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In der Stadt fahren mehr mit dem Fahrrad als auf dem Land

Eine Studie des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur kommt zu dem Ergebnis, dass anteilig deutlich mehr Personen in Städten mit dem Fahrrad unterwegs sind als auf dem Land. Die Polizeiliche Kriminalstatistik belegt aber auch, dass die Fahrraddiebstahlrate in Städten hoch ist.

(verpd) Insgesamt ist der Anteil der Personen, die mit dem Fahrrad unterwegs sind, gestiegen. Zudem benutzen prozentual mehr als doppelt so viele in Städten ein Fahrrad, um die gewünschten Strecken zurückzulegen, als auf dem Land. Umso ärgerlicher ist es daher für Radfahrer, dass gerade in vielen Städten anteilig zu den Einwohnern weitaus mehr Fahrräder gestohlen werden als in ländlichen Regionen. Allerdings werden auch in einigen Städten deutlich mehr Räder geklaut als in anderen.

Rund 78 Prozent der Haushalte haben hierzulande mindestens ein Fahrrad. 2017 kamen auf fast 83 Millionen Einwohner etwa 77 Millionen Fahrräder und Pedelecs, die rechtlich als Rad zählen. Dies geht aus der Studie „Mobilität in Deutschland – MiD“ hervor, die vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur veröffentlicht wurde. Für die Studie wurden über 310.000 Personen in mehr als 155.000 Haushalten ab Mitte 2016 bis Mitte 2017 unter anderem vom Infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH befragt.

Im Schnitt fahren laut Studie täglich 15 Prozent der Bundesbürger mit dem Rad, in Metropolen und Großstädten sind es sogar 17 bis 18 Prozent, in ländlichen Orten und Kleinstädten jedoch nur zwischen elf und zwölf Prozent. In 2017 haben die Bürger für rund elf Prozent aller zurückgelegten Wege – von der Anzahl her – das Fahrrad verwendet. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als 2002. Der Anteil der mit dem Rad gefahrenen Kilometer im Vergleich zu allen von Personen bewältigten Wegstrecken ist in beiden Jahren mit je drei Prozent gleich geblieben.

Häufige Fahrradnutzung in Großstädten und Metropolen

Betrachtet man die Anzahl der Wege, die mit dem Fahrrad in Großstädten und Metropolen zurückgelegt werden, liegt der Anteil zu allen Wegen, die dort gefahren oder gelaufen wurden, sogar zwischen 14 und 15 Prozent. In kleinstädtischen oder dörflichen Gebieten beträgt der Anteil der mit dem Rad absolvierten Wege (Anzahl) nur zwischen sieben und acht Prozent.

Grundsätzlich zeigt die Studie auch, je kürzer die absolvierenden Strecken sind, desto höher ist der Anteil, mit dem diese Wege mit dem Rad und nicht mit dem Auto gefahren wurden. In Großstädten und Metropolen wurden insgesamt fünf Prozent aller von Personen zurückgelegten Kilometern mit dem Rad absolviert, in ländlichen Orten und Kleinstädten sind es nur zwei Prozent.

Wie die Daten zeigen, ist die Fahrradnutzung in Großstädten und Metropolen keine Seltenheit. Auch Diebe wissen das und klauen hier besonders häufig, wie die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik 2018 (PKS 2018), die vom Bundeskriminalamt veröffentlicht wurde, belegt.

Das Fahrraddiebstahlrisiko ist von Stadt zu Stadt …

Insgesamt wurden letztes Jahr in Deutschland über 292.000 Fahrraddiebstähle polizeilich registriert. Im Rahmen der 30 von insgesamt 401 Landkreisen, Stadtkreisen und kreisfreien Städten mit den meisten Fahrraddiebstählen je 100.000 Einwohner gab es nur drei Landkreise. Dagegen waren von den 30 Regionen mit den niedrigsten Diebstahlraten nur zwei kreisfreie Städte, alle anderen waren Landkreise.

Doch auch innerhalb der rund 80 Städte und Metropolen mit mehr als 100.000 Einwohnern in Deutschland gibt es hinsichtlich der jeweiligen Fahrrad-Diebstahlraten erhebliche Unterschiede. Anteilig zur Einwohnerzahl wurden in Halle an der Saale am meisten Velos geklaut, nämlich 1.534 Fahrräder je 100.000 Einwohner. Im Vergleich dazu wurden bundesweit „nur“ 353 Fahrräder pro 100.000 Einwohner gestohlen. Insgesamt gibt es noch zehn weitere Städte mit mehr als 900 geklauten Rädern je 100.000 Einwohner.

Im Detail sind das Leipzig mit 1.509, Münster mit 1.398, Magdeburg mit 1.333, Göttingen mit 1.297, Potsdam mit 1.130, Bremen mit 1.070 und Osnabrück mit 1.026 gestohlenen Velos je 100.000 Einwohner. Außerdem gab es in Bremerhaven 963, Oldenburg 921 und in Cottbus 912 polizeilich registrierte Raddiebstähle je 100.000 Einwohner.

… zum Teil extrem unterschiedlich

Aber es gibt auch Städte, die eine weit niedrigere Diebstahlrate haben als im Bundesdurchschnitt. So wurden 2018 in zehn Städten zum Teil deutlich unter 200 Fahrräder je 100.000 Einwohner geklaut. Im Einzelnen sind dies Fürth mit 196, Siegen mit 194, Salzgitter mit 158, Mülheim an der Ruhr mit 157, Stuttgart mit 153, Pforzheim mit 141, Wuppertal mit 140 und Hagen mit 117 geklauten Velos je 100.000 Einwohner.

In Solingen wurden nur 87 und in Remscheid sogar nur 74 Fahrräder pro 100.000 Einwohner gestohlen. Damit war das Diebstahlrisiko in Halle an der Saale um mehr als das 20-Fache höher als in Remscheid.

Detaillierte Informationen, wie man sich vor Fahrraddieben schützen kann, bieten die Webportale des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs e.V. und der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Die Polizei stellt zum Thema zudem die Broschüre „Räder richtig sichern“ sowie eine Fahrradpass-App kostenlos zum Download zur Verfügung.



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