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Gesundheitsausgaben erreichen neuen Höchststand

Die Ausgaben für die Gesundheit steigen in Deutschland seit Jahren. Nicht nur die gesetzlichen Krankenkassen und privaten Krankenversicherer, sondern auch die Privathaushalte geben nach aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes mehr dafür aus als in der Vergangenheit.

(verpd) Wie aus einer vor Kurzem veröffentlichten Statistik des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zu entnehmen ist, sind hierzulande die Gesamtausgaben für die Gesundheit in 2016 mit 356,5 Milliarden Euro im Vergleich zu den Vorjahren auf den höchsten Wert gestiegen. Für 2017 wird sogar ein noch höherer Wert erwartet. Den größten Teil davon tragen die gesetzlichen Krankenkassen und privaten Krankenversicherungen. Doch auch die Bürger zahlen mehr als 47 Milliarden Euro im Jahr aus der eigenen Tasche. Wie der Einzelne sein Kostenrisiko reduzieren kann.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) betrugen die Gesundheitsausgaben in 2016 356,5 Milliarden Euro, das waren fast 3,8 Prozent beziehungsweise 13,0 Milliarden Euro mehr als noch in 2015. Das ist der höchste Wert seit 1992, dem Beginn der statistischen Erfassung der Gesundheitsausgaben in dieser Form. Für 2017 wird von Destatis ein weiterer Anstieg der Gesundheitsausgaben auf rund 374,2 Milliarden Euro, das wäre ein Plus von 4,9 Prozent gegenüber 2016, prognostiziert.

Mehr als jeder neunte Euro, den man in Deutschland mit Gütern und Dienstleistungen erwirtschaftete, konkret 11,3 Prozent des gesamten Bruttoinlandsproduktes, wurden in 2016 für die Gesundheit ausgegeben. Je Bundesbürger fielen rein rechnerisch gut 4.330 Euro an Gesundheitskosten an.

Private Haushalte zahlten über 47 Milliarden Euro

Den Hauptanteil mit 75 Prozent der in 2016 angefallenen Gesundheitsausgaben zahlten die gesetzliche und die private Kranken- und Pflegeversicherung. Im Detail wurden 58,1 Prozent der Gesamtausgaben beziehungsweise knapp 207,2 Milliarden Euro von der gesetzlichen Krankenversicherung und 8,3 Prozent, also 29,4 Milliarden Euro, von der sozialen Pflegeversicherung übernommen. 8,7 Prozent oder 31,0 Milliarden Euro der Ausgaben trugen die privaten Kranken- und Pflegeversicherungen.

Die privaten Haushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck wie Vereine oder Religionsgemeinschaften/Kirchen zahlten mit 47,4 Milliarden Euro rund 13,3 Prozent der Kosten. Das ist im Vergleich zu 2015 eine Steigerung von 1,9 Prozent. Sie trugen damit nach der gesetzlichen und privaten Kranken- und Pflegeversicherung anteilig die meisten Kosten.

Die Hälfte der Ausgaben entfiel auf den ambulanten Bereich

178,9 Milliarden Euro, und damit über die Hälfte der gesamten Gesundheitsausgaben, entfielen auf Güter und Dienstleistungen in ambulanten Einrichtungen wie Apotheken, Arztpraxen und auf ambulante Pflegedienste. Das ist im Vergleich zu 2015 eine Ausgabenzunahme um 3,8 Prozent. Unter anderem fielen 2016 in Apotheken circa 47,5 Milliarden Euro, in Arztpraxen etwa 53,0 Milliarden Euro sowie in Zahnarztpraxen rund 26,4 Milliarden Euro an Ausgaben an. Besonders hoch war mit 8,4 Prozent der Zuwachs der Ausgaben auf insgesamt 18,0 Milliarden Euro für die ambulante Pflege.

Ebenfalls um 3,8 Prozent sind Ausgaben gegenüber dem Vorjahr im Bereich der stationären und teilstationären Einrichtungen gestiegen – nämlich auf 132,8 Milliarden Euro, das sind 37,3 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben. Für Leistungen in Krankenhäusern betrugen die Ausgaben 92,5 Milliarden Euro, in (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen knapp 30,9 Milliarden Euro und in Vorsorge- und Rehabilitations-Einrichtungen nicht ganz 9,5 Milliarden Euro. Ein weiterer Ausgabenposten war die Verwaltung mit 18,9 Milliarden Euro, was 5,3 Prozent der Gesamtausgaben entspricht.

Auf private Haushalte, zum Beispiel für die Pflege von Angehörigen durch Privatpersonen sowie auf sonstige Einrichtungen wie Taxiunternehmen, die Krankenfahrten durchführen, entfielen 11,4 Milliarden Euro an Ausgaben (3,2 Prozent der Gesamtausgaben). Die Investitionsausgaben – das sind insbesondere Investitionsausgaben und -zuschüsse der öffentlichen Haushalte für Krankenhäuser sowie öffentliche Investitionen für Forschung und Ausbildung im Gesundheitswesen – betrugen 6,3 Milliarden Euro. Für Rettungsdienste wurden 4,5 Milliarden Euro ausgegeben.

Kostenschutz für den Krankheitsfall

2016 zahlte jeder Bürger von den 4.330 Euro Gesundheitskosten, die er rein rechnerisch im Durchschnitt verursachte, bereits rund 574 Euro aus der eigenen Tasche. Hinzu kommen eventuelle Beiträge für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung. Tendenz steigend. Es gibt jedoch Versicherungslösungen, die helfen, damit man unabhängig von den Leistungen und der Kostenübernahme der gesetzlichen Krankenversicherung eine optimale Kranken- und Pflegebehandlung erhält, ohne dass das eigene Budget zu stark belastet wird.

Mit einer privaten Krankenzusatz-Versicherung lassen sich nämlich Gesundheitskosten, die normalerweise selbst getragen werden müssen, abfedern. Entsprechende Ergänzungspolicen gibt es unter anderem für Leistungen im Bereich Brillen, Heilpraktiker sowie Zahnarzt und Zahnersatz, aber auch für den Eigenanteil von verordneten Arznei-, Verbands- und Heilmitteln wie Massagen.

Bei stationären Behandlungen lassen sich Wunschleistungen wie Einzelzimmer-Unterbringung oder Chefarztbehandlung mit einer Krankenhauszusatz-Versicherung verwirklichen. Für eine finanzielle Absicherung im Falle einer Pflegebedürftigkeit empfiehlt sich eine private Pflegezusatz-Versicherung, die je nach Vertragsgestaltung auch mit staatlichen Zuschüssen gefördert wird. Ein Versicherungsexperte hilft dabei, den passenden Kostenschutz für den individuellen Bedarf und die persönlichen Wünsche zu finden.



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