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Immer noch keine Gleichberechtigung beim Einkommen

Auch 2017 verdienten Frauen in Deutschland im Durchschnitt deutlich weniger als Männer. Das belegen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

(verpd) Dass es immer noch keine Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau gibt, zeigt auch ein Blick auf den durchschnittlichen Lohn. Laut des Statistischen Bundesamtes hatten Frauen letztes Jahr im Durchschnitt einen um mehr als ein Fünftel niedrigeren Bruttostundenlohn als die Männer. Im Vergleich zum Jahr zuvor hat sich hier nicht viel geändert.

Wie jedes Jahr hat das Statistische Bundesamt (Destatis) auch für 2017 den prozentualen Unterschied des durchschnittlichen Brutto-Stundenverdienstes zwischen männlichen und weiblichen Arbeitnehmern – den sogenannten Gender Pay Gap – ermittelt. Unterschieden wird dabei zwischen dem unbereinigten und dem bereinigten Gender Pay Gap. Beim unbereinigten Gender Pay Gap vergleicht man den Durchschnittsverdienst aller als Arbeitnehmer tätigen Frauen und Männer.

Beim bereinigten Gender Pay Gap, der alle vier Jahre bekannt gegeben wird – zuletzt 2014 –, analysiert man den Verdienstabstand von Männern und Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien. Für 2017 ermittelte Destatis einen durchschnittlichen Brutto-Stundenverdienst bei den Frauen von 16,59 Euro und bei den Männern von 21,00 Euro. Damit ergibt sich ein unbereinigter Gender Pay Gap von 21 Prozent, das heißt, Frauen verdienen mehr als ein Fünftel weniger als Männer.

In Westdeutschland ist die Lohnungleichheit deutlich höher

Damit ist der unbereinigte Gender Pay Gap genauso hoch wie noch in 2016. Zwischen 2006 bis 2015 waren es sogar noch zwischen 22 und 23 Prozent.

Wie Destatis ausführt, bestehen nach wie vor sehr „deutliche Unterschiede zwischen dem früheren Bundesgebiet und den neuen Ländern“. Der unbereinigte Gender Pay Gap liegt in den alten Bundesländern nämlich bei 22 Prozent. In den neuen Bundesländern ist er mit sieben Prozent deutlich niedriger.

Während der unbereinigte Gender Pay Gap jedoch in den alten Bundesländern gegenüber 2006 bis 2012 und 2014 sogar um zwei Prozentpunkte gesunken ist, ist er in den neuen Bundesländern im Vergleich zu 2006 bis 2009 um einen Prozentpunkt gestiegen. Nur 2012 bis 2015 war der unbereinigte Gender Pay Gap in den neuen Bundesländern mit acht beziehungsweise neun Prozent noch höher als in 2016 und 2017 mit aktuell sieben Prozent.

Gleiche Qualifikation, aber sechs Prozent weniger Verdienst

Die wichtigsten messbaren Gründe, warum es in Deutschland eine Lohnungleichheit zwischen Männer und Frauen gibt, sind nach Angaben der Destatis-Experten die gleichen wie auch in den Jahren zuvor. So arbeiten Frauen häufiger als Männer in Branchen und Berufen, in denen oftmals niedrigere Löhne gezahlt werden. Auch sind Männer öfter in Führungspositionen oder an Stellen mit höheren Qualifikations-Anforderungen anzutreffen wie Frauen.

„Darüber hinaus sind Frauen häufiger als Männer teilzeit- oder geringfügig beschäftigt“, so Destatis weiter. Allerdings können durch diese Ursachen nur etwa drei Viertel des unbereinigten Gender Pay Gap erklärt werden.

Das verbleibende Viertel des Lohnunterschieds entspricht damit dem bereinigten Gender Pay Gap. Das heißt, auch bei gleicher Tätigkeit, Qualifikation und beruflicher Erfahrung hatten Frauen in 2014 immer noch einen um sechs Prozent geringeren Bruttostundenlohn als ihre männlichen Kollegen.

Weniger Einkommen, weniger gesetzliche Rente

Ein niedriger Verdienst, aber auch zusätzliche Berufsunterbrechungen zum Beispiel für die Kindererziehungszeit, wie sie immer noch häufiger bei Frauen als bei Männer vorkommen, führen dazu, dass die gesetzliche Altersrente der Frauen im Schnitt deutlich unter der der Männer liegt.

Konkret erhielten alle Frauen, die erstmalig in 2016 eine gesetzliche Altersrente bezogen haben, in Westdeutschland nur durchschnittlich 631 Euro pro Monat, die Männer hingegen 1.013 Euro. In Ostdeutschland hatten die Frauen durchschnittlich 887 Euro monatliche Altersrente, bei den Männern lag der Wert bei 989 Euro.

Wie die Zahlen zeigen, ist es nicht nur aber insbesondere für Frauen wichtig, frühzeitig eine private Altersvorsorge aufzubauen, damit im Rentenalter der Lebensstandard finanziell abgesichert ist. Bei der Berechnung der gesetzlichen Rentenansprüche und bei Fragen zur richtigen Höhe und der passenden Form einer sinnvollen Altersvorsorge sowie zur optimalen Nutzung von staatlichen Altersvorsorge-Förderungen kann ein Versicherungsfachmann weiterhelfen.



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