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Jährlich bis zu 25.000 Tote in Deutschland durch Grippe

Zu Beginn der kalten Jahreszeit sollte man auf ein gutes Immunsystem achten, um vor Erkältung und Grippe besser geschützt zu sein. Für bestimmte Personen wird sogar eine Grippeschutzimpfung angeraten, da eine Grippe teils gravierende Folgen haben kann.

(verpd) Eine Erkältung ist unangenehm, führt aber, sofern man sie nicht verschleppt, in der Regel nicht zu dauerhaften Gesundheitsschäden. Anders bei einer Grippe, die mitunter sogar lebensbedrohlich sein kann. In der vorletzten Grippesaison kamen beispielsweise rund 25.100 Personen in Deutschland dadurch ums Leben. Daher ist es wichtig, sich rechtzeitig vor der jährlichen Grippewelle mit Präventivmaßnahmen zu schützen. Doch auch das Erkältungsrisiko lässt sich minimieren,

Besonders wenn es windig und nasskalt ist wie von Oktober bis April haben Erkältungserreger, aber auch Grippeviren Hochkonjunktur. Diese verbreiten sich durch Hautkontakt mit Oberflächen wie Türklinken, aber auch beim Händeschütteln, sowie durch die Luft, beispielsweise wenn ein Erkrankter in der Umgebung niest oder hustet. Während die Krankheitssymptome einer Erkältung, auch grippaler Infekt genannt, wie Halsschmerzen, Heiserkeit, Schnupfen und Husten meist nacheinander auftreten, zeigen sich die Anzeichen einer tatsächlichen Grippe (Influenza) oft innerhalb weniger Stunden.

Typische Grippesymptome sind unter anderem Schüttelfrost, starke Kopf- und Gliederschmerzen, hohes Fieber, trockener Reizhusten bis hin zu Schweißausbrüchen, Schnupfen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Eine Erkältung ist zwar lästig, heilt aber in den meisten Fällen problemlos aus. Bei einer Grippe besteht dagegen ein weitaus höheres Risiko von lebensgefährlichen Komplikationen wie einer Lungenentzündung. Jedes Jahr sterben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) zwischen mehreren Hundert bis über 25.000 Personen in Deutschland an den Folgen einer Grippe.

25.100 Grippetote in einer einzigen Grippesaison

Allein in der Grippesaison 2017/2018, konkret von der 40. Woche 2017 bis 39. Woche 2018, sind laut RKI geschätzt rund 25.100 Personen hierzulande durch Grippe gestorben. „Das ist die höchste Zahl an Todesfällen in den vergangenen 30 Jahren“, betont Prof. Dr. Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts. Allerdings gab es in der jüngsten Vergangenheit auch in anderen Grippesaisonen deutlich mehr als 20.000 Todesopfer durch eine Influenza. So sind nach RKI-Angaben in 2016/2017 etwa 22.900, in 2014/2015 21.300 und in 2012/2013 20.700 Menschen an einer Grippe gestorben.

In den letzten zehn Jahren kamen demnach weit über 110.000 Personen hierzulande infolge einer Grippe ums Leben. Aktuelle Daten für die Grippesaison 2018/2019 liegen vom RKI noch nicht vor und sind hier noch gar nicht mit eingerechnet. Im Durchschnitt sterben damit im Jahr rund dreimal so viele infolge einer Grippe wie bei einem Verkehrsunfall. Laut RKI werden während der jährlichen Grippewellen schätzungsweise fünf bis 20 Prozent der Bevölkerung infiziert.

Je schwächer das eigene Immunsystem ist, desto höher ist das Risiko, dass man eine Erkältung oder Grippe bekommt, und umso schwerer ist oft auch der Krankheitsverlauf. Daher ist es wichtig, das Immunsystem zu stärken. Möglich ist dies beispielsweise durch eine gesunde, vitaminreiche Ernährung sowie ausreichende Flüssigkeitsaufnahme – mindestens zwei Liter Flüssigkeit wie Wasser oder ungesüßten Tee sollte man täglich trinken –, aber auch durch regelmäßigen Sport und ausreichenden Schlaf. Alkohol und Nikotin schwächen dagegen das Immunsystem.

Vom Händewaschen bis zum gesunden Raumklima

Einen hohen Schutz vor einer Erkältung oder Grippe gewährleistet nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) regelmäßiges Händewaschen. Denn Krankheitserreger können drei Stunden oder länger auf Gegenständen überleben und werden durch das Anfassen auf die Hände übertragen, lassen sich dort aber zum Großteil abwaschen. Häufig kontaminiert sind zum Beispiel Türklinken, Treppengeländer, Haltegriffe und Wasserhähne in Bereichen mit Publikumsverkehr sowie von mehreren Personen genutzte Telefone und Touchscreens.

Zudem ist es sinnvoll, während einer akuten Erkrankungswelle Menschenansammlungen zu vermeiden und auf das Händeschütteln zu verzichten. Wer keine Möglichkeit hat, sich zum Beispiel nach dem Kontakt mit einem Kranken oder der Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln die Hände zu waschen, sollte sich zumindest nicht ins Gesicht fassen, damit die Keime nicht über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper gelangen.

Um die Infektanfälligkeit zu mindern, sollten außerdem Wohn- und Arbeitsräume drei- bis viermal täglich gelüftet werden. Empfohlen wird zudem eine Raumtemperatur von 20 bis 22 Grad Celsius mit einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 45 und 60 Prozent, da anderenfalls eine zu trockene Heizungsluft die Schleimhäute austrocknet, was die Grippe- und Infektanfälligkeit erhöht.

Die Grippeimpfung

Zu den wirkungsvollsten Grippe-Präventionsmaßnahmen gehört nach Angaben von RKI und BZgA die Grippeimpfung. „Es gibt keine andere Impfung in Deutschland, mit der sich mehr Leben retten lässt“, betont diesbezüglich RKI-Präsident Wieler. Experten empfehlen, vor der ersten Grippewelle von einem Arzt prüfen zu lassen, inwieweit eine solche Impfung individuell sinnvoll ist. Die Impfung sollte laut RKI am besten im Oktober oder November und damit noch vor der typischen Zeit einer Grippewelle erfolgen, da der Schutz erst 10 bis 14 Tage nach der Impfung besteht.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) der RKI rät zum einen besonders allen zu einer Grippeimpfung, die eine erhöhte Ansteckungsgefahr haben, wie Personen, die ständig mit einer Vielzahl von Menschen umgeben sind. Dazu gehören zum Beispiel Lehrer, Kindergartenpersonal sowie Beschäftigte in Behörden, Senioren- und Pflegeheimen, Kliniken, Arztpraxen und sonstigen Einrichtungen mit öffentlichen Publikumsverkehr.

Doch auch wer über ein schwaches Immunsystem verfügt oder im Erkrankungsfall ein hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf hat, sollte sich laut STIKO – eventuell nach Rücksprache mit dem Arzt – impfen lassen. Dazu gehören zum Beispiel alle ab 60-Jährigen, chronisch Kranke aller Altersstufen, Schwangere frühestens ab der 14. Schwangerschaftswoche sowie Bewohner in Alten- und Pflegeheimen. Umfassende Informationen zum Thema Grippeschutzimpfung enthalten der BZgA-Webauftritt www.impfen-info.de und das Webportal des RKI.



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