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Frauen haben im Alter eine deutlich kleinere Rente als Männer

Eine jüngst vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales veröffentlichte Rentenstatistik verdeutlicht, wie viele Senioren eine oder mehr gesetzliche Rentenarten ausbezahlt bekommen. Sie zeigt zudem, dass Frauen in allen Fällen im Schnitt deutlich weniger Rente erhalten als Männer.

(verpd) Etwas mehr als jeder fünfte Bezieher einer gesetzlichen Altersrente erhielt Mitte 2020 monatlich auch eine Hinterbliebenenrente ausbezahlt. Doch vergleicht man die Rentenbezieher, die ausschließlich eine Altersrente erhielten, mit denen, die neben der Altersrente auch noch eine Witwen- oder Witwerrente bekamen, zeigt sich, dass in beiden Fällen die Frauen deutlich weniger Rente erhalten als Männer. Dies belegt eine aktuelle Statistik des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.

Nach der vor Kurzem veröffentlichten Rentenbestandsstatistik des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) haben Mitte letzten Jahres rund 18,37 Millionen Menschen eine gesetzliche Altersrente mit einem durchschnittlichen Rentenzahlbetrag von knapp 988 Euro im Monat erhalten. Von diesen Rentenbeziehern waren 8,14 Millionen Männer mit einem monatlichen Rentenzahlbetrag von im Schnitt 1.227 Euro sowie 10,23 Millionen Frauen, deren Nettorentenhöhe bei 797 Euro im Monat lag.

Der in der Statistik angegebene durchschnittliche Rentenzahlbetrag entspricht der Nettorentenhöhe – also der Rentenhöhe abzüglich der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung – vor Steuern zum 1. Juli 2020. Die Statistik belegt nicht nur, dass die Höhe der gesetzlichen Altersrente alleine bei den Frauen deutlich niedriger ist als bei den Männern. Sie zeigt auch, dass im Schnitt Männer auch dann noch eine höhere Rente haben als Frauen, wenn beide neben einer Altersrente auch noch eine gesetzliche Witwen- oder Witwerrente erhielten.

Die Mehrheit hat im Alter nur eine gesetzliche Rentenart

Im Detail wurde der Mehrheit der Rentenbezieher im Rentenalter, nämlich knapp 14,31 Millionen Personen, davon etwa 7,56 Millionen Männer und fast 6,75 Millionen Frauen, nur die gesetzliche Altersrente ausbezahlt. Der durchschnittliche Rentenzahlbetrag bei den Männern lag hier bei 1.224 Euro. Bei den Frauen war er mit 825 Euro rund ein Drittel niedriger als bei den Männern. Die übrigen 4,06 Millionen Rentenbezieher bekamen aufgrund des Todes ihres Ehepartners zusätzlich zur Altersrente noch eine gesetzliche Witwen- oder Witwerrente überwiesen.

Doch auch hier zeigt sich, dass die 3,48 Millionen Frauen mit einer monatlichen Alters- und Witwennettorente von im Schnitt 1.490 Euro ebenfalls unter dem Rentenzahlbetrag der Männer lagen, die ebenfalls beide Rentenarten erhielten. Denn die knapp 581.100 Männer mit einer gesetzlichen Alters- und Witwerrente bekamen durchschnittlich fast 1.635 Euro im Monat netto vor Steuern je Rentenbezieher. Die Gesamtrente der Frauen war in diesen Fällen 8,9 Prozent niedriger als die der Männer.

Insgesamt überwiegt bei allen Beziehern, die neben einer Alters- auch eine Witwenrente ausbezahlt bekamen, der Anteil der Frauen mit über 85,7 Prozent. Betrachtet man die Gesamtheit der Frauen mit einer Altersrente, erhielten davon 34,1 Prozent zusätzlich eine Witwenrente. Bei den Männern mit einem Altersrentenbezug lag der Anteil derer, die zudem eine Witwerrente bekamen, dagegen nur bei 7,1 Prozent.

Anzahl und Höhe der gesetzlichen Alters- und Hinterbliebenenrenten* der Rentenbezieher im Rentenalter zum 1. Juli 2020

Bezug von

Anzahl der Rentenbezieher insgesamt

Durchschnittlicher Rentenzahlbetrag**

Anzahl der Frauen mit Rentenbezug

Durchschnittlicher Rentenzahlbetrag**

Anzahl der Männer mit Rentenbezug

Durchschnittlicher Rentenzahlbetrag**

nur gesetzliche Altersrente

14.309.291

1.036 €

6.746.621

825 €

7.562.670

1.224 €

gesetzliche Alters- und Witwenrente zusammen

4.064.871

1.511 € (692 € Witwenrente + 819 € Altersrente)

3.483.788

1.490 € (747 € Witwenrente + 743 € Altersrente)

581.083

1.635 € (364 € Witwenrente + 1.271 € Altersrente)

Altersabsicherung für Alleinlebende und Ehepaare notwendig

Die durchschnittlichen Rentenhöhen zeigen, dass es nicht nur für Männer, sondern insbesondere auch für Frauen wichtig ist, über die gesetzliche Rentenversicherung hinaus für das Alter vorzusorgen.

Ehepaare sollten zudem bereits im Erwerbsleben für eine ausreichende finanzielle Hinterbliebenen-Absicherung sorgen. Denn selbst wenn man neben einer Altersrente auch eine Witwen- oder Witwerrente erhält, ist die Gesamtrente oftmals zu niedrig, um den bisherigen Lebensstandard im Rentenalter ohne finanzielle Probleme aufrechtzuerhalten.

Um eine Altersvorsorge angemessen zu planen, ist es prinzipiell wichtig zu wissen, wie groß die individuelle Rentenlücke – also die Differenz zwischen dem letzten Nettogehalt und der gesetzlichen Rente – sein wird. Bei der Berechnung der persönlichen Rentenlücke und bei Fragen zur richtigen Höhe und der passenden Form einer sinnvollen Altersvorsorge sowie zur optimalen Nutzung von staatlichen Altersvorsorge-Förderungen hilft ein Versicherungsfachmann auf Wunsch weiter.



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