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Gesetzliche Altersrente: Die Bezugsdauer steigt stetig

Auch im vergangenen Jahr ist die durchschnittliche Dauer, wie lange Rentenbezieher eine gesetzliche Altersrente bis zu ihrem Tod erhalten haben, weiter angestiegen. Zwischen den Geschlechtern gibt es allerdings erhebliche Unterschiede, wie eine Statistik belegt.

(verpd) Die durchschnittliche Länge des Bezugs einer gesetzlichen Altersrente ist 2018 insgesamt in Deutschland auf deutlich über 21 Jahre gestiegen. Dabei bezogen Männer ihre Rente fast 19,5 Jahre lang und Frauen länger als 23 Jahre. Dies zeigen aktuelle Daten der Deutschen Rentenversicherung Bund.

2017 geborene Jungen können statistisch gesehen damit rechnen, im Schnitt 84,3 Jahre alt zu werden. Für Mädchen liegt der Wert nach den aktuellen Modellrechnungen für Kohortensterbetafeln der Geburtsjahrgänge von 1971 bis 2017 des Statistischen Bundesamtes (Destatis) bei 88,2 Jahren. Je nach Modellrechnung ist die durchschnittliche Lebenserwartung eines männlichen Neugeborenen im Vergleich zum Geburtsjahrgang 2000 gestiegen, nämlich um zwischen ein und zweieinhalb Jahre. Bei Mädchen beträgt der Anstieg zwischen 0,4 und zwei Jahren.

Wie die Destatis-Daten weiter zeigen, betrug die fernere Lebenserwartung, also die voraussichtliche Lebenszeit, die jemand zum Beispiel im Alter von 65 Jahren hat, für 1950 geborene Männer noch rund 19 Jahre beziehungsweise für gleichaltrige Frauen rund 22,5 Jahre. Die Vergleichswerte für den Geburtsjahrgang 2017 liegen in der optimistischsten Variante weitaus höher, nämlich um etwa zusätzliche acht Jahre bei den Männern beziehungsweise weitere sieben Jahre bei den Frauen.

Neue Rekordwerte bei der Rentenbezugsdauer

Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass die Dauer des Rentenbezugs, also die Zeit, wie lange im Durchschnitt ein Rentner bis zu seinem Tod eine gesetzliche Altersrente erhalten hat, immer weiter ansteigt. Nach aktuellen Zahlen der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) hat sich die durchschnittliche Rentenbezugsdauer im vergangenen Jahr auf 21,32 Jahre erhöht, 2017 waren es noch 21,17 Jahre.

Wie die DRV-Zahlen weiter zeigen, beziehen Frauen in 2018 im Schnitt mit einer Rentendauer von 23,11 Jahren – 2017 waren es noch 23,00 Jahre – deutlich länger eine Altersrente als Männer mit 19,44 Jahre (2017: 19,24 Jahre). Auf Zehnjahressicht, also 2018 im Vergleich zu 2008, ergibt sich ein Zuwachs um etwa drei Jahre bei den Männern und um weit über zwei Jahre bei den Frauen.

Betrachtet man nur die reguläre Altersrente, auch Regelaltersrente genannt, so lag die Rentenbezugsdauer der Bundesbürger in 2018 im Schnitt bei 23,11 Jahre; 2017 waren es noch 23,14 Jahre. Bei den Männern lag der Wert bei 20,88 Jahren (2017: 20,95 Jahre), bei den Frauen bei unverändert 24,62 Jahren. Im Vergleich zu vor zehn Jahren entspricht dies einem Zuwachs von rund eineinhalb Jahren bei den Männern beziehungsweise etwa zwei Jahren bei den Frauen.

So alt werden die Rentner

Die DRV-Daten geben auch Aufschluss über das durchschnittliche Rentenwegfallsalter, das ist das durchschnittliche Alter, in welchem Bezieher einer gesetzlichen Altersrente im Durchschnitt verstarben und somit der Rentenbezug endete.

Dieses lag im vergangenen Jahr bei den Beziehern einer gesetzlichen Altersrente insgesamt bei 82,43 Jahren – im Detail betrug das Rentenwegfallsalter bei den Männer 80,37 Jahre und bei den Frauen 84,39 Jahre. Dies entspricht in 2018 im Vergleich zu 2017 einem Zuwachs um fast 0,2 Jahre bei den Männern und gut 0,1 Jahre bei den Frauen.

Betrachtet man nur die Regelaltersrenten, so liegen die Werte jeweils rund zwei Jahre höher. Bei den Männern betrug das durchschnittliche Rentenwegfallsalter in 2018 82,15 Jahre (2017: 82,25 Jahre) und bei den Frauen 86,53 Jahre (2017: 86,56 Jahre). Über die Geschlechter hinweg starben Bezieher einer Regelaltersrente in 2018 im Schnitt mit 84,83 Jahren, 2017 betrug das Alter noch 84,82 Jahre.

Konsequenzen für den Einzelnen

Was bedeutet jedoch eine steigende Lebenserwartung und damit eine steigende Rentenbezugsdauer für die Zukunftsplanung des Einzelnen? Wer länger lebt, braucht auch länger Geld, um sorgenfrei den eigenen Ruhestand genießen zu können.

Zudem nimmt das Risiko, ein Pflegefall zu werden, mit steigendem Alter überproportional zu, wie Statistiken und Studien belegen. Deshalb wird unter anderem durch die steigende Lebenserwartung eine finanzielle Absicherung für das Alter sowie für den Fall, dass man pflegebedürftig wird, immer wichtiger.

Auch wer momentan keinen finanziellen Spielraum für eine ausreichende finanzielle Vorsorge sieht, sollte sich diesbezüglich Hilfe bei einem Versicherungsfachmann holen. Manche Möglichkeiten, beispielsweise durch Absicherungslösungen, für die es staatliche Zuschüsse gibt, erschließen sich erst nach einer gründlichen Analyse und durch das Wissen eines Experten.



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