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In diesen Bundesländern gibt es die meisten Pkw-Diebstähle

Jeden Tag wurden letztes Jahr hierzulande über 77 Pkws gestohlen. Allerdings gibt es zahlenmäßig deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern, was die Diebstahlrate und die Aufklärungsrate der Polizei betrifft.

(verpd) Noch nie wurden seit der Wiedervereinigung so wenig Autos gestohlen wie letztes Jahr. Laut aktueller Polizeilichen Kriminalstatistik schlugen die Autodiebe in 2019 über 28.100-mal zu. Vergleicht man die einzelnen Bundesländer, waren die Pkw-Diebe wie bereits letztes Jahr in Berlin besonders aktiv. Dort war die Diebstahlrate 13-fach höher als in Baden-Württemberg und Bayern, den beiden Bundesländern mit der niedrigsten Anzahl der gestohlenen Pkws je 100.000 Einwohner. Zudem variiert auch die jeweilige Aufklärungsrate der Polizei je Bundesland teils stark voneinander.

Letztes Jahr wurden 28.132 Kraftwagendiebstähle inklusive der unbefugten Ingebrauchnahme eines Autos bei der Polizei angezeigt. Das ist der niedrigste Wert seit der Wiedervereinigung – die meisten polizeilich registrierten Autodiebstähle, nämlich fast 215.000, gab es 1993. 2019 wurden rund sieben Prozent weniger Pkws gestohlen als noch in 2018. Zudem waren 2019 die jährlich polizeilich erfassten Autodiebstähle zum vierten Mal in Folge rückläufig.

Dies geht aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik 2019, die kürzlich vom Bundeskriminalamt veröffentlicht wurde, hervor. Ein weiteres Ergebnis ist, dass in Relation zur Einwohnerzahl in 2019 im Durchschnitt 33,9 Pkws je 100.000 Einwohner gestohlen wurden, ein ebenfalls historisch niedriger Wert. 2018 lag die Klaurate noch bei 36,5 Autodiebstählen je 100.000 Einwohner. Die höchste Klaurate gab es 1993 mit 265,3 gestohlenen Pkws pro 100.000 Einwohner.

Berlin hat die höchste Pkw-Diebstahlrate

Die PKS 2019 belegt zudem, dass die Klauraten je nach Bundesland teils stark voneinander variieren. Die höchste Diebstahlrate hatte letztes Jahr Berlin mit 158,4 Autodiebstählen je 100.000 Einwohner. Eine hohe Diebstahlrate hatte auch Hamburg mit 90,3 und Brandenburg mit 80,4 gestohlenen Pkws pro 100.000 Einwohner.

Über dem bundesweiten Durchschnitt lag die Klaurate zudem in Sachsen-Anhalt mit 46,3, in Sachsen mit 42,1, in Bremen mit 36,2 und in Nordrhein-Westfalen mit 34,7 Pkw-Diebstählen je 100.000 Einwohner.

Unterdurchschnittliche Klauraten gab es in Schleswig-Holstein mit 30,2, Saarland mit 29,2, Niedersachsen mit 28,6, Mecklenburg-Vorpommern mit 26,3, Thüringen mit 22,1, Rheinland-Pfalz mit 21,0 und Hessen mit 18,9 gestohlenen Kraftwagen pro 100.000 Einwohner. Die niedrigsten Klauraten aller Bundesländer hatten dagegen Bayern mit 12,8 und Baden-Württemberg mit 12,7 gestohlenen Autos je 100.000 Einwohner. Berlin hat damit eine fast 13-fach höhere Klaurate als Bayern oder Baden-Württemberg.

Nicht in jedem Bundesland verringerte sich die Klaurate

Bundesweit ist die Klaurate in 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 7,2 Prozent von 36,5 auf 33,9 Pkw-Diebstähle je 100.000 Einwohner zurückgegangen. Von allen 16 Bundesländern verschlechterten sich in 2019 gegenüber 2018 nur drei bei den Klauraten, nämlich Berlin um 0,5 Prozent, Rheinland-Pfalz um 1,6 Prozent und das Saarland um 7,8 Prozent. Im Saarland ist die Klaurate beispielsweise von 27,1 auf 29,2 Pkw-Diebstähle je 100.000 Einwohner gestiegen.

Den höchsten Rückgang verzeichneten Thüringen mit einem Minus von 28,5 Prozent, nämlich von 30,9 auf 22,1 gestohlenen Pkws pro 100.000 Einwohner sowie Sachsen mit minus 25,9 Prozent – die Klaurate ging hier von 56,9 auf 42,1 Pkw-Diebstähle je 100.000 Einwohner zurück.

Auch in Bremen und Brandenburg verbesserte sich die Klaurate um 13,3 beziehungsweise 14,4 Prozent. Alle anderen Bundesländer hatten eine Verbesserung im jeweils einstelligen Prozentbereich.

Keine einheitlichen Aufklärungsquoten

Auch bei der Aufklärungsquote gibt es deutliche Unterschiede je Bundesland. Deutschlandweit lag die Aufklärungsquote letztes Jahr bei 28,8 Prozent, 2018 betrug sie noch 28,5 Prozent. Die höchste Aufklärungsquote hatte 2019 wie auch im Vorjahr Bayern. Dort wurden letztes Jahr 64,2 Prozent aller Pkw-Diebstähle aufgeklärt – 2018 waren es bereits 61,3 Prozent. Eine bundesweit vergleichsweise hohe Aufklärungsquote wiesen in 2019 zudem Rheinland-Pfalz (55,2 Prozent), Baden-Württemberg (55,0 Prozent), Thüringen (44,1 Prozent) und das Saarland (42,2 Prozent) auf.

Ebenfalls überdurchschnittlich hoch war die Aufklärungsquote in Hessen mit 39,9 Prozent, Mecklenburg-Vorpommern mit 36,8 Prozent, Sachsen mit 36,7 Prozent, Niedersachsen mit 35,6 Prozent, Sachsen-Anhalt mit 32,6 Prozent und Schleswig-Holstein mit 30,7 Prozent. Eine niedrigere Aufklärungsquote als der bundesweite Durchschnitt hatten die Bundesländer Nordrhein-Westfalen mit 25,5 Prozent, Bremen mit 21,9 Prozent, Brandenburg mit 17,4 Prozent, Berlin mit 10,9 Prozent und Hamburg mit 10,0 Prozent.

Wird der eigene Pkw gestohlen, enthält man eine Entschädigung von einer bestehenden Kfz-Teilkaskoversicherung, die automatisch auch in einer Kfz-Vollkaskoversicherung enthalten ist. Bei einem Diebstahlschaden erfolgt in der Kaskoversicherung keine Schlechterstellung des Schadenfreiheitsrabatts. Die Kasko-Versicherung erstattet bei Diebstahl in der Regel den Fahrzeugwert zum Zeitpunkt des Schadens (Marktwert). Wurde in der Kfz-Kasko eine Neupreis- oder Neuwertklausel vereinbart, wird der Neuwert erstattet, wenn das Schadenereignis je nach Vereinbarung binnen sechs oder 24 Monaten nach dem Kauf des Pkws eingetreten ist.



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