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Jeder elfte Kfz-Halter hat einen versicherten Kfz-Schaden

Aus einer aktuellen Datenanalyse eines Kfz-Versicherers geht hervor, wie hoch der Anteil der Kfz-Halter ist, die 2019 einen versicherten Kfz-Schaden hatten. Die Auswertung zeigt unter anderem auch, dass sich die Schadenhäufigkeit je Bundesland mitunter deutlich unterscheidet.

(verpd) Ein Kfz-Versicherer hat rund 270.000 Verkehrsunfälle aus 2019 analysiert und die Ergebnisse veröffentlicht. Ein Ergebnis ist, dass in Hamburg im Vergleich zu allen anderen Bundesländern die anteilig meisten Kfz-Schäden angefallen sind. Insgesamt hat die Schadenhäufigkeit in den letzten zwei Jahren zwar abgenommen, allerdings ist die durchschnittliche Schadenhöhe je gemeldeten Kfz-Schaden gestiegen.

Warum es sinnvoll ist, für sein Kraftfahrzeug nicht nur die gesetzlich vorgeschriebene Kfz-Haftpflichtversicherung, sondern auch eine Teil- oder Vollkaskoversicherung abzuschließen, verdeutlicht eine Schadenauswertung eines Kfz-Versicherers.

Analysiert wurden dazu rund 270.000 versicherte Kfz-Haftpflicht- und auch Kaskoschäden aus dem gesamten Bundesgebiet. Ein Ergebnis ist, dass 2019 bundesweit im Schnitt rund jeder elfte Kfz-Halter (neun Prozent) einen Kfz-Schaden erlitten hat.

Hamburg und Berlin haben die höchsten Schadenhäufigkeit

Allerdings gab es bei der Schadenhäufigkeit, also dem prozentualen Anteil der Kfz-Halter, die einen versicherten Kfz-Schaden hatten, deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Die höchste Schadenhäufigkeit wies Hamburg mit zwölf Prozent, dicht gefolgt von Berlin mit fast zwölf Prozent auf.

Danach folgen Nordrhein-Westfalen mit knapp elf Prozent, Bremen, Schleswig-Holstein, Sachsen und Hessen mit jeweils etwa zehn Prozent.

Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Saarland, Thüringen und Baden-Württemberg hatten jeweils rund neun Prozent Schadenhäufigkeit. Besser als der Bundesdurchschnitt war die Schadenanzahl je Kfz-Halter in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg mit jeweils circa acht Prozent.

Die durchschnittliche Schadensumme steigt

Insgesamt gesehen ist die Schadenhäufigkeit etwas gesunken. Während nämlich 2019 rund neun Prozent der Kfz-Halter einen versicherten Kfz-Schaden hatten, waren es 2017 noch fast zwölf Prozent. Im Gegenzug dazu ist die durchschnittliche Schadenhöhe gestiegen. 2017 lag die Höhe je Kfz-Schaden im Schnitt bei 2.300 Euro, zwei Jahre später waren es bereits 2.350 Euro. Zudem war 2019 bereits jeder dritte versicherte Kfz-Schaden höher als 2.500 Euro, 2017 traf dies noch auf jeden vierten Kfz-Schaden zu.

Die Anzahl der hohen Schäden ist damit gestiegen, während der Anteil der geringeren Schäden bis 2.500 Euro abgenommen hat. Eine Ursache darin sieht der Studienherausgeber bei den vermehrt in den Autos verbauten Hilfs- und Assistenzsystemen, wie Parkassistent oder Rückwärtskamera, die zum Beispiel helfen, kleinere Parkschäden zu vermeiden. Passiert dennoch ein Unfall oder ein Kfz-Schaden wie ein Glasbruchschaden, sind die Ersatzteile nicht zuletzt auch durch diese verbauten Assistenzsysteme und die dazugehörigen Sensoren und Kameras meist teurer als früher.

Mehr als jeder 30. Kfz-Schaden hatte eine Höhe von über 10.000 Euro. Gerade wenn bei einem Unfall hochpreisige Autos beschädigt oder sogar Personen verletzt werden, sind Schadensummen von mehreren Zehn- oder Hunderttausend Euro je Schadenfall keine Seltenheit.

62 Prozent der Kfz-Schäden übernahm die Kaskoversicherung

Insgesamt wurden rund 62 Prozent aller Kfz-Schäden durch eine Kaskoversicherung und 38 Prozent durch eine Kfz-Haftpflichtversicherung übernommen. Die Kfz-Haftpflichtversicherung trägt üblicherweise die Kosten für Personen-, Sach- und reine Vermögensschäden der Unfallgegner, die durch einen Unfall mit dem versicherten Kfz verursacht werden. Sie wehrt aber auch unberechtigte oder überhöhte Forderungen Dritter ab.

Eine Vollkasko-Versicherung ersetzt dagegen Unfallschäden am eigenen Kfz, wenn sie vom Fahrer selbst fahrlässig verursacht wurden oder wenn der Unfallschuldige nicht zum Schadenersatz herangezogen werden kann, beispielsweise, weil er unerkannt flüchtete. Auch Vandalismusschäden am Kfz durch Dritte werden ersetzt. In der Vollkasko-Versicherung ist automatisch die Teilkasko-Versicherung enthalten, die aber auch alleine, also ohne Vollkaskoschutz, als Ergänzung zur Kfz-Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden kann.

Die Teilkaskoversicherung leistet beim Kfz-Diebstahl sowie bei Beschädigungen am versicherten Pkw durch Einbruch-Diebstahl, Brand, Hagel, Sturm, Überschwemmung oder durch einen Zusammenstoß mit Haarwild und übernimmt zudem auch Glasbruchschäden.

Hohe Schäden bei Unfällen mit Verletzten

Betrachtet man die einzelnen Schadenarten, entfiel 2019 ein hoher Anteil aller versicherten Kfz-Schäden, nämlich fast 35 Prozent, auf reine Sachschäden, die durch eine Kfz-Haftpflichtversicherung reguliert wurden. 34 Prozent der Gesamtschadensumme aller Kfz-Schäden sind auf diese Sachschäden zurückzuführen. Weitere drei Prozent aller versicherten Kfz-Schäden waren Personenschäden, die von der Kfz-Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers bezahlt wurden.

Der Kfz-Versicherer zahlt beispielsweise ein Schmerzensgeld, notwendige Behandlungskosten und mögliche Einkommensausfälle von Unfallbeteiligten, die durch das versicherte Kfz bei einem Unfall verletzt wurden. Obwohl der Anteil der Personenschäden an allen Kfz-Schäden bei nur drei Prozent lag, verursachten sie jedoch über 30 Prozent der Gesamtschadensumme, die die Kfz-Versicherer zu zahlen hatten.

Wie wichtig ein Kaskoschutz sein kann, zeigt die anteilige Höhe dieser Schadenarten. So lag der Anteil von Glasbruchschäden im Vergleich zu allen in 2019 angefallenen Kfz-Haftpflicht- und Kaskoschäden bei knapp 29 Prozent. Neun Prozent aller Kfz-Schäden waren Wildunfall- und Marderbissschäden, knapp fünf Prozent Sturm-, Hagel- und Überschwemmungsschäden sowie fast ein Prozent Kfz-Diebstahlschäden. Fast 19 Prozent der Kfz-Schäden entfielen auf sonstige Teil- und Vollkaskoschäden von Unfall- und Vandalismusschäden bis hin zu Brand- und Kurzschlussschäden.



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