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Geringere Unfallhäufigkeit bei Neuwagen und Oldtimern

Bei der Beantragung einer Kfz-Versicherung für ein Auto muss man in der Regel auch angeben, wie alt der Wagen war, als man ihn erworben und zum ersten Mal auf sich zugelassen hat. Wieso diese Angabe für die Ermittlung der Versicherungsprämie wichtig ist, verdeutlicht eine Schadenstatistik.

(verpd) Je älter ein Auto beim erstmaligen Erwerb des aktuellen Kfz-Halters ist, desto mehr Unfälle werden tendenziell im Schnitt damit verursacht, bei denen andere geschädigt werden. Mit einer Ausnahme: Mit Oldtimern, die 23 Jahre oder älter waren, als die jetzigen Autobesitzer diese erworben haben, gibt es sogar weniger solcher Verkehrsunfälle als bei Neuwagen. Dies belegt die aktuelle gemeinschaftliche Kraftfahrt-Statistik der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-Aufsicht und des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft.

Jährlich wird die „Jahresgemeinschafts-Statistik“ des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-Aufsicht (Bafin) herausgegeben. Die Statistik zeigt unter anderem, wie die durchschnittliche Häufigkeit von Unfällen ist, für die eine Kfz-Haftpflichtversicherung aufkommen muss. Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist hierzulande eine Pflichtversicherung.

Sie übernimmt unter anderem die Kosten für Personen-, Sach- und reine Vermögensschäden eines Unfallgegners, die mit dem versicherten Pkw verursacht wurden, bis zu den in der Kfz-Police vereinbarten Deckungssummen. Unter anderem belegt die Statistik, dass die Zahl der Kfz-Haftpflichtunfälle auch vom Alter des Autos, als es vom aktuellen Kfz-Halter erworben und zugelassen wurde, abhängt.

Rund 2,72 Millionen Kfz-Haftpflichtunfälle im Jahr

Basis der aktuellen Jahresgemeinschafts-Statistik sind die Daten aus dem Jahr 2019. Damals waren im Schnitt rund 45,09 Millionen Autos in Deutschland ein ganzes Kalenderjahr zugelassen und über eine Kfz-Haftpflichtversicherung abgesichert.

Die Kfz-Haftpflichtversicherer zahlten für rund 2,72 Millionen Unfälle fast 10,01 Milliarden Euro an Entschädigungsleistung an die Geschädigten. Im Schnitt ereigneten sich damit 60 Kfz-Haftpflichtschäden je 1.000 versicherte Autos – im Vorjahr waren es noch 62 Haftpflichtunfälle pro 1.000 zugelassene Pkws.

Die Anzahl der Kfz-Haftpflichtunfälle hat sich von 2018 auf 2019 um 5,3 Prozent beziehungsweise knapp 146.400 Unfälle verringert, der Gesamtschaden der Unfallgegner ist jedoch um 0,9 Prozent beziehungsweise rund 87,2 Millionen Euro gestiegen. Die durchschnittliche Schadenhöhe der Unfallgegner je Kfz-Haftpflichtunfall erhöhte sich von 3.593 Euro in 2018 auf 3.680 Euro in 2019.

Neuwagen …

Die Daten der Statistik verdeutlichen auch, dass die Unfallhäufigkeit mit steigendem Alter der Fahrzeuge, als sie zum ersten Mal von den aktuellen Kfz-Haltern erworben beziehungsweise auf diesen zugelassen wurden, steigt – mit einer Ausnahme, nämlich den Oldtimern.

Bei den knapp 23,6 Millionen Neufahrzeugen, die bei der Anmeldung auf den aktuellen Kfz-Halter noch keine drei Jahre alt waren, lag die Unfallhäufigkeit bei 55 Kfz-Haftpflichtunfällen je 1.000 Pkws dieser Alterskategorie.

Die durchschnittliche Schadenhöhe je Kfz-Haftpflichtschaden betrug 3.535 Euro und ist im Vergleich zu allen anderen Altersklassen am niedrigsten.

… und Oldtimer haben die niedrigste Unfallhäufigkeit

Betrachtet man die nachfolgenden Altersklassen der Autos bei Fahrzeugerwerb mit einer Altersdifferenz von je ein bis zwei Jahren zur nächsthöheren Alterskategorie, zeigt sich, dass die Unfallhäufigkeit zunimmt. Es gibt jedoch eine Ausnahme: die Oldtimer. So sind bei den drei Jahre alten Autos 58, bei den acht Jahre alten Pkws 66, bei den 13 bis unter 16 Jahre alten Wagen 79 und bei den 18 bis unter 23 Jahre alten Autos 85 Kfz-Haftpflichtunfälle pro 1.000 Pkws der gleichen Altersklassen zu verzeichnen.

Die geringste Unfallhäufigkeit weisen jedoch die Oldtimer, also die knapp 462.000 Autos, die bei der Zulassung auf den aktuellen Kfz-Halter 23 Jahre oder älter waren, auf. In dieser Alterskategorie gab es im Schnitt nur 40 Kfz-Haftpflichtunfälle je 1.000 Oldtimer. Allerdings lag die durchschnittliche Schadenhöhe, die von Oldtimern bei Kfz-Haftpflichtunfällen verursacht wurden, mit 4.325 Euro deutlich über dem Durchschnitt aller Pkws.

Die geringe Unfallhäufigkeit der Neuwagen und Oldtimer ist auch der Grund, warum für diese Fahrzeuge der Kfz-Haftpflichtversicherungs-Beitrag im Vergleich zu den Autos der anderen Altersklassen oftmals günstiger ist.



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