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Hauptursachen, die zu finanziellen Schwierigkeiten führen

Die aktuelle Statistik des Statistischen Bundesamtes verdeutlicht, welche Ursachen häufig zu einer Überschuldung bei Privatpersonen führen.

(verpd) Die drei häufigsten Auslöser, die hierzulande 2018 zu einer Überschuldung von Bürgern geführt haben, sind von den Betroffenen nur wenig zu beeinflussen. Dennoch verursachen sie knapp die Hälfte aller Überschuldungsfälle, wie die Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) belegen.

Jedes Jahr erstellt das Statistische Bundesamt (Destatis) seit 2015 eine Überschuldungsstatistik, aus der unter anderem hervorgeht, welche Hauptursachen zu einer Überschuldung von Privatpersonen führen. Grundlage der Statistik ist die Auswertung der Daten von rund 136.000 Personen, die in 2018 eine Beratung bei 559 der insgesamt circa 1.450 Schuldnerberatungs-Stellen in Deutschland in Anspruch nahmen.

Insgesamt lässt sich an den bisherigen Statistiken erkennen, dass die sechs Hauptgründe für eine Überschuldung seit 2015 auch der Reihenfolge nach, also dem prozentualen Anteil, warum Personen in die Schuldenfalle geraten, die gleichen sind. Die meisten Überschuldungen, nämlich jede fünfte, konkret 20,0 Prozent, wurden letztes Jahr wie auch in 2015 durch eine eingetretene Arbeitslosigkeit verursacht. In 2016 und 2017 lag der Anteil noch bei 21,1 beziehungsweise 20,6 Prozent.

Wenig Änderung bei den Hauptursachen einer Verschuldung

Gestiegen ist der Anteil der Überschuldungen, die durch eine Krankheit, eine Sucht oder einen Unfall verursacht wurden. In 2018 traf dies auf 15,8 Prozent der überschuldeten Personen zu und war damit die zweit häufigste Ursache für finanzielle Schwierigkeiten. In 2015 lag der Anteil noch bei 13,5 Prozent, in 2016 bei 14,7 Prozent und 2017 bei 15,1 Prozent. Nahezu gleich geblieben ist die Häufigkeit, dass Bürger durch eine Trennung, eine Scheidung oder den Tod des Ehepartners in die Schuldenfalle geraten.

2015 waren davon 12,5 Prozent, 2016 13,0 Prozent, 2017 13,3 Prozent und 2018 13,1 Prozent betroffen. Deutlich angestiegen ist dagegen der Anteil der überschuldeter Personen, die infolge unwirtschaftlichen Haushaltsführung – die viert häufigste Überschuldungsursache – in diese Lage kamen. Während 2015 noch 9,4 Prozent der in der Statistik erfassten Schuldner einen teureren Lebensstil hatten, als es ihr Einkommen oder Vermögen zuließ, waren es in 2016 bereits 10,9 Prozent, in 2017 12,3 Prozent und in 2018 sogar 12,9 Prozent.

Auf Platz fünf der häufigsten Überschuldungsursachen liegt die gescheiterte Selbstständigkeit mit 8,5 Prozent. Fast um fünf Prozentpunkte zugenommen hat im Vergleich zu 2015 der Anteil derjenigen, die aufgrund eines längerfristigen Niedrigeinkommens überschuldet sind und eine Schuldnerberatung in Anspruch genommen haben. Während in 2015 dies noch bei 3,4 Prozent der Überschuldeten als Ursache galt, waren es in 2016 bereits 5,6 Prozent, in 2017 7,2 Prozent und in 2018 8,3 Prozent.

Einige Überschuldungsrisiken lassen sich im Voraus absichern

Die Plätze sieben bis elf, teils in geänderter Reihenfolge, belegen mit einem Anteil zwischen ein bis drei Prozent seit 2015 bis 2018 folgende Überschuldungsursachen: Missglückte Immobilienfinanzierung, zu hohe Zahlungsverpflichtungen aufgrund einer Bürgschaft oder Mithaftung, eine Haushaltsgründung oder die Geburt eines Kindes, eine unzureichende Kredit- oder Bürgschaftsberatung oder auch ein zu zahlender Schadenersatz wegen einer unerlaubten Handlung.

Einige Ursachen, die zu finanziellen Schwierigkeiten führen können, lassen sich im Übrigen im Vorfeld absichern. Entsprechende Lösungen für eine finanzielle Absicherung, um beispielsweise Einkommensverluste nach einem schweren Unfall, bei einer lang andauernden Krankheit oder im Todesfall des Hauptverdieners zu vermeiden, bietet die private Versicherungswirtschaft an. Es gibt zudem Versicherungslösungen, um Geld für unvorhergesehene Ereignisse, aber auch für bestimmte Ziele wie die Familiengründung oder auch für das Alter anzusparen.

Selbst eine Kreditabsicherung oder ein finanzieller Kostenschutz vor möglichen Schadenersatzzahlungen, die man aufgrund eines fahrlässig verursachten Missgeschicks an einen Geschädigten entrichten muss, ist mit den passenden Versicherungslösungen möglich.

Hilfe bei finanziellen Problemen

Wer bereits Probleme hat, die anfallenden Lebenshaltungskosten und finanziellen Verpflichtungen zu begleichen, kann sich auf der Webseite der Bundesarbeits-Gemeinschaft Schuldnerberatung e.V. informieren. Neben diversen mehrsprachigen Hintergrund-Informationen finden Interessierte hier einen Onlineberatungsdienst zu seriösen landesweiten Schuldnerberatungsstellen, die in der Regel eine kostenlose Beratung anbieten.

Kurze Informationen zur Schuldnerberatung gibt es online beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Hier findet sich unter anderem ein Verweis auf eine weitere Website des BFSFJ, nämlich auf die www.vz-schuldnerberatung.de, die eine Suche nach anerkannten Schuldnerberatungsstellen ermöglicht.

Entsprechende Anlaufstellen können auch über das Sozialamt erfragt werden. Bei der Bundesregierung ist zudem der 70-seitige Ratgeber „Schulden abbauen – Schulden vermeiden“ zum kostenlosen Download erhältlich.



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