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Hohe Gewitter- und Blitzgefahr bei warmen Temperaturen

Statistisch gesehen gibt es die meisten Blitze in Deutschland zwischen Juni und August. Alleine 2013 wurden in diesem Zeitraum zwischen 400.000 bis 600.000 Blitze pro Monat gezählt. Jedes Jahr verursachen Sommergewitter und Blitzeinschläge mehrere Millionen Euro Sachschaden. Zudem werden zahlreiche Personen durch Blitze verletzt oder getötet. Welche Schutzmaßnahmen sinnvoll sind.
Auch in diesem Jahr gab es bereits die ersten schweren Sommergewitter. Wetterbedingt kommt es insbesondere bei warmen Temperaturen vor allem zu Blitz- und Hagelereignissen. 2012 gab es alleine 410.000 Blitz- und Überspannungsschäden in Höhe von 330 Millionen Euro, die von Hausrat- und Wohngebäudeversicherern getragen wurden.

So lässt sich das Schadensrisiko von Blitzeinschlägen minimieren
Zwar kann man gegen ein Unwetter an sich nichts machen, umso wichtiger ist es daher, sein Hab und Gut zu schützen. Gegen schadensträchtige Blitzeinschläge in Gebäuden hilft zum Beispiel ein äußerer Blitzschutz (Blitzableiter).

Um die Elektronik im Haus zu schützen, ist ein Überspannungsschutz sinnvoll. Grobschutzgeräte, die ein Elektrofachexperte im Verteilerkasten installieren kann, verhindern, dass Fehlstrom, der durch einen Blitzeinschlag im Umkreis von mehreren Hundert Metern entstehen kann, in den Hausstromkreis fließt.

Endgeräte wie Fernseher, Stereoanlagen und Computer können mit Feinschutzsteckern, die zwischen Steckdose und Gerät eingesteckt werden, gegen Überspannungsschäden geschützt werden. Allerdings können selbst bei einer Komplettabsicherung des Gebäudes mit technischen Blitzschutzsystemen immer noch Schäden auftreten.

Absicherung von Gebäude, Hausrat und Kfz
Hausbesitzer benötigen eine Gebäudeversicherung, um Schäden an der Immobilie durch einen direkten Blitzeinschlag, aber auch durch Brand, Sturm und Hagel ersetzt zu bekommen. Schäden durch dies und weitere Risiken am Hausrat können mit einer Hausrat-Police abgesichert werden. Reine Überspannungsschäden, also Schäden ohne die direkte Einwirkung eines Blitzes, an Elektrogeräten und an der Heizungssteuerung sind in der Regel jedoch nur in der Hausrat- und der Gebäudepolice mitversichert, wenn dies ausdrücklich in der jeweiligen Police vereinbart ist.

Eine entsprechende Erweiterung des Versicherungsumfangs kostet meist nur wenige Euro Aufpreis. Neben den meist standardmäßig versicherten Gefahren der Haus- und Gebäude-Policen lassen sich auch andere Naturgefahren (Elementarrisiken), wie zum Beispiel Starkregen, Überschwemmung, Schneelast und Erdrutsch, gegen einen kleinen Prämienaufschlag in den Verträgen absichern.

Wurde das Auto durch einen Blitzschlag, durch Sturm ab Windstärke acht oder Hagel beschädigt, übernimmt eine Teilkasko-Versicherung, sofern der Kfz-Halter eine solche abgeschlossen hat, die Reparaturkosten. In einer Vollkasko-Versicherung sind übrigens alle Teilkasko-Risiken automatisch mitversichert. Eine Vollkasko-Deckung zahlt darüber hinaus auch Kfz-Unfallschäden am eigenen Fahrzeug, die durch den Fahrer selbst ungewollt verursacht wurden. Der Schadenfreiheitsrabatt in der Vollkasko-Versicherung wird durch einen Teilkaskoschaden im Übrigen nicht schlechtergestellt.

Wie man sich selbst in Sicherheit bringt
Immer wieder kommt es vor, dass auch Menschen direkt von einem Blitz getroffen werden und dabei schwer verletzt werden. Allerdings ist nicht nur der direkte Blitzeinschlag für Menschen lebensgefährlich. Auch Personen, die sich in der Nähe eines vom Blitz getroffenen Gegenstands befinden, sind durch einen möglichen Blitzüberschlag auf den Menschen gefährdet. Gesundheitliche Schäden durch eine mehrere Tausend Volt hohe Berührungsspannung oder Verletzungen durch Explosion oder Brand können die Folge sein.

Bei einem aufziehenden Gewitter sollte man daher frühzeitig einen sicheren Ort aufsuchen. Prinzipiell bieten Gebäude mit Blitzableitern und Fahrzeuge mit einer Ganzmetallkarosserie wie Autos einen hohen Schutz vor gefährlichen Blitzeinwirkungen. Da hohe Gegenstände häufiger vom Blitz getroffen werden als niedrigere, sollte man darauf achten, dass große Objekte wie Bäume im Abstand von zehn Metern, Masten oder Außenwände im Abstand von drei Metern von der eigenen Person entfernt sind.

Gewässer, Berggipfel, Sportplätze, Aussichtstürme und Dachterrassen, Zelte sowie Cabriolets und Zweiräder sollten bei einem herannahenden Gewitter verlassen werden, denn auch sie gelten als Anziehungspunkte für Blitze.

Wenn ein Gewitter einen im Freien überrascht
Die Nähe der Gewitterfront kann über die Schallgeschwindigkeit geschätzt werden. Der Schall legt in drei Sekunden etwa einen Kilometer zurück. Liegen zwischen dem Auftreten eines Blitzes und dem darauffolgenden Donner weniger als zehn Sekunden, ist das Gewitter bereits gefährlich nahe und man hat in der Regel weniger als zehn Minuten Zeit, um einen sicheren Ort zu erreichen.

Wird man von einem Gewitter im Freien überrascht und besteht keine Möglichkeit mehr, sich in Sicherheit zu bringen, sollte man mit eng aneinandergestellten Füßen in die Hocke gehen. Auch unter Brücken oder in Mulden ist es relativ sicher. Stromleitende Gegenstände wie Metallmasten und -leitungen, Zäune, aber auch nasse Wände und Bäume, Schirme, Stöcke und Arbeitsgeräte wie Rechen sollten zudem nicht berührt werden, denn sie ziehen Blitze an.

Zusätzliche Informationen zum Thema Blitzschutz bietet die Webseite www.vde.com/vorblitzenschuetzen des Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE). Die kostenlos bestell- und auch herunterladbare Broschüre des VDE „Blitze: So können Sie sich schützen“, zeigt zudem, wie sich Blitzunfälle verhindern lassen und welche Erste-Hilfe-Maßnahmen wichtig sind, wenn doch eine Person durch einen Blitz verletzt wurde. 

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