straße schlechter überblicken. Zudem hören sie zwar herannahende Fahrzeuge, erkennen aber erst spät, aus welcher Richtung diese kommen und können die Entfernung schlechter einschätzen als Erwachsene. Des Weiteren lassen sich Kinder leichter ablenken oder laufen ohne nachzudenken los und übersehen so schneller Gefahrenstellen.

Dies erklärt, warum vermehrt junge Schüler, die als Fußgänger unterwegs sind, nicht auf den Verkehr achten, während sie eine Fahrbahn überqueren oder hinter einer Sichtbarriere auf die Straße gehen und so Gefahr laufen, übersehen zu werden. Doch auch Hektik und Stress können selbst bei älteren Schülern dazu führen, dass sie sich im Straßenverkehr regelwidrig und unvernünftig verhalten.

Eltern sollten daher darauf achten, dass ihr Kind früh genug das Haus verlässt, um den Schulweg entspannt absolvieren zu können, und ihnen zudem verdeutlichen, dass es keinen Grund gibt, in Panik zu geraten, auch wenn sie sich verspäten. Grundsätzlich sollten Schüler, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, auch nicht durch die Benutzung eines Smartphones und/oder das Tragen eines Musikkopfhörers vom Verkehrsgeschehen abgelenkt werden.

Der sichere Schulweg

Eltern können jedoch bereits vor dem ersten Schultag den Grundstein dafür legen, damit das Unfallrisiko ihres Sprösslings auf dem Schulweg möglichst klein ist. Laut UDV ist es zum Beispiel sinnvoll, mit dem Kind frühzeitig gemeinsam den Schulweg zu planen. Dabei sollte der Weg mit den wenigsten Gefahrenstellen bevorzugt werden. Nicht der kürzeste, sondern der sicherste Weg zur Schule ist dabei der beste.

So sollte eine notwendige Straßenüberquerung nur an einer vorhandenen Fußgängerampel oder einem Zebrastreifen erfolgen. Zudem ist es besser, einen Umweg in Kauf zu nehmen, als eine Strecke ohne einen Fußweg oder mit unübersichtlichen Kreuzungen, Bahnübergängen oder Baustellen. In einigen Kommunen gibt es auch Schulwegpläne, in denen die sichersten örtlichen Schulwege, die möglichst wenig Gefahrenstellen enthalten, aufgezeigt sind.

Solche Schulwegpläne werden häufig in Zusammenarbeit von Behörden, Eltern und Lehrkräften erarbeitet und sind beispielsweise bei der Schule oder der jeweiligen Stadt oder Gemeinde erhältlich. Eine Schulwegplanung ist übrigens nicht nur für Erstklässler, sondern für alle Schüler, die aufgrund eines Schul- oder Wohnortwechsels einen anderen Schulweg haben, sinnvoll. Auch wenn das Kind zum Beispiel nicht mehr zu Fuß, sondern mit dem Rad oder dem Bus zur Schule den Schulweg absolviert, sollte ein für das jeweilige benutzte Verkehrsmittel sicherer Schulweg gewählt werden.

Üben für mehr Sicherheit

Eltern sollten am besten bereits einige Zeit vor dem ersten Schultag den Schulweg mehrmals gemeinsam mit dem Kind abgehen. Dabei ist es wichtig, dass die Eltern auf gefährliche Stellen hinweisen und das richtige Verhalten üben.

So lernt das Kind, wie es sich zum Beispiel an einem Zebrastreifen, einer Fußgängerampel, einer Grundstückseinfahrt, beim Überqueren einer Straße, an der Haltestelle eines öffentlichen Verkehrsmittels oder auch im Bus, Zug oder in der Straßenbahn zu verhalten hat.

Hat man den Eindruck, dass das Kind den Schulweg problemlos alleine absolvieren könnte, sollten die Rollen getauscht werden, das heißt, die Eltern sollten sich einige Male von ihrem Kind zur Schule führen lassen und dabei nur noch bei riskanten Situationen vorbeugend eingreifen. Jedes Kind, das alleine zur Schule geht, sollte letztendlich die Verkehrsregeln kennen und beachten.

Mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule

Nach Angaben der Unfallforschung der Versicherer (UDV) können jüngere Kinder beim Radfahren oft nicht alle Aufgaben wie Treten, Lenken, Gleichgewicht halten und dabei im Straßenverkehr richtig reagieren gleichzeitig bewältigen. Daher raten Experten, Kinder frühestens nach bestandener Radfahrausbildung, die oft in der vierten Klasse angeboten wird, alleine mit dem Fahrrad zur Schule fahren zu lassen. Zudem sollte, bevor das Kind alleine fährt, regelmäßig der Schulweg gemeinsam mit den Eltern per Rad absolviert und dabei das Verhalten an riskanten Stellen geübt werden.

Müssen Kinder mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, sollten Eltern eindringlich auf die Risiken, die zum Beispiel durch Drängeln, Schubsen oder Raufen an einer Bus- oder Zughaltestelle entstehen können, hinweisen. Des Weiteren ist es wichtig, dass Eltern ihren Kindern zeigen, mit welchem Abstand sie zur Bordsteinkante auf den Bus, den Zug oder die Straßenbahn warten müssen.

Besonders jüngere Kinder sollten sich bei einem freien Sitzplatz im Bus oder in der Bahn hinsetzen, da sie im Stehen leicht den Halt verlieren können. Ist kein freier Sitzplatz vorhanden, sollten Kinder wissen, wo sie am sichersten stehen und sich festhalten können.

Gesehen werden

Grundsätzlich ist es laut Verkehrsexperten sinnvoll, wenn Kinder, aber auch Erwachsene im Straßenverkehr helle und farbenfrohe Kleidung tragen, da dies die Gefahr, dass sie von anderen Verkehrsteilnehmern übersehen werden, minimiert.

Mit Reflektoren an Schultaschen, Schuhen und Jacken sowie am Fahrrad werden Kinder insbesondere bei Dämmerung, Dunkelheit oder sonstigen schlechten Sichtverhältnissen zudem leichter und schneller von anderen wahrgenommen.

Weitere Tipps, damit Kinder ohne Unfälle zur Schule und wieder nach Hause kommen, enthält das Webportal des UDV und deren kostenlos bestell- und herunterladbare Broschüre „Der sichere Schulweg“ sowie die Webauftritte des KEV und des Servicecenters der Deutschen Verkehrswacht.



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