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Immer mehr Menschen erkranken an Depressionen

Die Deutschen waren im Jahr 2014 länger krankgeschrieben als ein Jahr zuvor. Besonders Depressionen sind weiter auf dem Vormarsch, wie aktuelle Auswertungen zweier Krankenkassen zeigen. Neben steigenden Fehlzeiten wegen psychischer Probleme nehmen die Erkrankten auch immer mehr Medikamente ein.

Die deutschen Erwerbspersonen waren im Jahr 2014 länger krank als im Vorjahr. Durchschnittlich waren sie 14,8 Tage krankgeschrieben. Das entspricht einem Krankenstand von 4,05 Prozent, der damit 0,9 Prozent höher lag als im Jahr zuvor. Dies berichtete die Techniker Krankenkasse (TK) im Rahmen der Vorstellung der Studie „Depressionsatlas Deutschland“.

Als Erwerbspersonen zählten bei der Studie die 4,4 Millionen sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigten und Empfänger von Arbeitslosengeld I, die bei der TK versichert waren. Für die Untersuchung hatte die gesetzliche Krankenkasse die Krankschreibungen aus den Jahren 2000 bis 2013 ausgewertet. Dauerte eine Krankschreibung 2013 noch durchschnittlich 12,9 Tage, waren es im vergangenen Jahr 13,3 Tage. Ein Fünftel der gesamten Fehlzeiten geht nach Angaben der Kasse auf seelische Erkrankungen wie Depressionen, Angst- und Belastungsstörungen zurück.

Fehlzeiten und Medikamenteneinnahmen steigen kontinuierlich

Weiteres Ergebnis der TK-Untersuchung: Von 2000 bis 2013 sind die durch Depressionen verursachten Fehlzeiten um rund 70 Prozent angestiegen. Außerdem hat in dem Zeitraum die Zahl der Antidepressiva-Verordnungen um ein Drittel auf sechs Prozent zugenommen. Zugleich hat sich die bei Betroffenen durchschnittlich verordnete Menge von 106 auf 214 Tagesdosen in etwa verdoppelt. „2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intensiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000“, heißt es in der Studie.

Frauen waren nahezu doppelt so häufig krankgeschrieben wie Männer. Die Fehlzeiten und Verordnungsraten steigen außerdem mit zunehmendem Alter. Erst ab dem 60. Lebensjahr nehmen die Werte wieder ab.

„Statistisch gesehen war jeder einen Tag aufgrund von Depressionen krankgeschrieben“, erläutert der TK-Vorstandsvorsitzende Dr. Jens Baas. Anders als bei anderen Diagnosen wie Erkältungskrankheiten oder Rückenschmerzen seien bei den Depressionen zwar deutlich weniger Menschen betroffen. Die, die es trifft, fielen aber sehr lange aus, im Durchschnitt 64 Tage. Daten aus einer anderen Studie der TK zeigen, dass sich der Trend steigender psychisch bedingter Fehlzeiten weiter fortsetzt.

Krankschreibungen dauern länger

Zu einem ähnlichen Ergebnis gelangte auch die DAK-Gesundheit, ebenfalls eine gesetzliche Krankenkasse. Eine aktuelle Analyse ihrer Versichertendaten ergab, dass 2014 knapp 17 Prozent aller Ausfalltage auf Depressionen, Angststörungen und andere psychische Leiden entfallen sind. Das sei ein Anstieg um knapp zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr, berichtet die Kasse.

Laut der Auswertung entfielen 2014 auf 100 gesetzlich Krankenversicherte 112 Ausfalltage wegen Depressionen. In den vergangenen zehn Jahren habe sich die Zahl der Fehltage mehr als verdoppelt. Nur Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems wie beispielsweise Rückenschmerzen sorgten 2014 für noch mehr Ausfalltage.

Psychische und Nervenerkrankungen sind auch die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit. Sie sind für fast jeden dritten Berufsunfähigkeitsfall verantwortlich, wie Zahlen des Analysehauses Morgen & Morgen GmbH zeigen.

Damit zur Krankheit nicht noch finanzielle Probleme kommen

Egal, warum man krank wird, es ist für jeden, unabhängig ob Arbeitnehmer oder Selbstständiger, wichtig, dass er durch eine Arbeitsunfähigkeit nicht auch noch finanzielle Probleme bekommt. Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) zahlt gesetzlich versicherten Arbeitnehmern bei einer Arbeitsunfähigkeit, die nicht unter den Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung fällt, jedoch für maximal 78 Wochen 70 Prozent des Bruttolohns, höchstens 90 Prozent des Nettoeinkommens.

Für die Höhe des Krankengeldes wird zudem maximal das Einkommen bis zur Beitragsbemessungs-Grenze (monatlich 4.125 Euro in 2015) berücksichtigt. Das Gehalt oberhalb dieser Grenze wird nicht mit einbezogen. Gut verdienende Angestellte, aber auch Selbstständige, die keine gesetzliche Absicherung haben, müssen bei einer längeren Arbeitsunfähigkeit mit hohen finanziellen Einbußen im Vergleich zum bisherigen Einkommen rechnen. Daher ist in einigen Fällen eine Absicherung durch eine private Krankentagegeld-Versicherung sinnvoll.

Kann ein Betroffener wegen seiner Erkrankung überhaupt nicht mehr arbeiten, reicht die gesetzliche Erwerbsminderungsrente in den wenigsten Fällen aus, um den bisherigen Lebensstandard zu halten. Daher ist es wichtig, frühzeitig vorzusorgen. Die private Versicherungswirtschaft bietet dazu diverse Lösungen beispielsweise in Form einer Erwerbs- und/oder Berufsunfähigkeits-Versicherung an. Auf Wunsch informieren wir Sie, wie hoch die tatsächliche gesetzliche Absicherung im Einzelfall ist und welche Vorsorgelösungen für die individuelle Situation am besten passen.



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