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Gegen unnötigen Zahnverlust

Mehrere Millionen Bürger leiden hierzulande unter Parodontitis. Das Erkrankungsrisiko steigt oft mit zunehmendem Alter. Wer die Krankheit nicht rechtzeitig erkennt und sich behandeln lässt, riskiert unter Umständen den Verlust von Zähnen.

(verpd) Nach Angaben der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) leiden mehr als 20 Prozent der Erwachsenen ab 35 Jahren an einer schweren und damit auch dringend behandlungsbedürftigen Form von Parodontitis. Diese chronische Zahnbettentzündung zerstört Gewebe sowie Knochen und kann am Ende sogar zum Zahnverlust führen.

Nach der Deutschen Mundgesundheitsstudie, die im Auftrag der Bundeszahnärztekammer und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) erstellt wurde, leiden knapp 52 Prozent der 25- bis 44-Jährigen an einer mittleren bis schweren Parodontitiserkrankung. Bei den 65- bis 74-Jährigen sind es sogar fast 65 Prozent. Parodontitis beginnt schleichend. Der Erkrankung geht eine Zahnfleischentzündung voraus, die oft erst bei einem Zahnarztbesuch entdeckt wird.

Nach Angaben der Bundeszahnärztekammer ist Parodontitis die häufigste Ursache für den Verlust von Zähnen ab dem 45. Lebensjahr. In einem online durchführbaren Test der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) kann jeder durch die Beantwortung einiger Fragen kontrollieren, ob eventuell bereits ein Anfangsstadium von Parodontitis vorliegt. Ernst zu nehmende Symptome sind Zahnfleischbluten, Rötungen und Schwellungen des Zahnfleisches sowie Mundgeruch.

Von der Zahnfleischentzündung zu Parodontitis

Ausgelöst wird die Parodontitis durch (Zahn-)Beläge, die sogenannte Plaque. Die Bakterien, die in den Belägen zu finden sind, führen zu einer Zahnfleischentzündung, der sogenannten Gingivitis. Diese Entzündung kann in der Folge chronisch werden und in tiefere Gewebeschichten vordringen. Dann spricht man von Parodontitis. Raucher, Diabetiker sowie Menschen mit viel Stress oder einem aus sonstigen Gründen geschwächten Immunsystem sind dabei besonders gefährdet.

Wird die Krankheit jedoch frühzeitig erkannt und behandelt sowie dauerhaft regelmäßig kontrolliert, sind, eine entsprechende Mundhygiene vorausgesetzt, die Chancen gut, dass keine Zähne deswegen ausfallen. „Wir appellieren ausdrücklich an alle Bürger, die Zahngesundheit nicht zu vernachlässigen und schon bei den ersten Warnsignalen wie Zahnfleischbluten sowie geschwollenem und gerötetem Zahnfleisch zum Zahnarzt zu gehen. Eine Zahnfleischentzündung oder eine beginnende Parodontitis sind noch leicht und schmerzarm zu behandeln.“

Dies betont Prof. Dr. dent. Michael Walter, Direktor der Dresdener Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Walter und Autor einer Studie der Barmer, einer gesetzlichen Krankenkasse, zum Thema Parodontitis. Er weist zudem darauf hin, dass es immer komplizierter werde, je weiter die Erkrankung fortgeschritten ist. Und im schlimmsten Fall komme dann eine Therapie zu spät: Ein Zahnverlust lässt sich dann nicht verhindern.

Die richtige Vorsorge

Zahnbeläge sind der entscheidende Faktor für die Entstehung der Krankheit. Umgekehrt bedeutet dies aber auch, dass sich das Erkrankungsrisiko deutlich senken lässt, wenn man die Mundhygiene beachtet. Die Experten der KZBV raten, mindestens zweimal pro Tag die Zähne zu putzen und die Zahnzwischenräume mit Zahnzwischenraum-Bürstchen (Interdentalbürstchen) oder Zahnseide zu reinigen. Ergänzt werden sollte dies durch regelmäßige Zahnarztbesuche.

Hierbei haben gesetzlich krankenversicherte Erwachsene Anspruch auf eine Kontrolluntersuchung pro Halbjahr und auf das Entfernen von Zahnstein einmal pro Jahr. Außerdem können sie alle zwei Jahre an einer Früherkennung der Parodontitis, dem sogenannten Parodontalen Screening Index (PSI) teilnehmen. Beim PSI nimmt der Zahnarzt mithilfe einer Spezialsonde punktuell im Ober- und Unterkiefer Messungen in den Zahnfleischtaschen vor, um den Zustand des Zahnfleisches zu bewerten und abzuschätzen, ob bereits ein Frühstadium einer Parodontitiserkrankung vorliegt.

Eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung (PZR) dient ebenfalls der Verhütung von Entzündungen. Sie gehört aber nicht zur Regelleistung der gesetzlichen Krankenversicherung und wird daher von vielen Krankenkassen nicht, nur zum Teil oder nur unter bestimmten Voraussetzungen bezahlt. Mit einer privaten Zahnzusatz-Krankenversicherung lassen sich jedoch solche, aber auch andere Kosten einer Zahnbehandlung und eines Zahnersatzes, die die gesetzlichen Krankenkassen nicht übernehmen, abdecken.



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