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Gauner machen auch vor Senioren nicht halt

Laut der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik werden über 60-Jährige insgesamt verhältnismäßig selten als Verbrechensopfer polizeilich erfasst. Allerdings haben es Kriminelle bei bestimmten Delikten häufig auf Senioren abgesehen. Trickdiebstahl wie der Enkeltrick oder die betrügerische Kaffeefahrt gehören hier dazu. Mit einigen Verhaltensmaßnahmen können nach Polizeiangaben Ältere jedoch das Risiko vermindern, dass sie zum Opfer von Gaunern werden.
Senioren sind statistisch gesehen weniger Opfer von Gewalttaten, sondern werden vielmehr durch Diebstahl und Betrug geschädigt. An der Haustüre, am Telefon, im Internet oder auch in der Öffentlichkeit – ein Betrug ist an jedem Ort möglich.

Kostspieliger Anruf

Nach Angaben der Polizei ist unter anderem eine besonders hinterhältige, aber oft verwendete Form des Betruges an Senioren der sogenannte Enkeltrick. Die Betrüger rufen dabei ihr Opfer an, geben sich als Enkel, sonstiger Verwandter oder Bekannter aus. Die Kriminellen täuschen bei einem oder mehreren Anrufen einen finanziellen Engpass oder eine Notlage, wie einen Unfall im Ausland, vor und bitten ihr Opfer kurzfristig um Bargeld.

Sobald sich der Angerufene bereit erklärt, den geforderten Betrag zu zahlen, wird ein Bote angekündigt, der sich mit einem zuvor vereinbarten Kennwort ausweist und das Geld abholt. In der Vergangenheit haben sich Kriminelle so bereits Beträge von mehreren Hundert oder Tausend Euro ergaunert. Experten gehen davon aus, dass durch den Enkeltrick jährlich ein Schaden von rund 10 Millionen Euro entsteht.

Die Polizei rät, grundsätzlich bei derartigen Anrufen misstrauisch zu sein, keine Details über familiäre und finanzielle Verhältnisse bekannt zu geben und bei Familienangehörigen Rücksprache zu halten. Zudem sollte man nie Geld an unbekannte Personen übergeben. Die Opferhilfeeinrichtungen Weisser Ring e.V. empfiehlt grundsätzlich auf ein Telefonat, das mit „Rate mal, wer hier ist“ beginnt, gar nicht erst einzugehen. In diesem Fall ist es sinnvoller den Hörer gleich wieder aufzulegen, denn tatsächliche Angehörige und Freunde melden sich mit ihrem richtigen Namen. Kommt einem der Anruf verdächtig vor, ist es sinnvoll, umgehend die Polizei unter der Notrufnummer 110 zu informieren.

Wenn Gauner an der Haustür klingeln


Einige Kriminelle nutzen auch die Hilfsbereitschaft von Senioren aus. Sie klingeln direkt an der Haustüre ihres ausgewählten Opfers und versuchen durch einen Vorwand in die Wohnung zu kommen, um zu stehlen. Gauner täuschen beispielsweise vor, dass ihnen übel ist und sie ein Glas Wasser möchten oder dass sie sich verletzt haben und in der Wohnung einen Arzt anrufen wollen.

Einige Verbrecher geben sich aber auch als Polizist, Gerichtsvollzieher, Handwerker, Paket- oder Postmitarbeiter aus und versuchen so, in die Wohnung ihres Opfers zu gelangen. Grundsätzlich sollte man immer nur unter Verwendung einer vorgelegten Türsperre wie einem Kastenschloss mit Sperrbügel die Türe öffnen und keine Fremden in die Wohnung lassen.

Nur Handwerker, die von einem selbst bestellt worden sind, sollten auch Zugang zur Wohnung bekommen. Bei vermeintlichen Amtspersonen ist es wichtig, deren Amtsausweis auf Richtigkeit zu prüfen. Im Zweifelsfall ist es besser durch einen Anruf bei der Behörde – die Behördennummer sollte man selbst im Telefonbuch nachschlagen! – zu klären, ob der Besucher auch tatsächlich vom jeweiligen Amt geschickt wurde.

Informations- und Anlaufstellen


Wie Senioren sich gegen diese und andere Delikte wie Einbruchdiebstahl, Onlinebetrug, Taschendiebstahl, überteuerte Kaufangebote bei Kaffeefahrten, aber auch Gewalt schützen können, wird ausführlich in der von der Polizei herausgegebenen 53-seitigen Broschüre „Der goldene Herbst“ besprochen. Der Ratgeber kann online vom Webauftritt der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes heruntergeladen werden. Die Broschüre oder eine entsprechende Beratung ist zudem bei den ortsnahen polizeilichen Beratungsstellen erhältlich.

Weitere Informationen, wie Senioren sich vor Verbrecher schützen können, bietet unter anderem die Webseite www.pfiffige-senioren.de. Hier werden weitere Delikte, die nicht nur, aber auch, ältere Menschen treffen können, wie betrügerische Kaffeefahrten oder der Finderlohn-Trick eingehend beschrieben und Präventionsmaßnahmen genannt. Wenn trotz aller Vorsicht etwas passiert, ist es wichtig, dass sich Verbrechensopfer umgehend bei der Polizei (Notruf 110) melden.

Zum einen besteht so eine höhere Chance, dass der Täter noch gefasst wird, und zum anderen, dass nicht noch andere den Kriminellen zum Opfer fallen. Wer einen wirtschaftlichen oder gesundheitlichen Schaden infolge eines Verbrechens erleidet, dem stehen unter Umständen nach dem Opferentschädigungs-Gesetz Versorgungsansprüche zu. Informationen dazu bieten die Versorgungsämter und Opferhilfeeinrichtungen wie der Weisser Ring e.V. mit der bundesweiten Opfernotrufnummer 116 006.


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